Stellenabbau und Werkschließung
Massive Sparmaßnahmen bei VW: So reagieren Porsche und Mercedes-Benz auf die Pläne
Der VW-Konzern hat massive Sparpläne angekündigt und will wohl mindestens ein deutsches Werk schließen. Wie reagieren die Stuttgarter Autobauer auf die Pläne aus Wolfsburg?
Als Porsche-Chef Oliver Blume im September 2022 die Position des Vorstandsvorsitzenden des Volkswagen-Konzerns übernahm, kündigte er neben einer Verkleinerung des Vorstands auch direkt umfassende Sparmaßnahmen an. Inzwischen hat der größte Autohersteller Deutschlands sogar die Beschäftigungsgarantie aufgelöst und schließt betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus. Es stellt sich die Frage, wie Konzerntochter Porsche und Konkurrent Mercedes-Benz auf die Pläne aus Wolfsburg reagieren. Mercedes-Personalchefin Sabine Kohleisen hatte bereits betont, dass Digitalisierung und Transformation an bestimmten Standorten Arbeitsplätze kosten werden.
Porsche hält an Standort- und Beschäftigungssicherung fest – Solidarität mit VW-Kollegium
Wie unter anderem die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, hat der VW-Vorstand um Oliver Blume die drastischen Sparmaßnahmen am Mittwoch mit dem extrem schwachen Autoabsatz gerechtfertigt. Diese Probleme bereiten aktuell auch den Stuttgarter Autobauern Probleme, bei beiden gibt es allerdings eine Beschäftigungsgarantie für die deutschen Standorte. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung hält Porsche an der Standortsicherung (SOS) bis Juli 2030 am Stammwerk in Zuffenhausen, dem Entwicklungszentrum in Weissach, an den Standorten in Bietigheim-Bissingen und Sachsenheim (alle Baden-Württemberg) sowie im Produktionswerk der Porsche Leipzig GmbH fest.
Porsche-Mitarbeiter bei der Produktion des elektrischen Sportwagen Taycan im Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen.
Dem Bericht zufolge sind auch die übrigen Porsche-Werke nicht von den Plänen aus Wolfsburg betroffen. Gemeint sind damit mutmaßlich die konzernübergreifenden Standorte Osnabrück und Bratislava. „Wir sind solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen aus allen Standorten im VW-Konzern“, erklärte Porsche-Betriebsratschef Harald Buck. „Die Beschäftigten innerhalb des Konzerns stehen auch zusammen, und das macht uns alle stark.“ Bei Porsche waren Ende 2023 zwar rund 600 befristete Verträge ausgelaufen; einen konkreten Stellenabbau gab es bei dem Stuttgarter Sportwagenbauer aber seit vielen Jahren nicht mehr.
Mercedes-Benz verweist auf Beschäftigungssicherung bis 2029 – bei VW-Tochter Audi herrscht Sorge
Fahrzeugproduktion im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen.
Dass der VW-Konzern aktuell einen so strikten Sparkurs fahren muss, hat sich mitunter bereits in der Vergangenheit abgezeichnet. Wegen der nachlassenden Nachfrage nach E-Autos musste VW beispielsweise am Werk Zwickau (Sachsen) Kapazitäten abbauen. Porsche und Mercedes-Benz haben bei der aktuell niedrigen Nachfrage durch ihre Ausrichtung auf hochpreisige Luxusmodelle den Vorteil, nicht so viele Fahrzeuge verkaufen zu müssen, wie die Wolfsburger. Dem SWR zufolge herrscht aktuell aber auch bei der VW-Tochter Audi Unruhe, obwohl sich eine Sprecherin am Werk Neckarsulm (Kreis Heilbronn) nicht konkret äußern wollte.