Zwei negative Aspekte sorgen in Summe dafür, dass BMW die Planungen für einen neuen Absatz-Rekord 2024 streichen muss. Wie die Münchner im Rahmen ihrer Anpassung der finanziellen Jahresprognose mitteilen, führen der große Bremsen-Rückruf (IBS) einerseits und die weiterhin spürbare Kaufzurückhaltung auf dem chinesichen Markt andererseits dazu, dass die Auslieferungen an Kunden im Gesamtjahr 2024 leicht zurückgehen werden. Bisher war die BMW Group in ihren offiziellen Prognosen davon ausgegangen, dass der Bestwert des Jahres 2023 im laufenden Jahr erneut knapp übertroffen werden kann.
Zwar sorgt der IBS-Rückruf nicht direkt für einen Absatz-Rückgang, aber die Auslieferungssperre sorgt für Verzögerungen und treibt viele tausend Neuzulassungen des laufenden Jahres in den Zeitraum 2025. Den mittelfristig realeren Effekt auf die Verkaufszahlen haben insofern die Entwicklungen in China: Der mit Abstand größte Einzelmarkt bereitet allen europäischen Autobauern seit einigen Monaten Sorgen und sorgt nicht mehr für die Absatz-Zuwächse der Vergangenheit.
Im vergangenen Jahr hatte die BMW Group einen weltweiten Absatz von 2.555.341 Einheiten der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce erzielt. Gemäß der eigenen Definition bedeutet ein “leichter Rückgang” ein Minus von 1,0 bis 4,9 Prozent, die weltweiten Verkaufszahlen sollen also trotz der Anpassung noch bei über 2,4 Millionen Fahrzeugen liegen und könnten durchaus noch rund um die 2,5-Millionen-Marke rangieren. Zwischen den Einstufungen “leichter Anstieg” und “leichter Rückgang” wäre auch noch die Einschätzung “auf Vorjahresniveau” (-0,9 bis +0,9 Prozent) möglich gewesen, damit rechnen die Verantwortlichen aber offenbar nicht.