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Volkswagen in der Chinafalle: Die Zukunft der Autoindustrie

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Volkswagen in der Chinafalle: Die Zukunft der Autoindustrie

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E-Autos von BYD für den Export nach Europa. imago/Nurphoto

Die Beijing Auto Show wird zum Schaufenster der Automobilindustrie. China ist das Zentrum der Transformation und Heimat des Autos von morgen.

Für zehn Tage wird Peking zum Schaufenster: Von Donnerstag an zeigen die Autobauer in der Volksrepublik, wohin die Branche steuert. Für viele Unternehmen ist die „Beijing Auto Show“ inzwischen die wichtigste Messe. „Das Auto von morgen hat in China seine Heimat“, sagte Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR) in Bochum der FR. In keinem anderen Land verkauften Volkswagen, BMW und Mercedes so viele Autos wie in China. „Die deutsche Autoindustrie ist ohne China nicht vorstellbar. Gleichzeitig ist China das Zentrum der Transformation der Autoindustrie“, sagte Dudenhöffer.

Bis zu 150 Aussteller werden in Peking erwartet – darunter traditionsreiche Namen, aber auch hierzulande fast unbekannte wie Great Wall oder Geely. Viele dieser Hersteller werden neue Modelle präsentieren. Das Auto der Zukunft soll elektrisch und intelligent sein. Vor allem chinesische Autobauer sind diesem Ideal inzwischen deutlich näher gekommen als ihre Konkurrenz aus dem Westen.

Volkswagen steht in China unter Druck

Ein Beispiel ist Volkswagen: Der weltweit zweitgrößte Autobauer stecke „in der Chinafalle“, titelte der „Spiegel“ in der vergangenen Woche. Einerseits wird das Wolfsburger Unternehmen heftig für sein Engagement im Nordwesten Chinas kritisiert. Dort, in Xinjiang, betreibt Volkswagen gemeinsam mit chinesischen Partnern ein Testzentrum. VW muss sich deshalb unangenehme Fragen stellen lassen – zum Beispiel, ob beim Bau oder Betrieb der Teststrecke uigurische Zwangsarbeiter:innen zum Einsatz kamen. Die Wolfsburger verweisen darauf, dass es bisher keine Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen gebe.

Zum anderen verdient Volkswagen in der Volksrepublik immer weniger, obwohl der Konzern massiv vom China-Geschäft abhängig ist: Jedes dritte VW-Auto wird dort verkauft. Der Gewinn aber schmilzt: Durchschnittlich 4,2 Milliarden Euro jährlich fuhr VW seit 2014 dort ein. Dieses Jahr soll der Profit nur noch 1,5 bis zwei Milliarden Euro betragen.

Ein Grund dafür: Das Geschäft mit dem Verbrenner verliert an Bedeutung. Schon bald könnten 40 Prozent aller verkauften Autos elektrisch unterwegs sein. Bei den E-Autos aber fährt VW der chinesischen Konkurrenz hinterher. „Die Preise fallen und fallen, der Wettbewerb wird härter“, sagte VW-China-Chef Ralf Brandstätter der Deutschen Presse-Agentur. Auch deshalb, so berichtet der „Spiegel“, lässt VW alle Vorstände zur Messe in Peking einfliegen.

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