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Polestar 4 verfügbar: Diesem SUV fehlt, was (fast) alle Autos haben

Stell dir vor, du kaufst dir ein neues E-Auto, hast aber keine Möglichkeit durch eine Heckscheibe nach hinten zu schauen. Gibt es nicht? Gibt es doch! Der jetzt verfügbare Polestar 4 beweist es eindrucksvoll – unterstützt durch passende Kameratechnik.

polestar 4 verfügbar: diesem suv fehlt, was (fast) alle autos haben

Der Polestar 4 ist ab sofort verfügbar – somit steht auch der finale Preis endlich fest.Bildquelle: Polestar

In richtig ruhigen Fahrwassern schwimmt Polestar derzeit nicht. Die E-Auto-Marke aus dem chinesischen Geely-Konzern baut weltweit nicht nur 15 Prozent ihrer Stellen ab, sondern muss sich möglicherweise auch von der einstigen Muttergesellschaft Volvo weiter entfernen. Erfreuliche Nachrichten gibt es aber auch. Den Marktstart des Polestar 4 zum Beispiel. Das sportliche E-Auto im Stil eines SUV-Coupés ist ab sofort in Europa erhältlich, wird aber erst ab August zu ersten Kunden auf dem hiesigen Kontinent geliefert. Der Produktionsstart für die europäischen Modelle des Fünfsitzers soll Mitte 2024 erfolgen.

Polestar 4 in zwei Varianten erhältlich

Unterwegs ist man im neuen Polestar 4 serienmäßig auf 20 Zoll großen Rädern mit bis zu 200 km/h. Das Single-Motor-Modell beschleunigt mit einer Leistung von 200 kW (272 PS) von 0 auf 100 km/h in 7,1 Sekunden, verspricht der Hersteller. Entscheidest du dich für das Modell mit Allradantrieb, gelingt der gleiche Sprint in spritzigen 3,8 Sekunden. Dafür ist das Elektroauto im Mittelklasse-SUV-Segment dann mit einer Leistung von 400 kW (544 PS) gesegnet. Die gemittelte Reichweite nach WLTP-Norm liegt bei bis zu 610 Kilometern beim Modell mit Hinterradantrieb und bis zu 580 Kilometern bei der Allrad-Variante. Auf der Langstrecke musst du erfahrungsgemäß mit etwa 150 Kilometern weniger rechnen. Eine Wärmepumpe ist Teil der Serienausstattung.

Das 400-Volt-System des 4,84 Meter langen und 2,13 Meter breiten Polestar 4 ist im Kern mit einer 100 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet. Die nutzbare Batteriekapazität liegt bei 94 kW. An Normalladesäulen und an der heimischen Wallbox ist eine Wiederaufladung des Energiespeichers mit bis zu 22 kW möglich. Wer eine öffentliche Schnellladesäule ansteuert, soll dort unter optimalen Bedingungen mit bis zu 200 kW laden können. Eine Aufladung von 10 auf 80 Prozent soll dann in etwa 30 Minuten möglich sein, verspricht Polestar.

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Der Polestar 4 macht auf modern: minimalistischer Innenraum.

Hinsichtlich des Ladevolumens im Kofferraum stellt Polestar beim 4er stattliche 526 Liter in Aussicht. Ähnlich viel wie der Hyundai IONIQ 5 (Test), aber deutlich weniger als beispielsweise der Skoda Enyaq Coupé RS iV (Test). Klappst du die Rücksitze um, erhöht sich das Ladevolumen auf ordentliche 1.536 Liter. Damit stößt der Polestar 4 in Sphären vor, die man auch vom Volkswagen ID.4 Pro (Test) kennt. Weite 15 Liter Ladevolumen sind über ein Staufach unter der Motorhaube (Frunk) nutzbar. Die Anhängelast liegt bei 1.500 Kilogramm beim Single-Motor- und 2.000 Kilogramm beim Dual-Motor-Modell.

Besonderheit: Heckscheibe fehlt

Polestar hat sein neues E-Auto extrem auf Aerodynamik getrimmt. So fällt etwa die Fahrzeugfront sehr niedrig aus und die Türgriffe sind während der Fahrt versenkbar. Besonderheit, wie eingangs erwähnt: Es gibt keine Heckscheibe. Der Blick nach hinten ist nur über ein Bild möglich, das eine nach hinten gerichtete Kamera auf dem Dach einfängt. Damit trotzdem viel Tageslicht ins Innere gelangt, ist der Polestar 4 serienmäßig mit einem Glasdach ausgestattet. Es fällt flach nach hinten ab, was dem Fahrzeug die Züge eines Coupés verleiht. Trotzdem soll das Platzangebot im Innenraum und insbesondere auch in der zweiten Sitzreihe großzügig ausfallen – auch dank knapp drei Metern Radstand.

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Blick nach hinten? Im Polestar 4 nur über eine Kamera auf dem Dach möglich.

Als Betriebssystem für die Bordunterhaltung kommt Android Automotive OS zum Einsatz. Das hat unter anderem zur Folge, dass über das 15,4 Zoll großes Touch-Display das Kartenmaterial von Google Maps für die Navigation nutzbar ist. Das hat uns schon im Polestar 2 (Test) gut gefallen. Hinter dem Lenkrad ist ein 10,2 Zoll großes Fahrerdisplay nutzbar. Es zeigt Informationen zu Geschwindigkeit, Batterie und Reichweite an. Zusätzlich steht ein Head-up-Display im direkten Blickfeld des Fahrers zur Verfügung. Optional kannst du beim Kauf ein Harman Kardon Audiosystem mit zwölf Lautsprechern und Verstärker wählen. Für Sicherheit sorgen jeweils zwölf Kameras und Ultraschallsensoren sowie ein Radar.

Was kostet der Polestar 4?

Mit Hinterradantrieb (Single Motor) wird der Polestar 4 in Deutschland zu einem Preis von mindestens 61.900 Euro angeboten. Wer sich für den Allradantrieb (Dual Motor) entscheidet, muss mindestens 69.900 Euro auf den Tisch legen. Beide Fahrzeuge sind damit zum Start je 1.300 Euro günstiger als ursprünglich vom Hersteller geplant. Optional ist für das Allrad-Modell unter anderem ein sogenanntes Performance-Paket erhältlich. Es bietet für 4.500 Euro Aufpreis neben 22-Zoll-Rädern unter anderem ein Fahrwerktuning und 4-Kolben-Brembo-Bremsen sowie Bremsen, Sicherheitsgurte und Ventilklappen in Schwedengold.

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