Rückrufaktionen bei Autos kommen schon mal vor. Doch beim deutschen Hersteller BMW häufen sich in letzter Zeit die Probleme bei bereits ausgelieferten Fahrzeugen. Nun hat der Konzern die größte Rückrufaktion der Unternehmensgeschichte angekündigt, bei der weltweit bis zu 1,5 Millionen Autos betroffen sein sollen.
Bremse sorgt bei BMW für Probleme
Die Ursache liegt in einer potenziellen Fehlfunktion des Integrierten Bremssystems (IBS), welches BMW-Zulieferer Continental entwickelt, wie der Spiegel berichtet. Betroffen sollen demnach unter anderem Modelle wie der 2er Active Tourer, 5er, 7er, X1, X5 und X6, aber auch Minis und Rolls-Royce Spectre sein. Trotz der Defekte betont BMW, dass keine unmittelbare Gefahr für die Fahrer*innen besteht, solange diese das Bremspedal kräftiger betätigen, wie Bild erklärt.
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Bereits der dritte große Vorfall in diesem Jahr
Die Rückrufaktion ist für BMW nicht nur ein logistisches, sondern auch ein finanzielles Desaster. Der Konzern erwartet zusätzliche Gewährleistungskosten in hoher dreistelliger Millionenhöhe. Neben den finanziellen Auswirkungen auf den Gewinn spielt auch die Reputation des Unternehmens eine Rolle.
Der Zulieferer Continental sieht das Problem hingegen nicht so gravierend. Laut einem Sprecher des Unternehmens seien nur wenige der ausgelieferten Bremssysteme tatsächlich betroffen. Continental hat Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionenbereich gebildet und ist zuversichtlich, dass dies für den Gewährleistungsfall ausreichen wird. Dennoch belastet der Streit um die „Wunderbremse“ die Beziehung zwischen BMW und seinem Zulieferer erheblich. BMW prüft bereits rechtliche Schritte.
Die Rückrufe und Auslieferungsstopps setzen BMW stark unter Druck. Die Gewinnprognose für das laufende Jahr wurde gesenkt, und in China, einem der wichtigsten Märkte, kämpft das Unternehmen zusätzlich mit einer schwächelnden Nachfrage. Diese Kombination von Faktoren zwingt den Autobauer, seine Gewinnmarge auf nur noch sechs bis sieben Prozent zu reduzieren. Für BMW ist dies einer der teuersten Rückrufe in der Unternehmensgeschichte.
Quellen: Spiegel, Handelsblatt, Bild
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