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Massive Sparmaßnahmen bei VW: So reagieren Porsche und Mercedes-Benz auf die Pläne

Stellenabbau und Werkschließung

Massive Sparmaßnahmen bei VW: So reagieren Porsche und Mercedes-Benz auf die Pläne

Der VW-Konzern hat massive Sparpläne angekündigt und will wohl mindestens ein deutsches Werk schließen. Wie reagieren die Stuttgarter Autobauer auf die Pläne aus Wolfsburg?

Stuttgart – Nachdem bereits Bosch einen Stellenabbau in mehreren Geschäftsbereichen angekündigt hat und die ZF Friedrichshafen bis 2028 allein in Deutschland bis zu 14.000 Arbeitsplätze streichen will, ist das nächste deutsche Weltunternehmen betroffen. Der VW-Konzern hat bei seiner Kernmarke massive Sparmaßnahmen angekündigt und will nach übereinstimmenden Medienberichten mindestens ein deutsches Werk schließen. Am Mittwoch (4. September) ist es an mehreren Standorten – darunter am Stammwerk in Wolfsburg – zu Protesten gekommen.

Als Porsche-Chef Oliver Blume im September 2022 die Position des Vorstandsvorsitzenden des Volkswagen-Konzerns übernahm, kündigte er neben einer Verkleinerung des Vorstands auch direkt umfassende Sparmaßnahmen an. Inzwischen hat der größte Autohersteller Deutschlands sogar die Beschäftigungsgarantie aufgelöst und schließt betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus. Es stellt sich die Frage, wie Konzerntochter Porsche und Konkurrent Mercedes-Benz auf die Pläne aus Wolfsburg reagieren. Mercedes-Personalchefin Sabine Kohleisen hatte bereits betont, dass Digitalisierung und Transformation an bestimmten Standorten Arbeitsplätze kosten werden.

Porsche hält an Standort- und Beschäftigungssicherung fest – Solidarität mit VW-Kollegium

Wie unter anderem die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, hat der VW-Vorstand um Oliver Blume die drastischen Sparmaßnahmen am Mittwoch mit dem extrem schwachen Autoabsatz gerechtfertigt. Diese Probleme bereiten aktuell auch den Stuttgarter Autobauern Probleme, bei beiden gibt es allerdings eine Beschäftigungsgarantie für die deutschen Standorte. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung hält Porsche an der Standortsicherung (SOS) bis Juli 2030 am Stammwerk in Zuffenhausen, dem Entwicklungszentrum in Weissach, an den Standorten in Bietigheim-Bissingen und Sachsenheim (alle Baden-Württemberg) sowie im Produktionswerk der Porsche Leipzig GmbH fest.

massive sparmaßnahmen bei vw: so reagieren porsche und mercedes-benz auf die pläne

Porsche-Mitarbeiter bei der Produktion des elektrischen Sportwagen Taycan im Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen.

Dem Bericht zufolge sind auch die übrigen Porsche-Werke nicht von den Plänen aus Wolfsburg betroffen. Gemeint sind damit mutmaßlich die konzernübergreifenden Standorte Osnabrück und Bratislava. „Wir sind solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen aus allen Standorten im VW-Konzern“, erklärte Porsche-Betriebsratschef Harald Buck. „Die Beschäftigten innerhalb des Konzerns stehen auch zusammen, und das macht uns alle stark.“ Bei Porsche waren Ende 2023 zwar rund 600 befristete Verträge ausgelaufen; einen konkreten Stellenabbau gab es bei dem Stuttgarter Sportwagenbauer aber seit vielen Jahren nicht mehr.

Mercedes-Benz verweist auf Beschäftigungssicherung bis 2029 – bei VW-Tochter Audi herrscht Sorge

Wie ebenfalls die Stuttgarter Zeitung berichtet, muss sich die Belegschaft von Mercedes-Benz nicht darum sorgen, dass der schwäbische Weltkonzern dem Vorbild aus Wolfsburg folgt. „In einer Zeit der größten Transformation der Automobilbranche bietet Mercedes-Benz sichere Beschäftigung“, heißt es demnach in einer aktuellen Erklärung. „Für die Mitarbeitenden der Mercedes-Benz Group AG, der Mercedes-Benz AG sowie der Mercedes-Benz Intellectual Property GmbH & Co. KG gilt eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2029.“ Diese schließt betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2029 aus; Betriebsratschef Ergun Lümali hatte bereits gefordert, die Beschäftigungssicherung bis 2035 zu verlängern.

massive sparmaßnahmen bei vw: so reagieren porsche und mercedes-benz auf die pläne

Fahrzeugproduktion im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen.

Dass der VW-Konzern aktuell einen so strikten Sparkurs fahren muss, hat sich mitunter bereits in der Vergangenheit abgezeichnet. Wegen der nachlassenden Nachfrage nach E-Autos musste VW beispielsweise am Werk Zwickau (Sachsen) Kapazitäten abbauen. Porsche und Mercedes-Benz haben bei der aktuell niedrigen Nachfrage durch ihre Ausrichtung auf hochpreisige Luxusmodelle den Vorteil, nicht so viele Fahrzeuge verkaufen zu müssen, wie die Wolfsburger. Dem SWR zufolge herrscht aktuell aber auch bei der VW-Tochter Audi Unruhe, obwohl sich eine Sprecherin am Werk Neckarsulm (Kreis Heilbronn) nicht konkret äußern wollte.

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