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Mercedes, Volkswagen, Adidas, Goldpreis – das war Dienstag, 30.4.2024

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Mercedes, Volkswagen, Adidas, Goldpreis – das war Dienstag, 30.4.2024

Mit Volkswagen und Mercedes-Benz haben heute zwei der großen drei deutschen Autobauer ihre Geschäftsergebnisse aus dem ersten Quartal vorgelegt, ein wichtiger Fingerzeig also: Wohin geht die Reise im Autojahr 2024? Erfreuliches gab es kaum zu berichten: Absatz, Umsatz und Gewinn – all das war bei beiden Herstellern in den ersten drei Monaten des Jahres rückläufig, und zwar zum Teil deutlich.

Die Konzerne haben offensichtlich Probleme, ihre Autos loszuwerden. Insbesondere auf dem wichtigen Markt in China ist der Preiskampf enorm, ohne Rabatte geht dort wenig. Hinzu kommen jeweils hauseigene Schwierigkeiten, wie mein Kollege Christoph Seyerlein analysiert. So plagt sich Mercedes seit Monaten mit Engpässen in den Lieferketten herum, die auf Volumen und Erträge drücken. Volkswagen stellt im zweiten Quartal erst einmal 900 Millionen Euro für Abfindungen zurück – auch das kaum ein Posten, der den Optimismus rechtfertigt, den CFO Arno Antlitz (54) ebenso wie sein Mercedes-Pendant Harald Wilhelm (58) heute zu verbreiten versuchten. Beide bekräftigten ihre Prognosen für das Gesamtjahr; wie realistisch das ist, beurteilen Sie am besten selbst – nachdem Sie den Text des Kollegen Seyerlein studiert haben.

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Die Wirtschaftsnews des Tages:

  • Mehrere Tausend Stahlarbeiter von Thyssenkrupp demonstrierten heute in Duisburg gegen den Einstieg des tschechischen Milliardärs Daniel Křetínský (48) bei dem Unternehmen sowie gegen den geplanten Kapazitäts- und Jobabbau. „Der Kampf um die Arbeitsplätze hat begonnen“, rief der Gesamtbetriebsratschef Tekin Nasikkol den Stahlkochern zu. Rückendeckung kam von der Bundesregierung sowie aus Brüssel, wo EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (65) vor der Billigkonkurrenz aus China warnte.

  • Die Anzeichen für eine Entspannung der konjunkturellen Lage nach der Flaute 2023 mehren sich. Ende des vergangenen Jahres war die deutsche Wirtschaft noch geschrumpft – heute gab das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung bekannt, dass das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal dieses Jahres um 0,2 Prozent gewachsen ist.

  • Auch Adidas hat heute Geschäftszahlen für das erste Quartal dieses Jahres vorgelegt. Der Sportartikelhersteller steigerte seinen Umsatz um 4 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro und erzielte einen Gewinn von 170 Millionen Euro, nach einem Verlust im Vorjahreszeitraum. Dank großer Nachfrage konnte Adidas seine vollen Lagerbestände abbauen, auch das Geschäft mit Klassikern wie „Samba“ und „Gazelle“ lief gut.

  • Das Quartalsergebnis der Lufthansa erscheint dagegen weniger erfreulich: Wegen der Kosten des langwierigen Tarifkampfes hatte die Airline bereits kürzlich ihr Gewinnziel für das gesamte Jahr heruntergeschraubt. Momentan hofft CEO Carsten Spohr (57) noch auf eine starke Reisesaison in den kommenden Monaten – und auf Sparmaßnahmen.

Damit Sie mitreden können:

  • Das Rätsel um den rasanten Anstieg des Goldpreises von Februar bis April ist weiter ungelöst: Selbst Branchenkenner und erfahrene Profis können kaum erklären, weshalb der Preis für eine Unze des Edelmetalls von 2000 Dollar auf bis zu 2400 Dollar emporschnellen konnte, während eigentlich viele Faktoren dagegensprachen. Heute hat der Branchenverband WGC seine Analyse des weltweiten Goldmarkts im ersten Quartal veröffentlicht. Darin finden sich einige Hinweise auf des Rätsels Lösung, von Zentralbankkäufen bis hin zu weiterhin großer Nachfrage in China. Wir haben zudem mit WGC-Analyst Krishan Gopaul gesprochen, um uns das Zahlenwerk erläutern zu lassen. Hier finden Sie seine Erkenntnisse.

  • Es ist eines der großen strukturellen Probleme der deutschen Wirtschaft: der zunehmende Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Immer mehr Firmen gehen die Beschäftigten aus, rund 3,4 Millionen Stellen in Deutschland sind derzeit unbesetzt, das gilt auch für viele Ausbildungsplätze. Was können Unternehmen also tun? Meine Kollegen Martin Mehringer, Margret Hucko und Hannah Steinharter haben mit Vorstands- und Personalchefs gesprochen, mit Beratern und Beschäftigten. Sie zeigen fünf Best-Practice-Beispiele, wie Unternehmen sich mit kreativen Ideen gegen die Misere stemmen.

  • Die Zinspolitik der Notenbanken beherrscht das Geschehen an den Finanzmärkten. Viele erhoffen sich baldige Zinssenkungen, doch die könnten weniger stark ausfallen als gedacht, meint unser Gastautor Daniel Pfändler. Der Finanzexperte verweist auf das stagnierende Produktivitätswachstum in der Euro-Zone und vermutet: Schon 2025 könnte die Europäische Zentralbank die Zinsen wieder nach oben setzen.

Meine Empfehlung für den Abend:

  • Wochenlang stritten Deutsche Bahn und Lokführergewerkschaft GDL, mehrfach wurde der Schienenverkehr mittels Streiks lahmgelegt, dann war Ruhe – es gab plötzlich eine Einigung. Was steckt dahinter? Mein Kollege und Bahnkenner Michael Machatschke hat sich nicht nur die Tarifkonditionen angeschaut, auf die sich die Verhandlungspartner geeinigt haben. Er hat vielmehr zudem recherchiert, mit welchen Tricks und Kniffen Bahn-Aufsichtsratschef Werner Gatzer (65) als Moderator letztlich den Frieden zwischen dem Staatskonzern und dem chronisch widerborstigen Chefgewerkschafter Claus Weselsky (65) herbeiführte. Spoiler: Neben sensibler Diplomatie waren auch geheime Absprachen erforderlich. Hier die Details.

Beste Grüße, Ihr Christoph Rottwilm

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