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Volkswagen stemmt sich in China gegen den Absturz

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Große Show für die Kunden in China: Modellpräsentation von VW auf einer Automesse im vergangenen Jahr

Nach jahrelangen Problemen in seinem wichtigen Markt China will der Volkswagen-Konzern mit neuen Modellen und niedrigeren Produktionskosten wieder mehr Erfolg haben. Allein in den kommenden drei Jahren seien 40 neue Fahrzeuge für den chinesischen Markt geplant, von denen die Hälfte elektrifiziert sein soll, wie VW am Mittwoch auf einem Treffen mit Investoren in Peking mitteilte.

Dazu zählen neben reinen Elektroautos auch Plug-in-Hybride, die sich in der Volksrepublik derzeit stark verkaufen. Bis Ende des Jahrzehnts soll dann vor allem das Angebot an rein batterielektrischen Autos wachsen. Mehr als 30 solcher Modelle wolle VW bis zum Jahr 2030 in China im Angebot haben, sagte Konzernchef Oliver Blume vor den Investoren.

In den vergangenen 40 Jahren habe VW ein „robustes und erfolgreiches Geschäft in China aufgebaut, resümierte er vor Beginn der Automesse in Peking, einer der wichtigsten Ausstellungen der Branche in diesem Jahr. Rund 50 Millionen Fahrzeuge des Konzerns seien auf chinesischen Straßen unterwegs, VW verkaufe jedes dritte seiner Autos in der Volksrepublik. „Wir sind deshalb stolz darauf, China als unseren zweiten Heimatmarkt zu bezeichnen“, sagte er. „China ist ein sehr wichtiger Markt für uns und das wird es auch bleiben.

Ein Viertel mehr Verkäufe bis 2030

Konkret plant VW, die Zahl der verkauften Fahrzeuge bis Ende des Jahrzehnts in China gegenüber dem derzeitigen Absatz um etwa ein Viertel auf rund 4 Millionen zu steigern. Damit würde Europas größter Autohersteller in etwa mit dem Marktwachstum im Land Schritt halten – den Marktanteil von zuletzt etwa 15 Prozent will VW halten. Dass die Wolfsburger ihre Position als Marktführer wiedererlangen, die sie lange hatten und zuletzt nur noch im Geschäft mit Verbrennern verteidigen konnten, hat das Management längst aufgegeben. Derzeit lautet die Sprachregelung, man wolle unter den internationalen Herstellern im Land führend sein und zu den „Top 3 Fahrzeugherstellern auf dem chinesischen Markt zählen“.

Auch das ist ambitioniert, denn im Geschäft mit Elektroautos sind chinesische Rivalen wie BYD weit enteilt. Der Rückenwind für die neuen Antriebe wächst. VW schätzt, dass der Markt für elektrische, teilelektrische und sonstige neue Antriebe in der Volksrepublik bis Ende des Jahrzehnts rund 75 Prozent des dortigen Automarkts ausmacht, fast dreimal so viel wie vergangenes Jahr.

Auch die Profitabilität, die derzeit stark unter Druck steht, soll sich wieder verbessern. 1,5 bis zwei Milliarden Euro operatives Ergebnis wird dem Konzern nach bisheriger Prognose dieses Jahr aus seinen Gemeinschaftsunternehmen zufließen. Vor einem Jahrzehnt war es noch dreimal so viel. Wie die F.A.Z. berichtet hatte, dürfte der Betrag im kommenden Jahr weiter sinken. VW kündigt nun an, das Ergebnis bis 2027 „kontinuierlich“ auf mehr als 2 Milliarden Euro steigern zu wollen, bis Ende des Jahrzehnts sollen es rund 3 Milliarden Euro werden.

Um das zu erreichen, sollen auch die Kosten weiter sinken. Mit einem markenübergreifenden Effizienzprogramm werde man die „wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit“ in China weiter stärken, kündigte VW auf dem Kapitalmarkttag an.

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