Polestar

Polestar-Chef: „Wir positionieren uns klar im Bereich Premium“

polestar-chef: „wir positionieren uns klar im bereich premium“

Bild: Polestar

Thomas Ingenlath leitet den wie die Schwestermarke Volvo zum chinesischen Geely-Konzern gehörenden Elektroautobauer Polestar. Im Interview mit dem Manager Magazin hat der als Designer in der Autoindustrie vorangekommene Deutsche über die weiteren Schritte gesprochen.

Aktuell bietet Polestar weiter nur die 2020 auf den Markt gekommene Mittelklasselimousine Polestar 2 an. Das nächste Modell, das große SUV Polestar 3 verzögert sich wegen Softwareproblemen bis nächstes Jahr. Anschließend sind weitere Modelle geplant: ein zusätzliches SUV (Polestar 4), eine große Limousine (Polestar 5) und ein Roadster (Polestar 6). Einen Kleinwagen sieht die Marke bisher nicht vor.

„Viele Kunden fragen uns: Baut Ihr auch ein kleineres Auto, ein echtes Einstiegsmodell? In den nächsten fünf bis sechs Jahren wird das nicht der Fall sein. Wir positionieren uns klar im Bereich Premium“, erklärte der CEO. Polestar 3 und Polestar 5 würden preislich jenseits von 80.000 Euro beginnen – „das ist unser Anspruch“.

Polestar hat für 2025 das Ziel von 290.000 verkauften Elektroautos ausgerufen, im ersten Halbjahr waren es keine 30.000. „Wir setzen uns keine unrealistischen Ziele“, unterstrich Ingenlath. Im Vergleich zu anderen Start-ups sei man mit den Prognosen „relativ konservativ. Wir sind nicht Tesla, wir wollen uns nicht mit Toyota oder Volkswagen messen“. Für Polestar sei die Marge entscheidend, daher wäre es „nicht clever“, die Verkaufszahlen mit allen Mitteln nach oben zu treiben.

Ingenllath hat für die Marge ehrgeizige Ziele: Wenn alle Modelle, also Polestar 2, 3, 4 und 5, auf der Straße sind, wolle man schnell die Profitabilität steigern. 2025 sollten sie alle verfügbar sein. „Wir haben ganz klar gesagt, dass wir im operativen Geschäft 20 Prozent Rendite erreichen wollen“, bekräftigte der Unternehmenschef.

Der Haupteigentümer von Polestar ist mit Geely, ein chinesischer Autokonzern. Ein schwedisches oder europäisches Unternehmen ist der Hersteller damit nach Ansicht einiger nicht mehr. Ingenlath verwies darauf, dass das Hauptquartier in Göteborg ist, das Management sei komplett europäisch. Im Vergleich etwa zu Volkswagen habe man viele Freiheiten, Geely nehme kaum Einfluss. Stattdessen ermögliche die Konstellation viele Vorteile, vor allem bei der Produktion: „Wir haben keine eigenen Fabriken, lassen unsere Autos von Volvo bauen. Nur so können wir schnell neue Märkte wie die USA angehen.“

TOP STORIES

Top List in the World