Polestar

Hertz: Polestar-Einflottung auf Eis gelegt

Vermieter zieht bei den Stromern offenbar die Reißleine – und will auch die Polestar-Bestellung vorerst ruhen lassen.

hertz: polestar-einflottung auf eis gelegt

(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Der US-Autovermieter will nach Tesla auch Polestar-Modelle wieder ausflotten und hat seine Pläne zur Einflottung von zehntausenden E-Fahrzeugen der schwedisch-chinesischen Marke Polestar einstweilen gestoppt. Das erklärte der CEO des Elektroautoherstellers Thomas Ingenlath der Zeitung Financial Times. Der Vermieter hatte erst im Jahr 2022 den Kauf von 65.000 Polestar-Stromern über einen Zeitraum von fünf Jahren vereinbart und wollte bis Ende 2024 ein Viertel seiner Mietflotte elektrisch betreiben. Dazu wurde unter anderem eine Vereinbarung über den Kauf von 100.000 Tesla-Modellen geschlossen. Ende vergangenen Jahres zog man dann die Reißleine, weil die Wiederverkaufswerts von E-Autos einbrachen und die Reparaturkosten rapide stiegen.

Ingenlath erklärte nun gegenüber der Zeitung, er sei im vergangenen Herbst von Hertz-Chef Stephen Scherr kontaktiert worden, mit der Nachfrage, ob man die Vereinbarung über den Kauf der Elektroautos bis 2024 aussetzen könne. Polestar willigte unter dem Vorbehalt ein, dass Hertz seine aktuellen Polestar-Fahrzeuge nicht vorzeitig oder unter Wert verkauft. Man habe die „klare Absicht“, den Verkauf an Hertz in großem Umfang wieder aufzunehmen, versicherte der Polestar-Chef. Im Januar verkündete der Vermieter dann, 20.000 der weltweiten Elektroauto-Flotte verkaufen zu und stattdessen in Verbrenner investieren zu wollen. Das Angebot solle damit an die Nachfrage angepasst werden, argumentierte der Dienstleister.

Im Laufe des Jahres sollen 20.000 Elektrofahrzeuge diverser Hersteller in den USA verkauft werden und man nimmt eine zusätzliche Abschreibung von 245 Millionen Dollar in Kauf. Der operative Gewinn soll aber durch den Umstieg unterm Strich steigen. Laut Hertz-Chef Scherr gegenüber Bloomberg habe es sich als schwieriger herausgestellt als erwartet, die höheren Kosten im Betrieb von Elektroautos zu senken. In Zukunft werde man genauer die Nachfrage beobachten, bevor man entscheide, mehr E-Fahrzeuge anzuschaffen.

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