Ein Porsche 919-Rennauto als Schneeraupe? Das kuriose Gefährt war der Blickfang beim Car Design Event im Münchner Drivers & Business Club. Erste Reaktion: Das kann ja wohl nicht ernstgemeint sein. Und das ist es auch nicht.
Es dürfte sich dabei um die sportlichste Pistenraupe der Welt handeln. Denn auf vier Gleisketten sitzt die Kohlefaser-Sandwich-Karosserie eines Porsche 919 Hybrid, des berühmten LMP1-Prototypen, der von 2014 bis 2017 zum Einsatz kam. Der Name – F.A.T. 919 Snowcat – nimmt bezug auf Ferdi Porsches Unternehmen F.A.T. International, mit dem er Events organisiert und eine Fashion-Linie aufgesetzt hat. Einst hieß so ein Logistik-Dienstleister, der in den 80er- und 90er-Jahren als Sponsor der 962er-Rennwagen aufgetreten war.
Die Rennraupe und das Mankei
Jürgen Uedelhoven, Chef der UE Studios mit Hauptsitz in Gaimersheim, berichtet mit leuchtenden Augen vom 919 Snowcat, einem seiner Lieblingsprojekte. Normalerweise baut er unter größter Geheimhaltung Concept Cars für die Autoindustrie, die auf den Automessen Einblicke in künftige Designstrategien und technologische Ansätze gewähren.
Doch bisweilen sprengen die Projekte das Maß des Üblichen. Dann entstehen bei UE Studios Produkte wie das Supernal-Fluggerät, das im Januar 2024 auf der CES in Las Vegas debütierte, oder jenes Auto, das in Romeo Castelluccis Salzburger „Don Giovanni“ aus zehn Metern Höhe auf die Bühne fiel. Oder eben ein Le-Mans-Rennauto mit Kettenfahrwerk.
Und falls jemand fragt: Die Rennraupe fährt nicht. Auch nicht beim Ice Race in Zell am See.