Auto-News

BMW

Mazda

Porsche

Porsche gegen BMW gegen Mazda - Dreimal Roadster-Spaß - welches Auto Ihnen den besten Kick gibt

porsche gegen bmw gegen mazda - dreimal roadster-spaß - welches auto ihnen den besten kick gibt

Fahrspaß im Cabrio – wer kann’s am besten? Wir vergleichen drei Roadster – den Porsche Boxster, den BMW Z4 und den Mazda MX-5 Colourbox.de

Der Sommer dreht nochmal richtig auf. Grund genug, die letzten heißen Wochen mit Stil und viel PS zu genießen. FOCUS online vergleicht drei ganz unterschiedliche Roadster: Porsche Boxster, BMW Z4 und Mazda MX-5. Wer bietet das beste Sonnenpaket fürs Geld?

Wenn es einen wirklich beunruhigenden Trend auf Deutschlands Straßen gibt, dann ist es dieser: Es gibt immer weniger Cabrios. Die schönste Form des Autofahrens, entspanntes Cruisen und schnelle Kurven mit Fahrtwind im Haar und praller Sonne im Nacken, ist selten geworden. Bei vielen Autoherstellern bleibt der Spaß buchstäblich auf der Strecke. VW hat gar kein Cabrio mehr im Programm, BMW und Mercedes dünnen ihr Angebot stark aus, und auch die ausländischen Hersteller liefern kaum noch Sonnenanbeter.

Cabrios von Porsche, BMW und Mazda im Vergleich

Aus den verbliebenen Exemplaren hat sich FOCUS online drei ganz unterschiedliche Modelle für einen Vergleich herausgepickt. Den Porsche-Klassiker Boxster –  als 718 Spyder RS in der verschärften Version. Den eher gemütlichen Komfort-Kreuzer BMW Z4 , allerdings mit Sechszylinder. Und den preislich, aber auch leistungsmäßig viel weiter unten angesiedelten Mazda MX-5 , der übrigens in diesem Jahr seinen 35. Geburtstag feiert – der erste Mazda MX-5 rollte schon 1989 an. Die Kandidaten unterscheiden sich im Leistungsspektrum und auch beim Preis deutlich voneinander:

  • Porsche Boxster 718 Spyder RS: 4,0-Liter Sechszylinder-Boxermotor, 368 kW / 500 PS, ab 158.700 Euro
  • BMW Z4 M40i: 3,0-Liter Reihensechszylinder, 250 kW / 340 PS, ab 69.300 Euro
  • Mazda MX-5 Skyactiv G: Zweiliter-Vierzylinder, 135 kW / 184 PS, ab 40.590 Europorsche gegen bmw gegen mazda - dreimal roadster-spaß - welches auto ihnen den besten kick gibt

    Porsche 718 Spyder RS Porsche

Wer bietet den meisten Fahrspaß, die beste Alltagstauglichkeit und den höchsten Komfort fürs Geld? FOCUS online lässt die drei Kandidaten in mehreren Kategorien gegeneinander antreten. Und los geht’s.

1. Coolness-Faktor: Optik und Auftritt

Poser, Cruiser, Flanierer – mit welchem Roadster macht man den besten Eindruck und wer bietet das meiste fürs Auge?

  • Porsche: Zwei Kurven gefahren, schon reckt ein Teenager am Straßenrand den Daumen nach oben. Coolness-Faktor eine glatte 1, zumal der Porsche auch noch derart laut vorfährt, dass sich ohnehin alle Hälse nach dem Krawallmacher recken. Die Zuffenhausener Rakete ist optisch über jeden Zweifel erhaben, viel mehr Aufmerksamkeit kann man mit einem deutschen Auto nicht erzeugen.
  • BMW: Eine Nummer zurückhaltender, aber durchaus pointiert tritt der Z4 auf – vorne sehr sportlich, hinten mit dem integrierten Spoiler cool. Von uns getestet wurde das Schaltgetriebe, das den Preis noch einmal um 6000 Euro gegenüber der Automatik nach oben treibt. Aber das steigert auch den Coolness-Faktor des Z4. Das ist ein puristischer Auftritt.
  • Mazda: Keine Frage, der Mazda ist der Wagen in diesem Trio mit dem kleinsten Angeber-Faktor. Doch ein anerkannter Klassiker ist er allemal und mit seiner langen Haube und den sanften Rundungen auch optisch ein Leckerbissen. Beim Sound bleibt der Japaner zurückhaltend. Dafür aber hat er den anderen beiden etwas voraus: In nur zwei Sekunden hat ein geübter MX-5-Pilot das Stoffverdeck entriegelt und nach hinten geworfen (oder in fast derselben Geschwindigkeit geschlossen). Selbst bei wechselhaftem Wetter kann man so jeden Meter Sonnenstrahlen genießen.porsche gegen bmw gegen mazda - dreimal roadster-spaß - welches auto ihnen den besten kick gibt

    Mazda MX-5 – den Nippon-Klassiker gibt es als Roadster und als Targa-Version Mazda

2. Fahrspaß-Faktor: Kurvenjagd

Tiefer Schwerpunkt, kribbelnder Motorsound, direkte Lenkung – ein Roadster bringt einen nicht nur einfach von A nach B, man will an seinem Steuer jede Strecke genießen. Wer kann’s am besten?

  • Porsche: Sie wollen Nervenkitzel? Eine Beschleunigung von 0 auf 100 in 3,4 Sekunden? Durch die Kurve jagen, als gebe es kein Morgen (und für fast alle anderen Autos ist der Grenzbereich schneller erreicht als bei 718 RS und der Abflug garantiert)? Wenn Sie jetzt noch das nötige Kleingeld haben, viel Spaß! Wie ein Mitfahrer treffend beschrieb: „Das optimale Auto für die Ferienwohnung am Hockenheimring“.
  • BMW: Auch hier ist der Z4 wieder die Wahl für diejenigen, die etwas weniger auffallen, aber dennoch Leistung satt unter der Haube genießen wollen. Sehr sportlich, nicht zu hart und absolut alltagstauglich. Komfort und Geschwindigkeit vereint, Die Lenkung reagiert schnell auf jede Bewegung, die Straßenlage ist hervorragend. Dazu trägt auch die Gewichtsverteilung von 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse bei. Lohnt sich. Das ist coole Alltagstauglichkeit.
  • Mazda: Die Japaner liefen seit mehr als drei Jahrzehnten (der erste MX-5 kam 1989 auf den Markt) den Beweis, dass man keine 300 PS oder acht Zylinder braucht, um Cabrio-Spaß zu haben. Denn der kompakte, 1,1 Tonnen leichte Roadster mit seiner präzisen, direkten Lenkung und dem knackigen Sechsgang-Schaltgetriebe ist der perfekte Kurvenräuber. Wenn man es übertreibt und das Heck ein wenig leicht wird, lässt es sich schnell wieder einfangen. Der MX-5 bleibt ein Spaßauto, das seinen Fahrer dabei nicht überfordert – und kann im Glücksgefühle-Vergleich mit den stärkeren Boliden von BMW und Porsche mithalten.porsche gegen bmw gegen mazda - dreimal roadster-spaß - welches auto ihnen den besten kick gibt

    Der BMW Z4 ist der einzige Roadster von BMW – und deutlich komfortabler als früher BMW

3. Langstrecken-Faktor: Auf der Autobahn

Mit welchem Roadster lassen sich bei Bedarf auch mal lange Strecken absolvieren? Hier geht es nicht nur um Top Speed bei offenem / geschlossenem Verdeck, sondern auch den Federungs- und Sitzkomfort auf langen Strecken.

  • Porsche: Lange Strecken? Nein danke. Der Wagen ist sauschnell und megacool. Aber er ist derart nervös und giert nach Benzin, dass zu jeder Sekunde volle Aufmerksamkeit am Steuer vonnöten ist. Dazu ist er bretthart – das ist kein Erstauto für den Alltag. Da nimmt das Klientel eher den Cayenne. Und geschlossen darf man ohnehin nicht schneller als 200 km/h fahren.
  • BMW: Das Fahrwerk ist perfekt, die Alltagstauglichkeit hoch. Die sportliche Federung sorgt für ein dynamisches Fahrverhalten, ohne den Fahrkomfort zu beeinträchtigen. Das Fahrzeug bleibt somit auch bei hohen Geschwindigkeiten stabil und bietet dem Fahrer ein hohes Maß an Kontrolle. Der BMW macht auch auf der Autobahn eine Top-Figur und gewinnt diese Teilwertung souverän.
  • Mazda: Viel schneller als 140 km/h möchte man mit dem offenen Mazda eher nicht fahren, mit geschlossenem Stoffhäubchen geht das natürlich besser – bei einigermaßen moderaten Windgeräuschen. Leider ist die Federung relativ hart bei Querfugen und die beengten Platzverhältnisse auf Dauer weder für den Rücken noch die Beine eine Wohltat. So ist der MX-5 kein guter Langstrecken-Cruiser.porsche gegen bmw gegen mazda - dreimal roadster-spaß - welches auto ihnen den besten kick gibt

    BMW Z4 M40i Edition Pure Impulse / Bild: Fabian Kirchbauer

4. Power-Faktor: Motor, Sound, Beschleunigung

Unsere drei Kandidaten verfolgen ganz unterschiedliche Motorkonzepte – vom klassischen Frontmotor/Hinterradantrieb bis zum Mittelmotor mit Heckantrieb. Allen gemeinsam ist immerhin die Power auf der Hinterachse, was für einen echten Roadster sowie das einzig Wahre ist.

  • Porsche: Von 0 auf 100 in 3,4 Sekunden, Tempo 200 ist nach 10,9 Sekunden erreicht und auch die Beschleunigung von 80 auf 120 km/h vergeht in weniger als zwei (ja, richtig gelesen) Sekunden – genauer: 1,9. Dabei ist der Mittelmotor äußerst präsent. Beim starken Beschleunigen geht der Ton ein paar Oktaven höher und sofort ins Ohr. Kurz gesagt: ein Sportwagen, wie er besser nicht sein kann. Power ohne Ende.
  • BMW: Power auf der Hinterachse, da braucht sich der Testwagen nicht zu verstecken. Der Dreiliter-Reihensechszylinder-Turbomotor leistet 340 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 500 Nm bei 1600 U/min. Das ermöglicht eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 4,6 Sekunden, mit Automatik sind es 4,5 Sekunden. Bei 250 km/h wird abgeregelt. Noch Fragen?
  • Mazda: Der Kleinste im Trio hat auch den kleinsten Motor, einen Zweiliter-Benziner mit vier Zylindern, 135 kW / 184 PS und ohne Turboaufladung. Auch wenn das die derzeit stärkste Version des Japaners ist – das Basismodell hat nur einen 1,5 Liter großen Vierzylinder mit 132 Pferden – kann der Mazda-Motor natürlich nicht mit dem Porsche oder dem Z4 mithalten. Aber man macht das Beste draus, dreht das Aggregat ordentlich hoch und freut sich über die super-knackige Sechsgang-Handschaltung mit ihren ultrakurzen Wegen. Und: Da der MX-5 keine 1,2 Tonnen wiegt, reichen die 184 PS, um den Roadster in Sportwagen-tauglichen 6,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu jagen. Die Endorphine sprudeln im Mazda auf jeden Fall, nur der etwas schwachbrüstige Vierzylinder-Sound trübt den Spaß ein bisschen. Klickdown Mazda MX-5 – Das perfekte Sommerauto? Diesen Verdeck-Rekord schaffen Sie nur mit einem MX-5

5. Alltags-Faktor: Komfort, Platz und Gimmicks

Dieses Kapitel ist uns jetzt nicht so wichtig – einen Roadster kauft man sich schließlich nur als Spaßauto oder Zweitwagen. Doch Alltagstauglichkeit kann ja nie schaden.

  • Porsche: Alltagstauglichkeit, hm, na gut. Die Dachkonstruktion ist für minimales Gewicht ausgerichtet und erfordert zum Öffnen fummelige Handarbeit. Dazu ist der Spyder knallhart, extrem laut und nervös. Platz ist genug, die Sitze haben eine perfekten Seitenhalt. Aber alltagstauglich ist er kaum.
  • BMW: Der Kofferraum des BMW Z4 ist groß genug, um den täglichen Bedarf zu decken. Mit einem Fassungsvermögen von rund 280 Litern ist er groß genug für Einkäufe oder das Gepäck für den Wochenendausflug zu zweit. Das ist auch das Motto des Z4 – Sportlichkeit gepaart mit Alltagstauglichkeit, allerdings auf zwei Personen beschränkt. Das Dach geht in zehn Sekunden elektrisch auf, und das bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h.
  • Mazda: Beim Platzangebot und Stauraum (der Kofferraum fasst nur karge 130 Liter) muss der MX-5 passen, das ist einfach nicht seine Domäne. Für den Kurz-Trip zu zweit reicht es gerade so. Zur Not gibt es im Zubehörhandel einen Gepäckträger für die Kofferraumhaube. Bei den Technik-Gimmicks und Assistenzsystemen hat der Mazda das Nötigste an Bord; das Navigationssystem mit dem relativ kleinen Bildschirm ist kein Hightech, aber brauchbar. Die Konzentration aufs Wesentliche ohne digitalen Overkill macht den Wagen aber schön puristisch, was auch für die klassischen Uhreninstrumente gilt. porsche gegen bmw gegen mazda - dreimal roadster-spaß - welches auto ihnen den besten kick gibt

    Markante Carbon-Front: 500 PS beschleunigen den Porsche 718 Sypder RS in 3,4 Sekunden auf Tempo 100. Porsche AG/dpa-tmn

6. Vernunft-Faktor: Kosten und Verbrauch

Auch beim Thema Geld und Benzinkosten ist das zahlungskräftige Cabrio- und Roadster-Klientel nicht besonders empfindlich. Dennoch wollen wir es mal erwähnt haben:

  • Porsche: Also der Form halber – Verbrauch laut WLTP: Kurzstrecke 20,9 l/100 km; Stadtrand 12,9 l/100 km; Landstraße 11,2 l/100 km; Autobahn 11,9 l/100 km; Kombiniert 13,0 l/100 km. Der Testwagen kostet knapp 170.000 Euro, dafür bekommt man – grob gerechnet – zwei Z4 oder vier MX-5. Aber man muss den RS Spyder erst einmal kaufen können, der Wertverlust dürfte sich daher in engen Grenzen halten.
  • BMW: Der Verbrauch des BMW Z40i M-Paket ist für einen Roadster dieser Klasse angemessen. Der kombinierte Verbrauch liegt bei 8,7 Litern auf 100 Kilometern, der CO2-Ausstoß bei 197 g/km. Im Test wurde ein Verbrauch von 8,4 Litern gemessen, wobei der Sechszylinder bei flotter Fahrweise nicht unter zehn Liter zu bewegen ist.
  • Mazda: Hier kommen die deutschen Renn-Roadster nicht am effizienten Japaner vorbei: Der Mazda lässt sich im Alltag nicht nur mit 6 bis 7 Litern Benzin auf 100 km bewegen – selbst bei sportlicher Fahrt werden es vielleicht 8 Liter, aber wenig mehr – sondern kostet auch viel weniger in Anschaffung und Unterhalt. In unserem Trio ist der Mazda also der am wenigsten unvernünftige Spaßmacher.porsche gegen bmw gegen mazda - dreimal roadster-spaß - welches auto ihnen den besten kick gibt

Fazit

Sie lieben Highspeed-Kurvenjagden, stehen auf bissigen Sound und wollen den letzten Porsche Boxster mit Verbrenner-Antrieb noch einmal so richtig genießen? Dann ist der RS Spyder Ihr Auto. Sie mögen es schnell und souverän, aber auch ein bisschen komfortabler und fürs Cruisen geeignet? Dann wird Sie der BMW Z4 am ehesten überzeugen. Sie stehen auf puristischen Fahrspaß ohne viel technischen Firlefanz und auf Leichtbau statt viel PS? Dann wird Sie der Mazda MX-5 glücklich machen.

Jeder der drei Kandidaten holt einem sein persönliches Stück vom Roadster-Himmel herunter und bei keinem wird man den Kauf bereuen – zumal diese Fahrzeugklasse immer seltener wird und alle drei Modelle bei guter Wartung und Pflege einen hohen Restwert als Gebrauchtwagen versprechen.

TOP STORIES

Top List in the World