Bei deutschen Autobauern herrscht Chaos. Nachdem VW mit Werksschließungen und Entlassungen gedroht hat, trifft es nun auch BMW. Immer weniger verkaufte Autos und immer mehr Probleme mit den bereits verkauften Fahrzeugen zwingen den Autobauer in die Knie.
Deutsche Autobauer ausgebrannt: Nach VW-Chaos jetzt Desaster bei BMWBildquelle: Philippe / Unsplash
Bei Volkswagen herrscht Tohuwabohu. Vor Kurzem erst drohte VW damit, Werke zu schließen und tausende Mitarbeiter auf die Straße zu setzen. Anschließend schossen die Preise für Neuwagen des Autobauers in die Höhe. Bis zu 2.500 Euro mehr will VW jetzt für ein neues Auto haben. Das E-Auto? Ein Flop. Nach der Preiserhöhung dürften sich nun auch Verbrenner der Wolfsburger in Autohäusern die Reifen platt stehen. Und nun kommt BMW. Der nächste Reinfall.
BMW will Autos zurück: Es droht ein Debakel
Rund 1,5 Millionen Autos will BMW zurückhaben. Schon wieder ein Rückruf. Und dieses Mal ist es ernster denn je. Denn: Die Bremsen sind betroffen. Außerdem könnte das ABS ausfallen. „Die Gewährleistungskosten für die technischen Maßnahmen der Rückrufe dürften sich im dritten Quartal auf einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich belaufen,“ erklärt der Konzern. Neben den hohen Kosten für die Reparatur droht ein erneuter Image-Schaden für BMW. Und nicht nur das.
Der Riesen-Rückruf sorgt dafür, dass BMW in diesem Jahr deutlich weniger Gewinne einfahren wird. Schon wieder ein Dämpfer für den deutschen Autobauer. Die schwache Nachfrage nach den eigenen Fahrzeugen in China trage ebenfalls zum Debakel bei, so die Bayern. Dabei ist China, was viele nicht ahnen, als weltweit größter Automarkt für BMW und Co. weitaus mehr von Bedeutung als der deutsche. Noch 2020 verkauften die deutschen Fahrzeughersteller VW, Mercedes und BMW fast 40 Prozent all ihrer Fahrzeuge in China. Doch mit dem Aufkommen des Elektroautos änderte sich das. Inzwischen greifen die Chinesen zu den dort deutlich billigeren, da auch subventionierten Autos ansässiger Hersteller.
Deutsche Autobauer am Ende?
Während VW um Hilfe ruft, läuft der Motor bei BMW und Mercedes ebenfalls nicht mehr rund. Die Gewinne schmelzen und neue Marken aus China erobern die Autowelt. Dass für deutsche Autobauer ein Abdriften in die Bedeutungslosigkeit möglich ist, zeigen ehemalige US-amerikanische Auto-Metropolen wie Michigan oder Detroit. So meldete etwa Detroit vor gut zehn Jahren Insolvenz an. Aus einer Autostadt wurde eine Geisterstadt. Heute geht es Detroit zwar wieder gut, doch statt auf Autos setzt man jetzt auf Kunst, Gastronomie und Tourismus.