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Rückruf von 1,5 Millionen Autos: Jetzt steht BMW der Schweiß auf der Stirn

rückruf von 1,5 millionen autos: jetzt steht bmw der schweiß auf der stirn

Aufgrund technischer Probleme könnte es für über eine Million BMW-Fahrzeuge zurück in die Werkstatt gehen.

BMW ruft weltweit rund 1,5 Millionen Fahrzeuge zurück, da es große Probleme mit dem zugekauften Bremssystem des Herstellers Continental gibt. In der Folge korrigiert das Unternehmen die Jahresprognose nach unten. Allein die Gewährleistungskosten, die aufgrund der Rückrufe auf BMW zukommen, könnten sich im laufenden Quartal nach Unternehmensangaben auf eine dreistellige Millionen-Euro-Höhe belaufen. Als wäre das nicht schlimm genug, kämpft der Münchener Autobauer auf dem chinesischen Markt mit gedämpfter Nachfrage. Wenig überraschend brach die BMW-Aktie gestern erheblich ein.

Riesen-Rückruf bei BMW wegen fehlerhafter Bremsen

Es ist eine Rückrufaktion, die es in dieser Größenordnung bislang bei BMW nicht gab. Wegen Problemen am Bremssystem ruft der Autobauer weltweit über eine Million Fahrzeuge der Marken Mini, BMW und Rolls Royce zurück. Insgesamt sind 1,5 Millionen Autos betroffen, von denen bereits 1,2 Millionen an Kunden übergeben wurden. Diese müssen nach einer Software-Fern-Diagnose gegebenenfalls anschließend zur technischen Überprüfung zurück in die Werkstätten. Rund 320.000 betroffene Fahrzeuge befinden sich noch bei BMW und können vorerst nicht ausgeliefert werden.

Die Verantwortlichen bei BMW nannten den Zulieferer der defekten Bremsen am gestrigen Dienstag nicht. Das tat Continental im Laufe des Tages selbst und erklärt, dass der Rückruf aufgrund eines möglicherweise beeinträchtigten elektronischen Bauteils notwendig ist. Der Mangel könne in Einzelfällen zu einem Ausfall der Bremsverstärkung führen. Continental betont, dass die Bremsleistung weiterhin über den gesetzlich geforderten Standards liege. Dass es Probleme mit dem Integrierten Bremssystem (IBS) gibt, ist bei BMW bereits seit einigen Wochen bekannt. Die gestrige Mitteilung mit entsprechender Gewinnwarnung des Autoherstellers, über die die Börse Frankfurt informierte, führte am gestrigen Tag zu großem Aufsehen in der Automobilindustrie.

Die BMW-Aktie brach um mehr als neun Prozent ein. Auch Zulieferer Continental hatte das Nachsehen und musste ein Minus von 8,5 seiner Anteilsscheine hinnehmen.

BMW muss einstecken: Hohe Zusatzkosten, kleinere Marge und die Aktie fällt

Aufgrund der Rückrufaktion rechnet BMW nach eigenen Angaben mit weltweit negativen Absatzeffekten in der zweiten Jahreshälfte 2024. Bitter wird es voraussichtlich im dritten Quartal: Auf das Unternehmen kommen aufgrund der technischen Maßnahmen womöglich Zusatzkosten in dreistelliger Millionenhöhe zu. Es ist davon auszugehen, dass der Autobauer Schadenersatzansprüche gegen den Zulieferer stellt, um nicht auf den Gesamtkosten der Rückrufe sitzenzubleiben.

Die Gewinnprognose für das laufende Jahr passt BMW dennoch entsprechend an. Anstatt wie bisher eine acht- bis zehnprozentige Marge im Autogeschäft zu prognostizieren, schätzen die Verantwortlichen die Gewinnspanne nur noch auf sechs bis acht Prozent. Im Jahresvergleich erwarte das Unternehmen statt eines leichten Anstiegs bei den Auslieferungen jetzt einen Rückgang.

Zusätzlich kämpft der bayerische Autobauer auf dem chinesischen Markt mit einer spürbaren Kaufzurückhaltung der Kunden, die trotz Stützmaßnahmen der Regierung anhält. Die Verkaufszahlen in China liegen unter unterhalb des von BMW prognostizierten Niveaus.

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