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DTM-Training Sachsenring 1: Bestzeit für DTM-Leader, Porsche-Schrecksekunde

DTM-Start am Freitag ins Sachsenring-Wochenende unter geänderten Vorzeichen: Weil der ADAC am Samstag ein für 2025 angedachtes Zwei-Tages-Format ausprobiert, gab es am Freitag nur ein 55-minütiges Freies Training, ehe am Samstagmorgen vor dem Qualifying das zweite Freie Training ansteht.

Und das hat große Auswirkungen auf die Herangehensweise: Denn da das Samstag-Training nur 80 Minuten vor dem Beginn des Qualifyings zu Ende geht, bietet das den Teams auch wegen der niedrigeren Temperaturen die perfekte Möglichkeit, sich mit einem frischen Reifensatz auf die Zeitenjagd vorzubereiten.

Dadurch stand die Freitags-Session, die bei fast 30 Grad Lufttemperatur und Sonnenschein über die Bühne ging, mehr als sonst im Zeichen der Rennvorbereitung: Die schnellste Rundenzeit gelang dabei DTM-Leader Kelvin van der Linde in 1:18.599.

Kelvin van der Linde profitiert von Sachsenring-Test

Der Abt-Audi-Pilot fuhr die Zeit ganz am Anfang der Session und hatte dabei einen frischen Reifensatz aufgezogen. Seine Zeit war aber um über eine Sekunde langsamer als die Pole-Zeit von Mirko Bortolotti aus dem Vorjahr, als der SSR-Lamborghini-Pilot eine 1:17.366 fuhr.

Der Südafrikaner fuhr insgesamt nur 14 Runden – und damit am wenigsten. Allerdings nicht wegen eines technischen Problems. “Geplantes Programm durchgezogen”, vermeldet ein Abt-Sprecher auf Nachfrage von Motorsport-Total.com. Das hat auch damit zu tun, dass die Audi-Truppe mit van der Linde im Vorfeld als eines von wenigen Teams am Sachsenring testete.

  

“Es ist ganz gut gelaufen”, sagt Kelvin van der Linde nach der Session. “Nach dem Test vor zwei Wochen hatten wir einen kleinen Vorsprung, das ist klar. Wir waren happy mit dem Test. Die Konkurrenz wird die Lücke bis morgen sicher ein bisschen schließen, aber das war erst mal ein guter Start ins Wochenende.”

“Steering Alarm”: Güven und Auer im Kiesbett

Zweiter wurde Titelverteidiger Thomas Preining, dem – ebenfalls mit neuen Reifen – 0,135 Sekunden fehlten. Dass schon jetzt viele neue Reifensätze im Einsatz waren, hat damit zu tun, dass Teams diese an anderen Freitagen sparten und nun zwei neue Sätze zur Verfügung haben.

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Lucas Auer

Lucas Auer rutschte nach der fünften Kurve ins Kiesbett, war aber schnell unterwegs

Foto: Alexander Trienitz

Hinter dem “Grello”-Porsche folgt Landsmann Lucas Auer als bester Mercedes-AMG-Pilot. Der Österreicher verzeichnete 20 Minuten vor Schluss auch einen Ausrutscher ins Kiesbett und fuhr seine beste Rundenzeit auf Pneus, die bereits 22 Runden auf dem Buckel hatten. Am Ende fehlten ihm 0,263 Sekunden.

Es war nicht der einzige Zwischenfall: Manthey-EMA-Pilot Ayhancan Güven erlebte eine Schrecksekunde und flog in der ultraschnellen Ralf-Waldmann-Kurve ins Kiesbett. Danach meldete er per Funk einen “Steering Alarm”, also ein Problem mit der Lenkung, zudem bekam er eine Flüssigkeit auf die Windschutzscheibe. Ihm gelang es, den Boliden heil an die Box zurückzubringen, nachdem er ordentlich durchschnaufte.

Starke Premiere von Grasser-Ersatzmann Pepper

Vierter wurde Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken (+0,289), auf Platz fünf landete mit Maro Engel (+0,333) der Drittplatzierte in der Meisterschaft. Bester Lamborghini-Pilot wurde Nicki Thiim (+0,340) auf Platz sechs, SSR-Teamkollege Bortolotti (+0,571), der Zweiter in der Meisterschaft ist, kam auf Platz zwölf.

Wie es Grasser-Neuling Jordan Pepper ging? Der Südafrikaner, der den rekonvaleszenten Christian Engelhart im Lamborghini ersetzt und damit sein DTM-Debüt gibt, schlug sich gut und kam mit 0,513 Sekunden Rückstand als zweitbester Lamborghini-Pilot auf den achten Platz. Er kennt die anspruchsvolle Strecke aus dem ADAC GT Masters.

Endlich wieder in Top 10: Aufatmen bei McLaren-Team?

Für eine positive Überraschung sorgte Dörr-McLaren-Pilot Clemens Schmid (+0,516) auf Platz neun, nachdem das Team zuletzt hinterher fuhr. “Es war auf jeden Fall verbessert – und ich hatte auch noch einen Fahrfehler in meiner Runde”, sagt der Tiroler. Hat man damit das Problem, das das Team seit dem Norisring verfolgt, gelöst? “Lass uns noch das Qualifying abwarten, aber es sieht gut aus”, antwortet er.

Nicht ganz im Vorderfeld landete die BMW-Truppe Schubert, die schon im Vorfeld wegen des für den M4 GT3 ungünstigen Streckenlayouts mit einem schwierigen Wochenende gerechnet hatte: Bester Pilot wurde Marco Wittmann auf Platz zehn mit 0,518 Sekunden Rückstand. Teamkollege Sheldon van der Linde (+0,560) folgte direkt dahinter.

Am Samstag steht den Teams nun ein dichtgedrängtes Programm bevor: Schon um 8:35 Uhr geht es mit dem zweiten Freien Training los, ehe um 10:40 Uhr das erste Qualifying ansteht. Für den ganzen Tag sind Hitze und perfektes Rennwetter angesagt.

 

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