- J.D. Power: NIO in der Kundenzufriedenheit an der Spitze
- Chinesische Premiumhersteller ganz oben
- Viele wichtige Kategorien werden abgefragt.
- NIO vor Mercedes-Benz
- Batterietechnologie: Great Power stellt Solid State-Batterie mit 280 Wh/kg vor
- 2026 soll die Massenproduktion beginnen
- Einzigartiges Elektrolyt-Nassbeschichtungsverfahren
- Nur 15 % höhere Kosten
- Chengdu Auto Show: BYD Seal 06 GT begeistert das Publikum
- BYD stellt Produktionsversion des Seal 06 GT vor
- Integriertes RADAR und überzeugende TechSpecs.
- Wheelsboy | Incredible New BYDs! (Seal 06 GT, Xia MPV, And More!)
Das chinesische NEV-Unternehmen NIO hat bei der J.D. Power-Studie zu NEVs am besten abgeschnitten. Im Bild der kürzlich vorgestellte EL6.
J.D. Power: NIO in der Kundenzufriedenheit an der Spitze
J.D. Power ist bekannt. Die Umfragen des US-Unternehmens zur Kundenzufriedenheit bei Automobilen sind legendär. Auch die vernichtenden Urteile über den einen oder anderen Newcomer oder Premiumhersteller aus Deutschland. Nun wurde Ende August der 2024 China New Energy Vehicle Customer Experience Value Index veröffentlicht, und der hats in der Tat in sich.
J.D. Power Studie über die Kundenzufriedenheit bei chinesischen NEV-Marken. NIO an der Spitze. (Chart: J.D. Power)
Chinesische Premiumhersteller ganz oben
Dass chinesische Premiumhersteller bei den inländischen Marken an der Spitze landeten ist kaum überraschend. J.D. Power hat nämlich die Umfragen in inländische und ausländische Marken aufgesplittet. Das ändert jedoch nichts an der zu erreichenden Gesamtpunktzahl. Die ist bei beiden Abteilungen austauschbar. Und hier kommt NIO als Marke ins Spiel. Die innovative chinesische Marke, die sich äußerst schwer in Europa und vor allem Deutschland tut, erreichte 798 von 1.000 möglichen Punkten. Der Kundenzufriedenheitsindex wird übrigens erstellt, indem Kundenerfahrungen von NEV-Besitzern zwischen zwei und sechs Monaten nach dem Kauf untersucht werden.
Viele wichtige Kategorien werden abgefragt.
Sechs Kategorien werden dabei abgefragt: Kundenbetreuung, Informationsbeschaffung, Auslieferung, Erfahrung im Ausstellungsraum, Kaufplan und Produkterfahrung. Dann folgt die Nutzungsphase und Dienstleistungsphase mit jeweils weiteren Kriterien. Unter anderem Kundeservice, Energie-Service, Dienstleistungsprozess, Dienstleistungssqualität. Alles Dinge, die den Autokauf bestens beschreiben.
Pikant: Mercedes-Benz landet vor Tesla aber hinter NIO. (Chart: J.D. Power)
NIO vor Mercedes-Benz
NIO landete wie oben erwähnt mit 798 Punkten vor Li Auto (791), XPeng (788) und der Geely Nobelmarke ZEEKR (779). Vergleicht man diese Werte jedoch mit ausländischen NEV-Herstellern bzw. Anbietern, ergibt sich ein äußerst interessantes Bild. Mercedes-Benz führt die Liste der ausländischen Marken mit 789 Punkten, gefolgt von Tesla mit 787 und FAW-VW 773 Punkten an. Tatsächlich jedoch ist damit der deutsche Premium-Hersteller hinter zwei chinesischen Start-ups gelandet. BMW, der Hersteller, der derzeit in Europa die besten Karten bei den NEVs/Stromern zu haben scheint, musste sich mit nur 764 Punkten zufrieden geben. Das Schlußlicth bildete übrigens FAW Toyota mit 744 Punkten, vergleichbar mit FAW Hongqi (743 Punkte).
e-engine meint: Der Durchschnitt des NEV-Segments liegt bei 776 Punkten. BMW, Audi und SAIC-VW landeten erheblich drunter, was einmal mehr zeigt, wie China tickt. Es wird zukünftig schwer werden, für die klassischen OEMs im NEV-Segment in China Fuß zu fassen, denn offenbar eilen hier die inländischen Marken weiter davon. Aber auch hier gibt es Ausreißer: Denza, Geely und Ora liegen ebenfals in de 740er-Bereichen, wobei Ora (732 Punkte) in der Zusammenstellung tatsächlich das Schlußlicht bildet. Und noch etwas ist pikant: Tesla als ehemaliger Platzhirsch gelingt es nicht, die Spitzenposition zu erklimmen – wohl aber mit guter Punktzahl (787) abzuschliessen.
Great Power (Liquid Pengui Energy) stellte am 28. August die erste Solid State-Batterie aus eigener Produktion vor. Die gravimetrische Energiedichte liegt bei 280 Wh/kg.
Batterietechnologie: Great Power stellt Solid State-Batterie mit 280 Wh/kg vor
Am 28. August veranstaltete Great Power (Penghui Energy) laut chinesischem Portal Fast Technology eine Presskonferenz und stellte die erste Generation „All-Solid-State-Batterien“ vor. Die Kapazität der Batterie beträgt 20 Ah und die Energiedichte liegt bei 280 Wh/kg.
2026 soll die Massenproduktion beginnen
Wie das bei Vorstellungen häufig der Fall ist, handelt es sich um die ersten Prototypen. Dabei konzentriert sich Penghui Energy nach eigenen Angaben auf Oxid und damit eine der drei technischen Mainstream-Routen (Polymer, Schwefel/Halogenid, Oxid).
Die vorgestellte Solid State-Batterie arbeitet mit einem anorganisch zusammengesetzten festen Elektrolyt.
Einzigartiges Elektrolyt-Nassbeschichtungsverfahren
Mit der ersten Generation der Batterien habe man das Elektrolyt-Nassbeschichtungsverfahren realisiert und das Problem des Oxidelektrolyt-Zubereitungsverfahrens gelöst. Man vermied durch Umgehung des Hochtemperatur-Sinterprozesses bei Oxid-Festkörperelektrolyten die inhärente Sprödigkeit von Keramikmaterialien und vereinfachte den Prozess erheblich.
Nur 15 % höhere Kosten
Das Unternehmen erwartet, dass die Gesamtkosten für die Solid State-Batterien mit diesem Verfahren deshalb nur etwa 15 % höher sein werden, als die von herkömmlichen NMC-Batterien. Innerhalb von 3 bis 5 Jahren wolle man sogar Preisparität durch weitere Reduktion der Materialien und Optimierung der Prozesse erreichen.
Bislang hat man erst 600 Zyklen erreicht, dabei blieb die Kapazität bei über 90%. Die Zyklen und Kapazitätseinbußen über 600 Zyklen sind derzeit extrapoliert.
e-engine meint: Die Eckwerte der vorgestellten Batterie klingen zunächst eher konservativ. Die Festkörperbatterie der ersten Generation funktioniert in einer Temperaturumgebung von -20°C und +85°C, sie ist zudem resilient gegenüber mechanischer Beschädigung wie der Nadeltest zeigte. Bei 600 getesteten Zyklen sank die die Kapazität auf etwas über 90 %, was aber auch eine LFP- oder NMC-Batterie in der Regel erreicht. Auch die gravimetrische Energiedichte von 280 Wh/kg ist mit hochentwickelnte NMC-Batterien auf Zellebene heute bereits erreichbar. Das gilt aber nicht für die Weiterentwicklung ab 2025, wenn die Energiedichte auf 300 Wh/kg oder mehr angehoben werden soll. Das werde in der Massenproduktion der Benchmark sein. (Quelle: Fast Technoloy)
Die gerade vorgestellte Serienversion des BYD 06 GT startet umgerechnet unter 20.000 Euro.
Chengdu Auto Show: BYD Seal 06 GT begeistert das Publikum
BYD stellt Produktionsversion des Seal 06 GT vor
Auf der Pekinger Autoshow vor vier Monaten hatte BYD noch den Ocean-M Concept vorgestellt, eine 4.630 mm lange Schrägheck-Limousine, die etwas größer als ein Golf oder ID.3 ist, aber mit seinem Design weit höhere Ambitionen hat. Auf der Chengdu Autoshow nun hat BYD die Serienversion vorgestellt. Der Seal 06 GT, wie das Auto nun heißt, basiert auf der BYD Elektroplattform 3.0 Evo und überzeugt mit einem schnittigen Design und sportlicher Ästhetik. Mit einem Radstand von 2.820 mm liegt der Stromer über dem des VW ID.3, will aber im Gegensatz zum Wolfsburger kein verkapptes SUV sein.
Das Interieur erinnert an das des normalen Seal. Dank des Radstands sind die Platzverhältnisse üppig.
Integriertes RADAR und überzeugende TechSpecs.
Wie das bei den chinesischen Neuvorstellungen üblich ist, sind die Elektrofahrzeuge ziemlich vollständig ausgestattet. Selbst ein 10,25″ Dasboard hinter dem Lenkrad und ein HUD sind mit an Bord. Ohne Radar scheint da auch nichts mehr zu gehen. Spracherkennung ist ebenso mit an Bord. Es gibt zwei Versionen Single-Motor und eine Dual Motor-Variante mit jeweils zwei Batteriegrößen – 59,52 und 72,96 kWh. Die Leistung beginnt bei 160 kW/310 Nm und geht über 165 kW/330 Nm bis auf 310 kW für die AWD-Version. Die beschleunigt dann in 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Natürlich handelt es sich bei den Batterien um die hauseigenen LFP-Blades.
e-engine meint: Die Preisvorstellung liegt derzeit bei umgerechnet rund 19.500 Euro für die Single Motor-Variante und rund 26.000 Euro für die AWD-Version. Das sind in der Tat Kampfpreise, die in Europa – und der GT ist auf Export ausgelegt – vermutlich bei knapp unter 40.000 Euro für die AWD-Version landen werden. Das dürfte für VW und Co noch mehr heftigen Wettbewerb bedeuten, es sei denn, die EU dreht nochmals an den Strafzöllen. Wheelsboy zeigt uns im verlinkten Video, was den deutschen Käufer 2025 erwartet …
Wheelsboy | Incredible New BYDs! (Seal 06 GT, Xia MPV, And More!)
Fotos: Wheelsboy (Youtube Stills), BYD, NIO, Great Power, J.D. Power
