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Mercedes-Benz treibt Online-Vertrieb weiter voran

Große Teile des Prozesses beim Neuwagenkauf lassen sich mittlerweile ins Netz auslagern. Vor allem Mercedes-Benz setzt stark auf den digitalen Vertragsabschluss.

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Mercedes sieht eine zunehmende Offenheit der Kunden gegenüber Online-Angeboten und erwartet, dass diese weiter zunimmt. (Bild: Mercedes-Benz)

Bücher, Kleidung, Lebensmittel – all das wird mittlerweile selbstverständlich online gekauft. Der Autokauf im Netz hingegen ist aktuell noch die Ausnahme. Die Branche will das ändern. Vor allem Mercedes-Benz setzt stark auf den digitalen Vertragsabschluss. Wer für ein Auto der Stuttgarter ein Leasing oder eine Finanzierung braucht, kann den Vorgang seit einem knappen halben Jahr auch online abschließen. Der Nutzer wählt auf der Seite des Herstellers die gewünschte Finanzierungsform und lässt sich direkt die Raten für ein bestimmtes Fahrzeug berechnen. Hat er sich für Leasing entschieden, ist sogar eine rechtlich bindende Vertragsunterschrift direkt an Tablet oder Desktop möglich. Die Bestätigung soll innerhalb weniger Minuten erfolgen.

Wie viele deutsche Kunden von dem Angebot Gebrauch machen, sagt Mercedes nicht. Benedikt Schell, Vorstandschef der Mercedes-Benz Bank, registriert jedoch ein wachsendes Interesse: „Bei Leasing- und Finanzierungsverträgen sehen wir eine zunehmende Offenheit der Kunden gegenüber Online-Angeboten und wir erwarten, dass diese weiter zunimmt.“ Dabei stützt er sich auch auf die Studie „Global Trends in Automotive & Financial Services 2024“, die Mercedes Mobility kürzlich durchgeführt hat. Demnach sind von den deutschen Befragten 63 Prozent bereit, ein Fahrzeug online auf der Webseite des Fahrzeugherstellers ohne persönliche Beratung zu bestellen beziehungsweise den Bestellvorgang zumindest anzustoßen. Den vollständigen Online-Abschluss eines Finanzierungs- oder Leasingvertrags können sich 58 Prozent der deutschen Befragten vorstellen.

Ganz auf persönlichen Kontakt verzichten will Mercedes aber nicht. „Unsere Erfahrung zeigt, dass sich Kunden ein nahtloses Erlebnis wünschen und zwischen online und offline wechseln. Wir stellen daher auch im vollständig digitalen Prozess jederzeit persönliche Ansprechpartner zur Verfügung und Kunden haben bei jedem Schritt die Möglichkeit, Fragen zu stellen oder sich persönlich beraten zu lassen. Benötigt der Kunde Unterstützung im Prozess, kann er auch mit Unterstützung unseres Customer Service-Centers den Online-Prozess assistiert durchlaufen“, so Schell.

Mercedes hat die technischen Voraussetzungen für den Online-Autokauf besonders weit vorangetrieben, allein sind die Schwaben beim Thema Vertrieb über das Netz nicht. Auch andere Hersteller wie Volvo oder Polestar verkaufen einzelne Modelle online. Und Plattformen wie Carwow, Sixt, Alles.Auto oder mein Auto.de bieten schon seit längerem Neuwagen im Netz an. Am Ende verweisen sie aber immer an einen Händler, mit dem Papierkram und Auslieferung geregelt werden. Mit der kompletten Online-Verkaufsstrecke steht Mercedes bislang allein da.

Welche Käufergruppe besonders offen für den Kauf im Internet ist, verrät Mercedes-Mann Schell nicht. „Mit dem vollständig digitalen Abschluss erreichen wir online-affine Kunden aus verschiedenen Altersgruppen sowie über unterschiedliche Fahrzeugtypen hinweg“, erklärt er. Es liegt allerdings nahe, dass vor allem E-Autokäufer offen für den digitalen Vertragsabschluss sind, gelten sie doch als besonders technikaffin. Zudem ist diese Gruppe besonders interessiert an Leasing-Angebote, wie die Mobility-Studie ebenfalls ergeben hat. Demnach interessieren sich 63 Prozent der befragten E-Autokäufer für Finanzprodukte, während es unter den Verbrenner-Käufern nur 53 Prozent sind.

Bei der Verlagerung des Autokaufs ins Netz spielen nicht zuletzt die positiven Erfahrungen im Online-Kauf von anderen Gebrauchsgütern eine Rolle. Relativ verlässliche Händler- und Produkt-Bewertungssysteme sowie die verbraucherfreundlichen Rückgaberegelungen haben in der Vergangenheit schnell Vertrauen geschaffen. Und zwar quer durch alle Altersklassen; auch die Senioren bilden online längst keine abgehängte Gruppe mehr.

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