Autohersteller senkt Jahresprognose
BMW ruft 1,5 Millionen Autos zurück: Das steckt dahinter
Wegen eines laufenden Rückrufs senkt BMW seine Gewinnprognose. Doch der Rückruf an sich ist nichts Neues.
BMW rechnet damit, dass eine große Rückrufwelle (1,5 Millionen potenziell betroffene Autos) aufgrund von Problemen am Bremssystem einzelner Fahrzeuge “weltweit zu negativen Absatzeffekten im zweiten Halbjahr” führen wird. Im dritten Quartal seien zusätzliche Kosten “in hoher dreistelliger Millionenhöhe” zu erwarten. Zudem sei die Nachfrage in China aktuell gering.
Das steckt hinter der hohen Zahl
In diesem Zusammenhang kommunizierte BMW weltweit 1,5 Millionen Fahrzeuge, die aufgrund der Bremssystemprobleme in die Werkstätten gerufen werden. Dieser Rückruf ist jedoch nicht neu – nur die Zahl. Bereits im April kommunizierten die Bayern, dass zehn Baureihen aufgrund von Problemen überprüft werden müssen, darunter das beliebte SUV X1, der X5 oder der 5er. Zu den Details lesen Sie hier mehr. In Deutschland waren den Angaben im April zufolge deutschlandweit rund 47.000 Autos betroffen. Ende August wurde der Rückruf ausgeweitet: Nun war hierzulande von 175.000 Autos die Rede, die potenziell betroffen sein könnten. “Potenziell” bedeutet: Von diesen Autos haben nicht alle diese technischen Probleme, zur Sicherheit müssen sie aber dennoch überprüft werden.
Jetzt hat BMW mit den 1,5 Millionen Fahrzeugen erstmals die weltweiten Ausmaße des Rückrufs kommuniziert. Das ist eher unüblich: In der Regel werden in Deutschland nur die Zahlen veröffentlicht, die den deutschen Markt betreffen. Das hat einerseits damit zu tun, dass sich ein deutscher Kunde in der Regel wenig darum kümmert, wie viele Autos in Japan oder in den USA betroffen sind. Andererseits hilft es den Herstellern dabei, die Dimensionen in ihrer Außenwirkung kleinzuhalten: Drei landesweite Rückrufe mit je 34.000 Autos klingen weniger als die Gesamtzahl von 102.000 Fahrzeugen.
Verwendete Quellen:
- Pressemitteilung von BMW
- Telefonische Rückfrage bei BMW
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa