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Mercedes-Benz: EQS und S-Klasse werden künftig zusammengelegt

Mercedes-Benz wird die S-Klasse ähnlich wie die G-Klasse künftig optisch in zwei sehr ähnlichen Versionen bauen.

mercedes-benz: eqs und s-klasse werden künftig zusammengelegt

(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Eigentlich hätten die EQ-Modelle dereinst C- bis S-Klasse ablösen sollen, aber: Die seifenförmigen EQE und EQS wurden von den Kunden nur verhalten angenommen. Daimlers Dilemma: Auch die Verbrenner-S-Klasse schwächelt mittlerweile, sodass man EQS und den Verbrenner nur noch im Einschichtbetrieb produziert. Fest steht: Auch in der Luxusklasse muss man künftig Alles anbieten, weshalb die nächste S-Klasse das aktuelle Modell und den EQS ersetzt. Mit einer Karosserie, aber auf zwei Plattformen.

Aus für den EQS

Laut der Plattform „Autocar“ soll das Flaggschiff der Stuttgarter auch in der dann achten Generation ab 2030 noch mit Verbrennungsmotoren angeboten werden. Eigentlich sollte ein neuer EQS den aktuellen EQS und die S-Klasse ersetzen. Aber stattdessen stirbt der EQS.

CEO Ola Källenius bestätigte stattdessen zwei S-Klassen, „eine mit Verbrennungsmotor und eine mit Elektroantrieb“. Beide sollen in ähnlichem Außen- und Innendesign kommen.

Hier beginnt das Dilemma der Schwaben: Denn die Modelle stehen nicht auf einer gleichen Misch-Plattform: Die batteriebetriebene S-Klasse werde die kommende MB.EA-Large-Plattform nutzen (der EQS fährt noch auf der bekannten EVA2/Electric Vehicle Architecture), während der Verbrenner eine weiterentwickelte Version der heutigen MRA-Architektur nutzen muss. Ähnlich exerziert man das wie gesagt beim G-Modell.

Ziel kassiert und verschoben

Dass Ziel, bis 2025 rund 50 Prozent als Stromer zu verkaufen, kassierte man und verschob es auf 2030. Im Gespräch mit Autocar wies CEO Källenius allerdings die Gerüchte zurück, nach denen Mercedes-Benz die Entwicklung der MB.EA-Large-E-Fahrzeug-Plattform zugunsten der EVA2M-Plattform einstellen wolle, die 2025 zunächst in einer überarbeiteten Version des EQS zum Einsatz kommen werde. Er sagte glasklar:

„Wir planen bereits mit MB.EA Large.“

Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass einige Basiskomponenten der Plattform auch für die Van.EA gebrauct werden um so höhere Skaleneffekte zu erzielen. Doch vor der nächsten S-Klasse Sollen der elektrische EQS in der zweiten Hälfte 2025 nochmal ein großes technisches Upgrade erfahren und die S-Klasse mit Verbrennungsmotor dürfte spätestens 2026 umfänglich geliftet werden.

Der EQS wurde schon im April 2024 mit Grillapplikation, stehendem Kühlerstern und mehr Komfort im Fond versehen und bietet bis zu 82 Kilometer mehr Reichweite.

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Mehr Toptempi bei weniger Verbrauch

Laut Autocar soll die nächste Evolutionsstufe für die EVA2-Plattform eine 800-Volt-Elektroarchitektur bieten und neue Zellchemie soll die Reichweite um weitere 60 Kilometer auf dann bis zu 861 Kilometer nach WLTP erhöhen. Was echte 600 Kilometer wären. Außerdem sollen dann Mercedes-eigene Elektromotoren Valeo-Maschinen des aktuellen Modells ersetzen und ein Zweigang- das Ein-Gang-Getriebe ablösen, um höhere Toptempi bei weniger Verbrauch zu ermöglichen.

Was bedeutet das?

Wir lernen: Die Kundschaft ist konservativ! Dass die Kundinnen und Kunden die reinen E-Baureihen wie die EQ- oder bei VW die ID-Familie so sehr ablehnen würden, konnte man nicht wissen. Fakt ist aber, dass sich BMW oder Stellantis mit ihren Mischplattformen aktuell leichter tun als Mercedes-Benz oder VW, wo man die teils völlig unterschiedlichen Baukästen künftig aufwändig zusammenführen muss. Denn der Weltmarkt fordert (vor allem in China) auch im Luxussegment rein elektrische Alternativen. Weshalb Mercedes-Benz mit der S-Klasse grade sehr viel Arbeit vor der Brust hat.

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