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Wo Turbo draufsteht, ist Turbo drin: Porsche enthüllt Sondermodell

wo turbo draufsteht, ist turbo drin: porsche enthüllt sondermodell

Dass die Feste zu feiern sind, wie sie fallen, braucht man bei Porsche niemandem zu sagen. Die Marke schöpft mit Hingabe aus ihrem historischen Fundus und begeht Jubiläen stets ausgiebig. Und so dreht sich in diesem Jahr alles um eine kleine Apparatur mit Rädchen drin, die mächtig Dampf machen kann – den Turbolader.

50 Jahre ist es her, dass die aus dem Rennsport abgeleitete Technologie erstmals einem Straßenmodell der Marke Flügel verliehen hat, dem Porsche 911 Turbo von 1974 (intern Type 930). Daraus ergab sich eine ganze Modellfamilie von 924 Turbo über Panamera bis Cayenne, während Turboaufladung inzwischen längst Standard ist. Die Ausnahmen im heutigen Modellprogramm sind Rennstreckensportler wie 911 GT3 und 718 GT4 RS, in denen ein hochdrehender Saugmotor wütet.

Sogar für die Elektroautos des Hauses zog man die magischen fünf Buchstaben heran, was als „Taycan Turbo“ (mangels Verbrennungsmotor) freilich einigermaßen kurios klingt. Aber Turbopionier Porsche sieht das eben als Markenzeichen.

Zitate, wohin man schaut

Was noch fehlte, war die Krönung der Feierlichkeiten – das Sondermodell 911 Turbo 50 Jahre. Die Enthüllung fand vergangene Woche statt, passend in Kalifornien im Rahmen der Monterey Car Week, dem wohl ­hochkarätigsten Autospektakel der Welt. 911-Baureihenleiter Frank Moser und Porsche-Museumschef Achim Stejskal zogen das Tuch.

Zum Vorschein kam ein auf 1974 Stück limitierter 911 Turbo, basierend auf dem 2019 lancierten Turbo S, freilich garniert mit einigen „50 Jahre“-Specials – am augenfälligsten die seitliche Folierung im historischen Dekor des 1973 auf der IAA vorgestellten 911 RSR Turbo. Zitate für Auskenner auch im Innenraum, vordringlich in Form des Schottenkaros „McKenzie“, das die Mittelbahnen der Sitzbezüge und die Tür­innenverkleidungen prägt.

Für eine weitere Differenzierung zum Serienmodell sorgen Kontraste im Farbton Turbonit, unter anderem auf Sicherheitsgurten, Bedienelementen und Ziernähten. Ein beleuchteter „Turbo 50“-Schriftzug findet sich in den Türeinstiegsleisten in schwarz gebürstetem Alu. Über dem Handschuhfach prangt eine Jubiläumsplakette: Sie zeigt neben dem Schriftzug „Turbo 50“ die individuelle Limitierungsnummer des Exemplars. A-Säule, Sonnenblenden und Dachhimmel sind mit perforiertem „Race-Tex“ bezogen, einem Bezug in der Art von Alcantara. Auf der Schalttafel sitzt eine analoge Uhr von Porsche Design, die neben der Zeit (und der Rundenzeit) ebenfalls das Thema aufgreift.

Unverändert der Inhalt des Motorraums (mit „50 Jahre“-Plakette am Lüftungsgitter): Der 3,7-Liter-Boxermotor mit VTG-Biturbo-Aufladung leistet maximal 650 PS und mobilisiert 800 Newtonmeter Drehmoment. Bei einem Leergewicht von 1640  Kilogramm ergibt sich ein Sprint von null auf 100 km/h innert 2,7 Sekunden, Tempo 200 ist nach 8,9  Sekunden erreicht. Die Kraftübertragung übernehmen ein Acht-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) und ein aktiver Allradantrieb.

Tapfer müssen österreichische Kunden beim Kaufpreis sein, den die NoVA schon in empfindliche Höhen treibt, genau gesagt auf 371.234 Euro.

Jede Menge Turbo bei freiem Eintritt gibt es dagegen bei einer Sonderschau im Besucherzentrum auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe an der Großglockner Hochalpenstraße. Die „höchste Automobilausstellung der Welt“ läuft noch bis Oktober.

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