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Xpeng G6: Das kann Chinas neuer Crossover richtig gut

14.06.2024 06:00 Uhr | Lesezeit: 3 min xpeng g6: das kann chinas neuer crossover richtig gut

Das ist der neue Xpeng G6. © Foto: Xpeng

Mit dem Xpeng G6 bringt das junge chinesische Unternehmen sein drittes Modell nach Deutschland. Im ersten Test überrascht das SUV-Coupé positiv – aus mehreren Gründen.

von Timo Bürger

“Ultra-Smart Coupé SUV”: Das klingt nach ziemlich sperrigem Marketingsprech, aber so charakterisiert Xpeng den neuen G6. Nach dem größeren SUV G9 und der Limousine P7 ist der Crossover nun das dritte Modell, mit dem Xpeng auf Kundenfang gehen will.

Erst 2014 wurde das das sehr junge chinesische Unternehmen Xpeng aus Guangzhou (“Mobilität geht über das Auto hinaus”) gegründet. Das Headquarter samt geschmackvoll gestaltetem Showroom liegt in den Niederlanden bei Utrecht. Dort, in einem Gewerbegebiet, eingezwängt zwischen die Niederlassungen der Konkurrenten Nio und Kia, haben die ambitionierten Chinesen nun ihre Pläne und ihr neues Fahrzeug vorgestellt.

Und dieser neue Xpeng G6 kommt optisch einigermaßen abgefahren daher. Die coupé-artige Linie mit Dachkantenspoiler und weit in die Flanken reichenden Rückleuchten fallen ebenso ins Auge wie die schlitzartigen Scheinwerfer mit mittig platziertem X-Logo. “Robot-Face” nennen es die Designer. In Summe stimmig – optisch nicht weit vom Look eines Tesla Model Y entfernt.

Xpeng G6 (2024)

xpeng g6: das kann chinas neuer crossover richtig gut

Xpeng G6 ist super-schnell geladen

Das wohl wichtigste Asset des Xpeng G6 ist aber nicht das Äußere, sondern die Technik: Der G6 basiert auf der neuesten Generation der Xpeng Elektrofahrzeug-Plattform Sepa 2.0, die mit 800-Volt-Technik arbeitet. Konsequenz: Der Xpeng G6 kann ruckzuck mit bis zu 280 Kilowatt geladen werden. Eine Wärmepumpe ist serienmäßig verbaut. Zudem ist es möglich, den chinesischen Crossover zur Stromversorgung anderer Geräte zu nutzen (Vehicle-to-Load). So kann zum Beispiel der eigene Laptop angeschlossen werden.

Käufer eines Xpeng G6 können zwischen zwei Batteriegrößen wählen:

  1. 66 kWh, WLTP-Reichweite von 435 Kilometern
  2. 87,5 kWh, WLTP-Reichweite von 550 bis 570 Kilometern

Das Coupé-SUV wird standardmäßig mit Hinterradantrieb ausgerüstet. Die größere Batterie kann mit Allradantrieb kombiniert werden.

  • Hinterradantrieb Standard Range: 190 kW/258 PS, 440 Nm, 43.699 Euro
  • Hinterradantrieb Long Range: 210 kW/286 PS, 440 Nm, 47.600 Euro
  • Allradantrieb Performance: 350 kW/476 PS, 660 Nm, 51.600 Euro

Erste Testfahrt im Xpeng G6

Für erste Testfahrten stand die starke Allradversion zur Verfügung. Diese ist – wie nicht anders zu erwarten – über jeden Zweifel erhaben, was Beschleunigung und allgemeine Performance angeht. Beim Tritt aufs Pedal schießt der 4,75 Meter lange und immerhin zwei Tonnen (Leergewicht) schwere Chinese katapultartig nach vorne. Leistung, die man nicht unbedingt braucht, aber dennoch beeindruckt. Es ist davon auszugehen, dass auch die beiden Varianten mit Hinterradantrieb, die um die 200 PS schwächer sind, mehr als ausreichend motorisiert sind.

Das Display wies nach 100 Kilometern gemächlicher Fahrt bei Temperaturen um die 15 Grad Celsius einen Durchschnittsverbrauch von 13,7 kWh aus. Natürlich: Repräsentativ ist dieser sehr niedrige Verbrauch nicht. Umgerechnet auf deutsche Straßen- und Verkehrsverhältnisse liegt man aber wohl deutlich unter 20 kWh.

Xpeng P7

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Xpeng G6: Hochwertige Materialien

Alle Materialien fühlen sich hochwertig an, clean und weich unterfüttert. Die Sitze gehören zu den bequemsten, in denen der Autor bislang Platz nehmen durfte. Platz gibt es vorne wie hinten in Hülle und Fülle, die hinteren Lehnen lassen sich in der Neigung verstellen. Der Kofferraum fasst 571 Liter, auf einen Frunk vorne hat man verzichtet. Der Dachkantenspoiler mag zwar bezüglich Aerodynamik seine Arbeit verrichten, wirkt aber – im besten Sinne des Wortes – aufgesetzt und verhindert die vollständige Reinigung der Heckscheibe (einen Scheibenwischer gibt es nicht).

Das gesamte Cockpit ist so übersichtlich, wie es aufgeräumter kaum sein könnte. Der Fahrer blickt auf ein zehn Zoll großes Kombiinstrument hinter dem Volant, das die wesentlichen Informationen wie Verbrauch, Reichweite oder Geschwindigkeit liefert. Zudem werden – dank zahlreicher Kameras und Sensoren – andere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer oder Fußgänger eingeblendet. Dabei erinnert diese monochromartige Illustration sehr an Nios “Watchtower”-Lidar-System.

Xpeng G9

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Das Display ist gestochen scharf – und doch dürften die Ziffern und Zahlen (trotz Einstellungsmöglichkeit) noch ein paar Pixel größer sein. Klasse sind die beiden Ladeschalen für Smartphones für Fahrer und Beifahrer, verzichten muss man dagegen auf ein klassisches Handschuhfach.

Am 15 Zoll großen Touchscreen gibt es nichts auszusetzen. Das Infotainmentsystem des G6 basiert auf der neuesten Version von Xpengs Betriebssystem Xmart OS, das mit Nvidia-Prozessoren arbeitet. Der Tablet-artige Bildschirm wirkt elegant platziert in der Mitte der vorderen Reihe, reagiert superschnell, ist extrem berührungsempfindlich und liefert gestochen scharfe Grafiken.

Unter dem Namen XPilot werden die Fahrerassistenzsysteme subsummiert, von denen so ziemlich jedes erdenkliche an Bord ist. Nervensägen-Helfer wie Geschwindigkeits- und Spurhaltewarnungen lassen sich mit zwei Fingertipps deaktivieren. Die Aktualisierung erfolgt über regelmäßige Software-Updates.

Xpeng G6: “Das Fahrzeug ist komplett ausgestattet”

Eine Optionsliste für den Xpeng G6 gibt es nicht, mehr Wahlmöglichkeiten als Farbe und bei Bedarf Anhängerkupplung wird die Kundschaft nicht finden. Der Grund hierfür ist nachvollziehbar: “Das Fahrzeug ist komplett ausgestattet, das macht es für Handel, Kunden und uns einfacher”, sagt Geschäftsführer Markus Schrick. Immer an Bord sind zum Beispiel:

  • 20-Zoll-Felgen, Panoramaglasdach
  • Elektrisch einstellbare, beheizte und belüftbare Sitze, beheiztes Lenkrad
  • Zwei 50-Watt-Induktionsladepunkte für Smartphones, vier USB-Anschlüsse
  • 960-Watt-Audiosystem mit 18 Lautsprechern

Wie bei vielen anderen Wettbewerbern auch, wird der neue Xpeng G6 häufig als Dienstwagen via Leasing zum Einsatz kommen. Wie hoch die monatlichen Zahlungen ausfallen werden, macht man noch nicht publik, verspricht jedoch: „Wir werden wettbewerbsfähige Leasingraten anbieten.“ Wettbewerbsfähig ist dieser chinesische Newcomer allemal, dessen sollte sich die Konkurrenz aus zum Beispiel Tesla Model Y gewiss sein.

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