Finanzen

Volkswagen

Wirtschaft

Wirtschafts-nachrichten

Xpeng

News zu Volkswagen, ZF, Flix, XPeng – der Newsletter manage:mobility

Warum Volkswagen-Vorstand Thomas Schmall eine Rückkehr zum Verbrenner für falsch hält, wie Flix zum Börsenstar werden will und wieso es Gerüchte um ZFs Chinavorstand Stephan von Schuckmann gibt – das und mehr erfahren Sie in der neuen Ausgabe von „manage:mobility“.

news zu volkswagen, zf, flix, xpeng – der newsletter manage:mobility

News zu Volkswagen, ZF, Flix, XPeng – der Newsletter manage:mobility

Liebe Leserin, lieber Leser,

ob Bahn oder Lufthansa: Habemus Tarifeinigung! Dass man das gerade nach dem Endlos-Streit zwischen der Bahn und der GDL noch schreiben darf. Mehr Geld, Inflationsausgleich, 35-Stunden-Woche: Die Lokführer bekommen ein hübsches Paket geschnürt, das sie nun hoffentlich lange von weiteren Streiks abhält. Vielleicht trägt dazu auch die nahende Rente von GDL-Chef Claus Weselsky (65) bei.

Das manager magazin fasst den Tag für Sie zusammen: Die wichtigsten Wirtschaftsnachrichten im Überblick als Newsletter. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Für seine Mitglieder hat der Gewerkschaftsboss viel erreicht. Manche betrachten den Trend zu immer komfortableren Konditionen für Beschäftigte mit Sorge. manager-magazin-Kolumnist Klaus Schweinsberg zum Beispiel. Der Wirtschaftsprofessor meint: Die Deutschen müssen wieder mehr arbeiten. Kritiker dürften direkt anmerken: “Work smarter, not harder”. Sicher scheint nur eins: Selbst wenn die Bahn ein Problem löst – für Gesprächsstoff sorgt sie weiter.

Unsere Themen der Woche:

  • Warum Volkswagen-Vorstand Thomas Schmall eine Rückkehr zum Verbrenner für falsch hält

  • Wie Flix zum Börsenstar werden will

  • Wieso es Gerüchte um ZFs China-Vorstand Stephan von Schuckmann gibt

Topthema: VW-Technikvorstand Schmall warnt vor dem Verbrenner-Comeback

Kaum hängen die Verkaufszahlen etwas durch, wird die Elektromobilität in ihrer Gesamtheit infrage gestellt. Am prominentesten rückte Mercedes-Chef Ola Källenius (54) von „electric only“ ab. Biegt auch Volkswagen wieder Richtung Verbrenner ab? Vor drei Jahren wurde Technikvorstand Thomas Schmall (60) für seine Ankündigung gefeiert, sechs große Batteriefabriken zu bauen. Doch so steil die VW-Aktie in der Folge stieg, so hart fiel sie inzwischen wieder. Die E-Autos des Konzerns kommen nicht gut weg. Eine Kehrtwende lehnt Schmall im Interview von Michael Freitag allerdings ab. „Der Elektromobilität gehört die Zukunft. Wir jedenfalls müssen und werden unsere Strategie beibehalten“, sagt der Herr über die Batteriezellen. Investoren warnten ihn bereits: „Thomas, there‘s no room to fail.“

Köpfe: Fengying Wang ++ Katrin Lehmann ++ Adrian Hallmark ++ Michael Steiner

  • Deutschlandchef bei einem chinesischen Automobilhersteller – klingt spannend, kann aber zum Höllenjob mutieren. Die ersten Statthalter von BYD und Nio hierzulande waren schnell wieder weg. Trifft auch Markus Schrick (63) der Kulturschock? Der ehemalige Audi-, Toyota- und Hyundai-Manager startet am 1. Mai mit XPeng in Deutschland. Druck aus China spürt er nicht: Mit Vertriebschefin Fengying Wang (53) habe er keine utopischen Ziele vereinbart. Auch ansonsten will XPeng hierzulande manchen Fehler der chinesischen Konkurrenz vermeiden.

  • Katrin Lehmann (45) steigt bei Mercedes auf. Der bisherige Chief Information Officer Jan Brecht (52) verlässt das Unternehmen.

  • Mercedes will bekanntlich Luxus sein. Mehr Luxus als die meisten aktiven Automobilmanager verkörpert einer, der nicht für die Schwaben arbeitet: Adrian Hallmark (61) bewegte sich fast immer am oberen Ende der automobilen Träume, zuletzt steuerte er Volkswagens Nobeltochter Bentley auf unauffällig solidem Kurs. Daran kann er sich jetzt auch an anderer Stelle versuchen. Hallmark wird neuer Chef der schwer angeschlagenen britischen Sportwagenmarke Aston Martin. Ein bisschen Luxus täte da gut.

  • Als Hallmark vor einem Vierteljahrhundert für Porsche arbeitete, spielte Software noch keine Hauptrolle. Heute geht ohne den richtigen Code nichts mehr. Porsches Entwicklungsvorstand Michael Steiner (59) will den Software-Eigenanteil beim Sportwagenhersteller und hat deshalb gerade eine Entwicklungspartnerschaft mit dem Start-up Applied Intuition angekündigt. Das kommt Ihnen bekannt vor? Das manager magazin berichtete im vergangenen Sommer exklusiv über die Pläne.

Unternehmen: ZF ++ Continental ++ BYD ++ Fisker ++ Lucid ++ Volocopter

  • Bei ZF Friedrichshafen, so hört man, vergeht gerade kaum ein Tag, an dem nicht „zwei oder drei Bomben platzen“. Vergangene Woche erst hat Vorstand Martin Fischer (53) seinen Abgang angekündigt. Getuschelt wird in Friedrichshafen über einen weiteren von ganz oben: Asienvorstand Stephan von Schuckmann (49) sollte schon längst aus Fernost agieren, sein Umzug lässt aber weiter auf sich warten. Offiziell wegen Herausforderungen rund um die Elektromobilität. Manche beim dauernervösen Zulieferer rätseln trotzdem: Geht bald der Nächste aus der Führung?

  • Maximal unruhig geht es auch bei Continental zu. Der Autozulieferer bestätigte jetzt offiziell, was wir bereits berichtet hatten: Die Standorte in Schwalbach und Wetzlar werden bis Ende 2025 dichtgemacht.

  • Lange konnten Autobauer ihre Preise außergewöhnlich hochhalten, inzwischen schlagen die Rabatte wieder voll durch. Auch bei BYD. Chinas Primus legte im zurückliegenden Quartal bei Umsatz und Gewinn zwar weiter zu, das Wachstum fiel aber längst nicht mehr so enorm aus wie zuvor. Umsteuern will BYD allem Anschein nach nicht: Der Autobauer senkt in China weiter die Preise.

  • Für das Elektroauto-Start-up Fisker wird die Luft derweil immer dünner. Die vermeintlich letzte Hoffnung für das Unternehmen, eine Kooperation mit Nissan, ist zerplatzt. Die New Yorker Börse will den Pennystock nun vom Handel ausschließen.

  • Ein anderer E-Auto-Emporkömmling darf dagegen weiter hoffen: Lucid Motors verkauft zwar ebenfalls deutlich weniger als erwartet, kann sich aber auf seine Freunde in Saudi-Arabien verlassen. Der Staatsfonds des Emirats, dem bisher schon 60 Prozent am US-Autobauer gehörten, pumpt eine weitere Milliarde Dollar in die Firma.

  • Staatsgeld winkt auch Volocopter. Und zwar aus der Heimt: Bundesverkehrsminister Volker Wissing (53) hat offenbar Lust auf eine Flugtaxi-Fiesta. Dem SPIEGEL zufolge ist er bereit, 150 Millionen Euro in das Start-up aus Bruchsal zu investieren. Selbst Warnungen von PwC-Wirtschaftsprüfern könnten Wissing nicht abhalten.

Mehr Mobilität: Flix, die Bahn und eine Havarie mit Folgen

  • Von Franken in die Welt: André Schwämmlein (42), Daniel Krauss (40) und Jochen Engert (42) sind mit Flix binnen zehn Jahren vom Start-up zum Weltmarktführer für Fernbuslinien aufgestiegen. Die Vision ist noch viel größer: Die Gründer wollen auf Tuchfühlung gehen mit Internet-Reiseriesen wie Uber, Airbnb oder Booking.com. Da führt kein Weg an der Börse vorbei. Schon im Frühsommer könnte es losgehen. Mein Kollege Michael Machatschke hat analysiert, ob die Flix-Kraft für eine Topaktie reicht.

  • Im Clinch liegen Schwämmlein und Co. häufig mit der Deutschen Bahn. Die hat wenig Lust auf Wettbewerb, sie ist mit sich selbst schon genug beschäftigt, hat zuletzt 2,4 Milliarden Euro verbrannt. Frische Erlöse täten da gut. Die beste Chance bietet der Verkauf der Speditionstochter Schenker; auf bis zu 15 Milliarden Euro hofft der Staatskonzern. Auch hier kann die Bahn nicht ohne Verspätung: Investoren kritisieren das langwierige Prozedere des Verkaufsprozesses. Trotzdem soll es sieben bis zehn Interessenten geben.

  • In Baltimore ist ein Containerschiff so heftig mit der Francis Scott Key Bridge kollidiert, dass die Brücke einstürzte. Mehrere Menschen werden noch vermisst. Die wirtschaftlichen Folgen halten sich in Grenzen. Ein Ladeterminal von Mercedes-Benz ist derzeit seeseitig abgeschnitten. Der Autobauer will seine Lieferwege anpassen.

Zahl der Woche: 7,9

Immer mehr Menschen fahren Pedelec. 2023 kauften in Deutschland erstmals mehr Radlerinnen und Radler ein elektrisch unterstütztes Fahrrad als ein konventionelles. Der Komfortgewinn kommt allerdings nicht ohne ein gewisses Risiko: Laut dem Statistischen Bundesamt enden von 1000 Pedelec-Unfällen mit Personenschaden 7,9 tödlich, während es bei Crashs mit nichtmotorisierten Fahrrädern nur 3,6 waren.

Deep Drive: Debatten über den Dienstwagen

Der weiter schwelende Dienstwagenstreit bei Audi löste bei LinkedIn Anfang der Woche noch eine andere Debatte aus: Braucht es Firmenautos überhaupt noch? Alphabet sagt: Ja. Laut einer Studie können Unternehmen selbst bei ihren jüngsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit vier Rädern punkten. Der Firmenwagen sei bei der GenZ deutlich gefragter als etwa Fahrradleasing. Doch Vorsicht: Hinter Alphabet verbirgt sich in dem Fall nicht die Google-Mutter, sondern eine Tochterfirma von BMW.

Geisterfahrer der Woche

Als Mercedes und BMW noch vom großen Erfolg mit Carsharing träumten, hießen die Vehikel dafür Car2go und DriveNow. 2019 folgte die „Hochzeit im Himmel“, ShareNow war geboren. Glücklich wurde mit der Ehe in Stuttgart und München niemand, schon 2022 folgte der Knall: Stellantis übernahm. Jetzt wird es höchste Zeit für einen neuen Namen. Aus der ShareNow GmbH wird die Free2move Deutschland GmbH. „Was ändert sich dadurch für dich? Gar nichts“, verzückt der Kundendienst die User in einer Mail und hofft, „dass du diese Neuigkeiten genauso spannend findest wie wir“. Wir antworten mit einem Uralt-Meme: „Ganz ehrlich? Nää.“

Ich wünsche Ihnen frohe Ostertage!

Ihr Christoph Seyerlein

­Haben Sie Wünsche, Anregungen, Informationen, um die wir uns journalistisch kümmern sollten? Sie erreichen meine Kolleginnen und Kollegen im Team Mobility und mich unter [email protected].

Unseren Newsletter „manage:mobility“ finden Sie auch hier auf unserer Website.

TOP STORIES

Top List in the World