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Probleme bei Porsche: Lieber Google als Volkswagen

probleme bei porsche: lieber google als volkswagen

Der elektrische Porsche Macan und Audi Q6 e-tron sind mittlerweile offiziell und starten in ein paar Monaten, doch eigentlich sollten diese Elektroautos schon viel früher kommen. Die neue Software ist der Grund für fast zwei Jahre Verspätung.

Für Porsche ist das ein echtes Problem, denn diese Verspätung hat wohl um die 3 Milliarden Euro gekostet, so die Automobilwoche. Schuld ist aber nicht Porsche, es ist die Cariad, eine von Herbert Diess ins Leben gerufene Software-Sparte bei VW.

Vermutlich waren diese Probleme auch der Grund, warum Herbert Diess am Ende gehen musste und Oliver Blume von Porsche mittlerweile auch die Volkswagen AG selbst leitet. Und er hat aus dem Fiasko gelernt und geht einen ganz eigenen Weg.

Porsche startet Software-Alleingang

Im elektrischen Porsche Macan kommt (wie auch im neuen Audi) zwar Android Automotive zum Einsatz, aber ohne Software von Cariad. Während der Q6 einen Store von Volkswagen nutzt, so setzt Porsche auf eine Partnerschaft mit Google.

Das ist eine Ausnahme und so nicht vorgesehen. Doch der eigene Porsche-Weg mit der „Software-Plattform E3 1.2“ ist nur ein Anfang, denn 2025 wird der Deal mit Google ausgebaut und gegen 2027 könnte man sich ganz von der Cariad trennen.

Bei den VW-Marken steht dann auch irgendwann der Schritt zu Android Automotive an, aber hier dürfte man den Weg mit der Cariad gehen. Porsche möchte auf eine „schmerzhafte Erfahrungen wie beim elektrischen Macan“ langfristig verzichten.

Beim elektrischen Cayman und Cayenne wird man wohl eine Lösung wie im Macan sehen, aber mit dem Start der SSP-Plattform und dem K1-Spitzenmodell könnte die Marke bei der Software unabhängig sein, heißt es. Doch ist das eine gute Idee?

Eine veraltete Software-Denkweise

Ich fand die Strategie von Herbert Diess schwierig, aber sie hätte aufgehen und man hätte unabhängiger von Google sein können. Diesen Weg finde ich aber auch nicht besser, denn die Software in einem elektrischen VW Golf sollte nicht besser oder schlechter als im Porsche „K1“ sein. Das ist keine moderne Denkweise mehr.

Ganz im Gegenteil, denn vor allem Tesla hat gezeigt, dass ein Model S nicht anders als ein Model 3 zu behandeln ist. Es gibt andere Dinge, mit denen man Autos in Zukunft abheben kann, aber eine gute Software sollte hier immer die Basis sein.

Falls Oliver Blume also davon überzeugt ist, dass Cariad nicht das liefern kann, was Porsche erwartet, dann sollte er sich überlegen, ob das auch für VW, Skoda und Co. gilt. Nur gemeinsam ist der Konzern in der aktuellen Transformation stark. Der neue Macan sollte keine spürbar andere/bessere Software als der elektrische Q6 haben.

probleme bei porsche: lieber google als volkswagen

Android Automotive im Audi Q6 e-tron

Optisch dürfen sich die Autos bei der Benutzeroberfläche gerne unterscheiden und hier und da darf die Luxus-Marke im Lineup auch ein paar Extras bieten, aber das sollte wie bei Apple sein. Hier ist iOS beim iPhone SE genauso gut, wie beim iPhone 15 Pro Max. Es wäre gar nicht gut, wenn das SE-Modell keinen App Store hätte.

Während man aber langfristig im Macan das volle App-Portfolio von Google und Android Automotive bekommt, so ist das beim Q6 von Audi nicht sicher. Wir wissen derzeit auch noch nicht, ob es vielleicht sogar schon jetzt Unterschiede beim App-Angebot gibt. Gut möglich, dass Porsche schon jetzt mehr Apps als Audi mitbringt.

Man darf Herbert Diess für seine Strategie durchaus kritisieren, aber das darf man auch bei Oliver Blume und ich fände einen Alleingang von Porsche den falschen Weg.

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