Das vollelektrische Pendant zur S-Klasse wird eingestellt. Die Stuttgarter verfolgen künftig eine andere Strategie.
Das Aufsehen war 2021 groß, als man das neue Elektro-Flaggschiff EQS vorstellte. Besonders auf das rundliche, aerodynamische Design der 5,20 Meter langen Luxuslimousine und dessen beachtlicher cw-Wert von 0,20 (nach wie vor Weltrekord aller straßenzugelassener Serienfahrzeuge) war man stolz. Ein Jahr später folgte eine SUV-Version des Modells. So rosig die Zukunftsaussichten damals aussahen, so schnell kam jetzt die Ernüchterung von Mercedes-Chef Ola Källenius.
Laut einem Interview mit dem englischen Magazin Autocar, wird der EQS mit der Neuvorstellung der nächsten S-Klasse ohne Nachfolger verschwinden. Der Hintergrund des plötzlichen Aus ist, dass man die S-Klasse zukünftig ebenfalls rein elektrisch anbieten wird und demnach keinen Grund dafür sieht, zwei Modelle parallel in dem schmalen Segment der Luxusklasse zu führen. Källenius zufolge werden sich die Benzin-S-Klasse und die Elektro-S-Klasse optisch sehr ähneln. Die Grundlage des Fahrzeugs könnte die MB.EA Large-Plattform bieten.
Bevor es aber soweit ist, gibt es erstmal ein Facelift für die S-Klasse (2026) sowie auch für den EQS (2025). Damit könnte der Stromer auch auf die 800-Volt-Architektur umsteigen und damit die Ladezeiten deutlich reduzieren. Weiters hätte man auch die Möglichkeit die Reichweite weiter zu pushen. Aktuell kommt der EQS in der Topversion auf maximal 822 Kilometer. Anfang des Jahres wurde die 108-kWh-Batterie gegen eine neue, größere 118-kWh-Eineit getauscht. Kleine optische Veränderungen gab es ebenfalls. So erlebte unter anderem der klassische Mercedes-Stern auf der Haube eine Renaissance.
Die aktuelle S-Klasse kommt mit traditionellerem Styling, Foto: Mercedes-Benz
EQE könnte gleiches Schicksal blühen
Fast ident wie bei der S-Klasse und dem EQS ist man eine Stufe darunter mit der E-Klasse und dem ebenfalls vollelektrischen EQE aufgestellt. Auch hier gibt es zusätzlich zur Limousine den EQE als SUV. Die aktuelle S- und E-Klasse sind mechanisch eng miteinander verwandt und eine Umstellung beim Flaggschiff könnte auch für das kleinere Modell in der Oberklasse Auswirkungen haben. Eine Zusammenlegung von E-Klasse und EQE ist demnach nicht komplett auszuschließen und könnte des Weiteren auch Kosten für den Hersteller einsparen.
Wohin sich die neue Strategie entwickelt und wie die Modelle dann genau aussehen, wird sich erst 2030 zeigen, wenn die Fahrzeuge auf den Markt kommen.