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Kritiker sagen, er ist kein echter Porsche: Doch im Test beweist sich der Macan

Knapp 10 Jahre lang hat Porsche die erste Auflage des SUV Macan verkauft, nun folgt die zweite Generation. Nach 800.000 verkauften Exemplaren ist die Neuauflage für die Zuffenhausener ein eminent wichtiger Bestandteil im Angebot. Ein echtes Brett wird aus der Neuauflage jedoch, weil er das erste Auto von Porsche ist, das nicht mehr als Verbrenner, sondern nur noch als E-Auto zu bekommen ist – dabei aber seinen Namen behalten darf.

Er ist auch das erste Auto auf der für Audi und Porsche so wichtigen neuen Elektro-Plattform PPE, die wir im Audi Q6 e-tron schon näher inspizieren konnten und die reichlich Verspätung hat. Der Macan entscheidet, welche Rolle eine Marke wie Porsche im Elektro-Zeitalter spielt. Ein Versprechen schauen sich die EFAHRER-Tester darum besonders genau an: Der Macan soll wie ein Porsche aussehen, sich so fahren, anfühlen und genauso einzigartig sein, aber stimmt das?

Fazit: Ein echter Porsche fürs Elektro-Zeitalter

Kurzum: Ja, es stimmt. Im Vergleich zu anderen E-Autos ist er besonders gut personalisierbar – mehr Felgen- und Farbkombinationen wird es kaum woanders zu finden geben. Die Ähnlichkeit zum Vorgänger ist zudem offensichtlich, und damit ist auch das Optik-Versprechen erfüllt. Fühlt er sich so an? Allemal: Der Macan ist innen wie außen hochwertig, wie man es von einem Porsche erwartet, es hakt und ruckelt nichts. Ob Hardware oder Software – er ist rundum vielversprechend. Genauere Aussagen zur Reichweite werden die EFAHRER-Tester aber erst nach dem Volltest treffen.

Für wen ist der Porsche Macan?

Wer in der glücklichen Lage ist, wenigstens 85.000 Euro für ein Auto auf den Tisch legen zu können, der dürfte mit dem Macan glücklich werden. Denn unter der schicken Porsche-Hülle ist Leistung ohne Ende und eine technische Plattform, die eine lange Lebensdauer und Haltbarkeit verspricht. Das gilt nicht nur für den Antrieb oder den modularen Akku, sondern auch die Software, um die es offenbar ein langes Ringen im Konzern gab. Mit Android Automotive verspricht der Macan, FahrerInnen für lange Zeit mit neusten Apps zu versorgen. Haltbarkeit verspricht auch die hervorragende Verarbeitung, die für viele KäuferInnen in dieser Preisklasse eine entscheidende Rolle spielt.

kritiker sagen, er ist kein echter porsche: doch im test beweist sich der macan

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Porsche Macan 2024: Technische Daten, Anhängelast, Kofferraum, Preis

Variante Macan 4 Macan Turbo
Antrieb Allrad, Vorder- und Hinterachse Allrad, Vorder- und Hinterachse
Leistung in kW (PS) 300 kW (408 PS) 470 kW (639 PS)
Max. Drehmoment 650 Nm 1.130 Nm
Höchstgeschwindigkeit 220 km/h 260 km/h
Beschleunigung 0 – 100 km/h in s 5,2 3,3
Akkupaket 100 kWh brutto 100 kWh brutto
max. Ladeleistung (AC/DC) in kW 11/270 11/270
Reichweite lt. Hersteller in km 613 591
Kofferraumvolumen in Liter (regulär/umgeklappt/Frunk) 540/1.348/84 540/1.348/84
Anhängelast 2.000 kg 2.000 kg
Abmessungen (L / B / H) in mm 4.784 / 1.938 / 1.622 4.784 / 1.938 / 1.622
Wendekreis 11,1 m 11,1 m
Preis in Euro ab 84.100 Euro ab 114.600 Euro

Porsche Macan Design: Vertraute Verpackung für brandneues Auto

Auf den ersten Blick hat sich beim Design im Vergleich zum Vorgänger nur wenig getan. Die Karosserieform ist irgendwo zwischen konventionellem und Coupé-SUV angesiedelt. Um zu erkennen, dass es sich um ein reines E-Auto handelt, dafür braucht man schon einen geschulten Blick.

Dann sieht man vielleicht auch, dass der Macan aerodynamischer ist als sein Vorgänger, mit 4,78 Metern kaum länger und mit 1,94 Metern für diese Klasse ordentlich breit. Mit einem cW-Wert von 0,25 wirbt Porsche – ein Wert, den man sonst eher nicht von SUVs, sondern von deutlich günstiger im Wind stehenden Autos kennt. Möglich machen das Kühlluftklappen, das Raddesign, ein geschlossener Boden und der adaptive Heckspoiler. Und das zahlt sich aus: Hatte der Vorgänger schließlich noch einen cw-Wert von 0,35. Porsche drückt das so aus: Hätte auch der neue Macan einen cw-Wert von 0,35, dann wäre sein Akku 85 Kilometer früher leer.

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Porsche Macan: Zum Start als Macan 4 und Macan Turbo

Den Macan gibt es zum Start in zwei Ausführungen: dem Macan 4 und dem Macan Turbo. Wie schon beim Elektro-Luxusliner Taycan ist das Wörtchen „Turbo“ nur Zierde, denn erstmals ist das Premium-Mittelklasse-SUV ein reines E-Auto. Nicht weniger als das sportlichste Modell im ganzen Segment verspricht Porsche bei der Präsentation – was auch sonst.

Möglich machen das die PSM-Elektromotoren an der Vorder- und Hinterachse, die im Macan 4 bis zu 408 PS und im Turbo sogar 639 PS auf die Straße bringen sollen, jeweils im kurz zur Verfügung stehenden Boost-Modus. Die Beschleunigung auf 100 erledigt der Macan 4 in 5,2 Sekunden, der Turbo in 3,3. 220 bzw. 260 km/h rennt der Macan maximal. Über 1.100 Newtonmeter Drehmoment sind im Turbo abrufbereit. Mein lieber Herr Gesangsverein, die spürt man auch beim Fahren!

Schon der Macan 4 ist im Test kein Kind von Traurigkeit. Er ist besonders agil zu steuern, wenn er mit der Hinterradlenkung ausgestattet ist. Dann zischt er um die Kurve, als würde man in einem deutlich kleineren Sportwagen sitzen. Das macht sich schon beim Abbiegen in der Stadt bemerkbar, da sie dabei hilft, das Auto in die Kurve einzudrehen. Fast absurd wird es, wenn man die Bergstraßen Südfrankreichs bezwingt. Der Macan ist ein echter Sportwagen, der sich am Asphalt selbst in Haarnadelkurven geradezu festsaugt und präzise um Kurven zirkelt. Dass man es mit einem dicken E-SUV zu tun hat? Davon ist im ersten Test nichts zu merken.

kritiker sagen, er ist kein echter porsche: doch im test beweist sich der macan

Porsche Macan 2024: Leistung und Reichweite

Kernstück des neuen Antriebs ist die heiß ersehnte 800-Volt-Architektur. Was das für FahrerInnen bedeutet? Die 95 Kilowattstunden netto fassenden Akkus dürften in rund 20 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden. Denn: Mit bis zu 270 kW Ladeleistung verspricht Porsche die 95 kWh fassenden Batterien vollzupumpen, an alten Schnellladern mit der sogenanten 400-Volt-Technik, wie etwa bei Tesla, sind 135 kW Ladeleistung drin. Porsche kann in beiden Ausführungen rund 600 Kilometer Reichweite versprechen. 400 km sollten problemlos im Alltag drin sein. Genaueres werden die EFAHRER-Verbrauchstests ergeben.

Der Kofferraum wächst im Vergleich zum Verbrenner-Vorgänger um 136 Liter an, 548 Liter Volumen fasst der das Gepäckabteil jetzt, über 1.300 sind es bei umgelegten Sitzen. Vorn passen 84 Liter und vor allem das Ladekabel rein. 2 Tonnen nehmen Macan-FahrerInnen bedarfsweise an den Haken – also kleine Boote oder einen Pferdeanhänger.

Porsche Macan 2024: Mehr Platz, modernste Elektronik

Wie der Q6 e-tron auch hat der Macan ein 12,6 und zwei 10,9 Zoll große Displays an Bord. Das rechte Display ist für BeifahrerInnen und es ist für FahrerInnen während der Fahrt nicht zu sehen. Clever! Die schauen stattdessen auf ein Augmented-Reality-Head-up-Display, das es erstmals im Macan gibt. Und das ist so groß, dass es manche Autotester als gewöhnungsbedürftig empfinden. Die gigantischen Pfeil-Darstellungen des Navis sind im realen Fahrbetrieb jedoch sehr hilfreich weil kaum zu übersehen. Wer keine Lust auf das Android-basierte Bordsystem hat, kann das Smartphone über Apple CarPlay oder Android Auto einbinden und mit Google- oder Apple-Maps navigieren.

Porsche Macan 2024: Preis, Marktstart

Das Basismodell des Porsche Macan 4 startet zu Preisen ab 84.100 Euro, das Topmodell Macan Turbo kostet mindestens 114.600 Euro. Beide Varianten sollen im Sommer auf den Markt kommen.

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