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DTM-Vorschau Oschersleben: Verhindert Einstufung erneute Porsche-Festspiele?

dtm-vorschau oschersleben: verhindert einstufung erneute porsche-festspiele?

Kann Thomas Preining dieses Jahr seinen DTM-Titel verteidigen?

Ab heute geht es in der DTM wieder los: Mit einem kleineren Feld von 20 Boliden und McLaren als zusätzlichem Hersteller startet die Traditionsserie in Oschersleben (TV-Zeiten, Livestream & Co.) in das 40. Jahr seit der Gründung und das erste von acht Wochenenden (Kalender 2024). Der große Gejagte ist dieses Jahr Thomas Preining im “Grello”-Porsche, für den nur die Titelverteidigung zählt.

“Wir wissen theoretisch, wie es funktioniert, aber das umzusetzen ist ein anderes Paar Schuhe”, sagt der Österreicher, dessen Lieblingsstrecke Oschersleben ist. “Wir werden alles daran setzen.”

Die heißesten Rivalen finden sich bei allen Marken bis auf Neuling McLaren. Vizemeister Mirko Bortolotti hat sich bei seinem SSR-Lamborghini-Team inzwischen hervorragend eingelebt und will in der dritten DTM-Saison endlich seinen Traum vom Titel verwirklichen.

Bortolotti spricht von “viel besserer Basis” als 2023

“Wir starten dieses Jahr definitiv von einer viel besseren Basis als vor einem Jahr”, sagt der in Wien lebende Italiener. Denn auch das finanziell hervorragend aufgestellte Team kennt den Lamborghini nach dem Markenwechsel viel besser. Und hat mit Neuzugang Nicki Thiim – Sohn von DTM-Legende Kurt Thiim – ein weiteres Ass im Ärmel.

Dennoch weiß Bortolotti: “Wir haben im Vorjahr gelernt, dass man alles geben kann – und es doch nicht reicht.” Deshalb hoffe man dieses Jahr auch auf etwas Glück.

So rüsten sich die Teams von BMW, AMG und Audi

Aber auch bei BMW wetzt man die Messer: Das Schubert-Team aus Oschersleben ist die einzige verbliebene Truppe der Münchner und setzt als einziges Team drei Autos ein – mit den Champions Sheldon van der Linde, Rene Rast und Neuzugang Marco Wittmann.

Mercedes-AMG hat nach dem schwachen Jahr 2023 keine Junioren mehr im Einsatz, sondern ausschließlich Performance-Fahrer. Die einzige Audi-Truppe Abt hat intern umgestellt (siehe aktualisierte Team-Steckbriefe mit allen Schlüsselpersonen der DTM-Saison 2024) aund mit Red Bull einen starken Partner zurückgeholt.

Und die Emil-Frey-Truppe kennt nun nicht nur den Ferrari deutlich besser als 2023, sondern Jack Aitken kann im Gegensatz zu 2023 alle Rennen bestreiten.

Testbeschränkung sorgt für Pokerspiel

Ein wichtiger Poker wird dieses Jahr durch die neue Testbeschränkung auch sein, welcher Fahrer seine fünf Testtage bis zum Saisonfinale wie einsetzt. Schon in Oschersleben gab es Unterschiede: Während Aitken gar nicht testete, investierte HRT-Mercedes-Pilot Luca Stolz nach dem Vorjahres-Debakel gleich zwei Testtage.

Selbst die Test-Bestzeit von Emil-Frey-Ferrari-Pilot Thierry Vermeulen in Oschersleben war um rund acht Zehntel langsamer als Preinings Pole-Runde aus dem Vorjahr. Das mag auch an den niedrigen Temperaturen gelegen haben, die es den Teams schwer machen, die Pirellis auf Temperatur zu bringen.

Aber Winward-Mercedes-Pilot Lucas Auer ist überzeugt: “Man weiß, dass alle Teams bei den Tests noch etwas in der Hinterhand haben. In Oschersleben kommen jetzt die Karten auf den Tisch.”

Porsche wird im Vergleich zu 2023 deutlich eingebremst

Das hat vor allem mit der Balance of Performance (BoP) zu tun, die auch dieses Jahr für gleiche Chancen für alle Autos sorgen soll und erneut von der SRO Motorsports Group für die DTM erstellt wird. Wenn man die Einstufung mit dem Vorjahr in Oschersleben vergleicht, fällt auf: Im Großen und Ganzen sind die Autos ähnlich eingestuft – mit zwei Ausnahmen.

Die betreffen die 2023 neu eingeführten GT3-Autos, die damals noch eine Unbekannte waren: Der Lamborghini Huracan GT3 Evo2 wird um 20 Kilogramm schwerer gemacht, aber vor allem der Porsche 911 GT3 R wurde eingebremst. Der Restriktor ist um 1,5 Millimeter kleiner (38 statt 39,5), das Gewicht um 35 Kilogramm höher. Und auch die Bodenfreiheit an der Vorderachse wurde um fünf Millimeter erhöht.

Man darf gespannt sein, ob dadurch auf dem winkeligen Kurs, der Heck- und Mittelmotor-Autos liegt, die Porsche-Dominanz aus dem Vorjahr verhindert werden kann. Auch beim Mercedes-AMG GT3, der mit dem BMW der einzige Frontmotor-Bolide ist, gibt es eine spannende Änderung: Der Lambda-Wert, der das Benzin-Luft-Gemisch in der Verbrennung festlegt, wurde von 0,90 auf 0,93 erhöht. Das bedeutet rund eine Handvoll mehr PS.

DTM-BoP Oschersleben 2024:

Audi: 1.310 kg/2 x 36 mm (Restriktor)

BMW: 1.295 kg/2,00 – 2,71 bar (Ladedruck)

Ferrari: 1.310 kg/1,78 – 2,50 bar (Ladedruck)

Lamborghini: 1.330 kg/1 x 51 mm (Restriktor)

McLaren: 1.300 kg/ 1,10 – 1,78 bar (Ladedruck)

Mercedes: 1.330 kg/2 x 34,5 mm (Restriktor)

Porsche: 1.325 kg/2 x 38 mm (Restriktor)

DTM-BoP Oschersleben 2023:

Audi: 1.320 kg/2 x 36 mm (Restriktor)

BMW: 1.295 kg/2,05 – 2,73 bar (Ladedruck)

Ferrari: 1.310 kg/1,79 – 2,36 bar (Ladedruck)

Lamborghini: 1.310 kg/1 x 51 mm (Restriktor)

Porsche: 1.290 kg/2 x 39,5 mm (Restriktor)

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