Polestar verpasst seinem Polestar 2 zum neuen Modelljahrgang ein umfassendes Update, unter anderem mit neuen Motoren und leistungsfähigeren Batterien. Die Single-Motor-Varianten sind analog zum E-Antriebs-Update für die Volvo-Modelle XC40 und C40 jetzt heckgetrieben – im Polestar jedoch mit mehr Leistung als bei den Volvos.
Wie Joakim Rydholm, Head of Chassis Development bei Polestar, angibt, wurde bei den Dual-Motor-Varianten (mit nun 740 statt 660 Nm Drehmoment) auch das Verhältnis der Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse neu kalibriert. Zusammen mit dem Wechsel auf den Heckantrieb bei den Single-Motor-Varianten soll der Polestar 2 nun ein „spielerischeres und agileres Auto“ sein, „das seine Kompaktheit und sein Gefühl der Kontrolle beibehält und gleichzeitig mit mehr Komfort ausgereifter wird“.
Zudem gibt es Änderungen bei den Batterie-Optionen: Die Long-Range-Varianten verfügen jetzt über 82-kWh-Akkus von CATL mit 27 Modulen. Die Batterie für die Standard-Range-Versionen hat weiterhin eine Kapazität von 69 kWh mit 24 Modulen und wird nun von LGES geliefert. Bisher war es andersrum: Die große Batterie mit 78 kWh war mit LG-Zellen bestückt, die kleinere Akku-Option (64 kWh) basierte auf CATL-Zellen.
Mit den größeren Batterien und dem effizienteren Antriebslayout steigen auch die Reichweitenangaben nach WLTP. Selbst die Basis-Variante namens Standard Range Single Motor erreicht jetzt bis zu 518 Kilometer, eine Steigerung von 40 Kilometern. Das stärkste Modell, der Long Range Dual Motor mit Performance-Paket, kommt laut den vorläufigen Werten auf 592 Kilometer – da die ASM an der Vorderachse einfach abgeschaltet werden kann, konnte das Allrad-Modell im Vergleich zur bisherigen PSM an der Vorderachse um satte 105 Kilometer zulegen. Das reichweitenstärkste Modell ist der nun heckgetriebene Long Range Single Motor, der bis zu 635 Kilometer weit kommt (+84 Kilometer). Allerdings handelt es sich bei allen Werten nur um die WLTP-Ergebnisse. Reale Reichweiten werden dann erst in Straßentests ermittelt werden können.
Die größeren Akkus können nun auch schneller geladen werden. Beim neuen Long-Range-Akku von CATL gibt Polestar bis zu 205 kW an, was das Maximum für ein 400-Volt-System an den aktuellen CCS-Ladestationen ist. Wie lange dieses Niveau über 200 kW gehalten werden kann, ist noch nicht bekannt – eine Steigerung gegenüber den bisher maximal 150 kW ist es allemal. Der Standard-Range-Akku soll mit bis zu 135 kW in der Spitze geladen werden können, hier waren es bisher 115 kW. Die Ladezeiten für den Standard-Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent nennt Polestar in der Mitteilung nicht.
Zudem gibt es auch einige Änderungen an der Serienausstattung. Fahrerassistenzsysteme wie das Blind Spot Information System (BLIS) mit Lenkunterstützung, Cross Traffic Alert mit Bremsunterstützung und Rear Collision Warning and Mitigation sowie die 360-Grad-Surround-View-Kamera und die automatisch abblendenden Außenspiegel gehören jetzt zur Serienausstattung. Die kabellose Lademöglichkeit für Mobiltelefone ist jetzt ebenfalls serienmäßig in allen Varianten enthalten.
Der Polestar 2 des Modelljahrgangs 2024 kann in Europa ab sofort bestellt werden. Weitere Märkte folgen später. Die ersten Auslieferungen werden im dritten Quartal 2023 erwartet. Erhältlich ist der überarbeitete Polestar 2 in Deutschland ab 50.775 Euro.
„In der Automobilindustrie ist es üblich, dass ein Facelift oberflächliche optische Veränderungen mit sich bringt, die oft die ursprüngliche Absicht hinter dem Designansatz des Fahrzeugs aufheben“, sagt Polestar-CEO Thomas Ingenlath. „Beim neuen Modelljahr des Polestar 2 sind wir über die Oberfläche hinaus gegangen und haben wesentliche technische und mechanische Komponenten des elektrischen Antriebsstrangs verbessert. Dies ist der bisher beste Polestar 2 und dank des aktualisierten Frontdesigns mit der neuen SmartZone auch der Bestaussehende.“
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