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Mercedes räumt ein: Nach Zandvoort Zweifel am neuen Unterboden

mercedes räumt ein: nach zandvoort zweifel am neuen unterboden

Mercedes rätselt: Warum tat sich das Team in Zandvoort plötzlich wieder schwer?

Nach sechs Podiumsplatzierungen in Folge, von denen drei Siege waren, landete Mercedes zum Start aus der Sommerpause zuletzt in Zandvoort auf dem harten Boden der Tatsachen: Mehr als die Plätze sieben und acht waren für George Russell und Lewis Hamilton nicht drin auf dem Dünenkurs.

Bei der Ursachenforschung für den Stotterstart in den finalen Saisonabschnitt steht nun auch der neue Unterboden, den die Silberpfeile beim vorletzten Grand Prix in Spa erstmals einführten, auf dem Prüfstand. Denn in Spa wurde dieser nur im Freitagstraining eingesetzt, im Rennen fuhr das Team indes mit der alten Spezifikation einen Doppelsieg ein, wenngleich Russell wenig später disqualifiziert wurde.

Die Daten und Analysen der Mercedes-Ingenieure zeigen zwar, dass der neue Unterboden mehr Downforce generiert, doch Technikdirektor James Allison deutet vor dem nächsten Auftritt der Formel 1 in Monza an, dass die jüngste Spezifikation dennoch einige Nebeneffekte für die Balance des Autos mit sich bringen könnte, die mehr Rundenzeit kosten als bringen.

Allison: Balance wichtiger als Downforce?

Auf die Frage, wie der neue Unterboden funktioniere, erklärt Allison schließlich: “Die einfache Antwort ist, wir wissen es noch nicht ganz. Man kann recht einfache Messungen anstellen und sagen, dass die Downforce, die er bringen sollte, offensichtlich da war. Daraus kann man als Bestätigung ziehen, dass er funktioniert hat.”

“Aber ein großer Teil der Pace des Autos in diesem Jahr hängt damit zusammen, wie gut es sich verhält. Es geht also nicht nur darum, dass dein Aero-Paket dir Downforce liefert, sondern darum, ob es dir auch ein ausbalanciertes Auto liefert, das du in den Kurven brauchst”, sagt Allison, “und zwar in schnellen Kurven wie in langsamen”.

Im Rückblick auf Zandvoort fügt der Brite an: “Wir wissen, dass wir an diesem Wochenende definitiv kein gut ausbalanciertes Auto hatten. Da ist auch der Großteil unserer Pace verloren gegangen. Ob das das jetzt vom Unterboden kam, vom neuen Aero-Paket, oder nicht, da wollen wir eine offene Einstellung bewahren. Wir müssen uns das in den kommenden Rennen anschauen.”

Eine heilige Kuh sei das Upgrade also keinesfalls, falls es insgesamt doch nicht die gewünschte Performance bringe: “Im Moment wissen wir, dass wir eine gute Downforce gemessen haben, aber wir sind nicht sicher, ob es auch eine gute Balance geliefert hat. Das müssen wir im Fortlauf des Jahres weiter untersuchen”, sagt der Techniker.

Reifentemperatur macht vor allem im Quali Probleme

Vor allem die schwache Qualifying-Performance, bedingt durch überhitzende Reifen, habe die Ingenieure in Zandvoort vor Rätsel gestellt: “Aus irgendeinem Grund, haben wir da ein Auto hingestellt, das zu sehr auf Messers Schneide war”, so Allison, der verrät: “Es schnappte am Heck zu sehr zu, sodass wir am Heck Grip und die Verbindung zur Straße verloren haben, wenn die Fahrer ans Limit gingen.”

Gerade über eine schnelle Runde habe sich das natürlich besonders bemerkbar gemacht: “Im Qualifying musst du dich am meisten auf das Auto verlassen können”, sagt Allison: “Doch schon die kleinste Windböe oder so etwas, und das Heck wurde leicht. Und bei solchen kleinen Rutschern geht die Temperatur der Lauffläche des Gummis schon dramatisch hoch.”

Damit war Mercedes in Sachen Speed urplötzlich nicht mehr konkurrenzfähig im Vergleich zu Spitze: “Wenn die Oberflächentemperatur dann erstmal hoch ist, erholt sie sich auch ein paar Kurven lang nicht”, erklärt Allison, und fügt an: “Die Kurven fliegen in Zandvoort aber nur so auf einen zu, es gibt nicht wirklich lange Geraden, um sie mal runterzukühlen.” Immerhin dieses Problem sollte Mercedes in Monza mit den langen Geraden nicht haben.

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