Bild: Polestar
Der Schwerpunkt liege nun auf der Entwicklung von Volvo selbst für die Transformation der Branche, hieß es kürzlich aus dem Unternehmen. Man prüfe eine mögliche Anpassung der aktuellen Beteiligung an Polestar in Höhe von 48 Prozent, einschließlich der Verteilung von Aktien an die Aktionäre von Volvo. Die Konzernmutter Geely würde damit ihren Einfluss auf Polestar ausbauen. Die Geely-Holding hat versichert, den Elektroautobauer weiter voll zu unterstützen.
Trotz des Rückzuges als Hauptinvestor werde Volvo auch künftig Anteile am von ihm mitgegründeten Elektro-Start-up Polestar halten. Das machte Volvo-Chef Jim Rowan gegenüber dem Handelsblatt klar. „Wir bleiben an Polestar beteiligt. Wahrscheinlich werden wir unsere Anteile reduzieren – noch können wir nicht sagen, um wie viel und nach welchem Mechanismus wir das tun werden, aber wir werden weiterhin eine enge Beziehung zu Polestar pflegen“, so der Manager. Er werde vorerst auch dem Polestar-Aufsichtsrat erhalten bleiben.
Von Synergien sollen die beiden Unternehmen aber weiter profitieren. So baut Volvo für Polestar die Modelle Polestar 2 und Polestar 3 in China und den USA. Für eigene Fabriken sind die Polestar-Stückzahlen noch zu gering, daher bedient es sich an den Elektro-Baukästen von Volvo, was die gemeinsame Fertigung erleichtert. Auch Forschungs- und Entwicklungsressourcen teilen die Schwesterunternehmen.
Polestar noch im Aufbau
Der Aufbau der Marke Polestar als attraktiver Anbieter hochwertiger Elektroautos sorgt noch für hohe Verluste. Im November senkte das Unternehmen seine Auslieferungsprognose und stellte einen überarbeiteten Geschäftsplan vor, um im Jahr 2025 schwarze Zahlen zu schreiben und die Abhängigkeit von der externen Finanzierung durch die Haupteigentümer Volvo Cars und Geely zu verringern. Im November hatte Polestar auch angekündigt, die Kosten weiter zu senken, um die Gewinnspannen zu erhöhen. Im Januar wurde bekannt, dass das Unternehmen vorhat, weltweit 450 Arbeitsplätze zu streichen.
Polestar benötigt laut dem Handelsblatt weitere 1,2 Milliarden Euro an Finanzmitteln, um ab 2025 die Gewinnschwelle zu erreichen. CEO Thomas Ingenlath sagte der Financial Times kürzlich, dass Gespräche zur weiteren Finanzierung „weit fortgeschritten“ seien.