- Deutschlandstart: XPeng P7
- Beste Zutaten
- Sensorik
- Euro NCAP Crash- und Sicherheits-Tests des XPeng P7
- Wirtschaftsweise: Veronika Grimm wieder unter Beschuss
- Konflikt flammt wieder auf
- Harscher Kommentar zu Grimms Wasserstoff-Präferenz
- Joint Ventures: Ab September 2024 startet der Verkauf von Leapmotor BEVs in 9 europäischen Ländern
- Günstige Stromer für Europa?
- Start mit dem T03 und C10 von Leapmotor
- Tesla: Holt Musk einige Mitglieder des gefeuerten Supercharger-Team zurück?
Deutschlandstart: XPeng P7
Das chinesische Start-up XPeng beobachten wir schon lange. Im Juni 2020 startete das erste Modell des Unternehmens – der P7 (Bericht —>). Schon damals verfügte der P7, der in Deutschland entworfen und mit Hilfe von Porsche „gesupert“ wurde, über allerlei herausragende Feautures. Das Chassis, die optimierte Federung und das Layout wurde in gar Zusammenarbeit mit Zuffenhausen entwickelt.
Beste Zutaten
Der XPeng P7 geizt nicht mit „Zutaten“. Schon 2020 rühmte sich das Unternehmen, dass man mit einem Bosch/Brembo-Bremssystem die hohen Leistungsdaten bestens im Griff habe. Logisch, dass man mit OTA-Upgrade-Funktionalität arbeitete und ein eigenes Betriebssystem, das Xmart OS, vorhielt. Das Performance-Modell kommt mit 19″ Rädern, V2L-Funktionalität (3,3 kW), Wärmepumpe und einem intelligenten Thermomanagement-System.
Auch ansonsten sind serienmäßig alle wichtigen Features inbegriffen. Man bietet eine elektrische Heckklappe mit Kicksensor, ein Panorama-Glasdach, Regensensor und vieles mehr. Natürlich sind die ADAS-Systeme auf dem neuesten europäischen Stand.
Sensorik
e-engine meint: Als der P7 2020 auf dem chinesischen Markt debütierte kostete er in der Performance-Version umgerechnet 49.404 US-Dollar. Legt man die 19% MwSt. für Deutschland drauf und rechnet die Export/Import-Kosten hinzu, ist der XPeng P7 AWD Performance hierzulande äußerst konkurrenzfähig bepreist. Für die deutschen OEMs sogar unverschämt günstig, denn sowohl BMW als auch VW (ID.7) starten bei Preisen, die die vielen Extras, die der XPeng bietet, noch gar nicht beinhalten. Ein vergleichbarer VW ID.7 startet „nackt“ bei 60.000 Euro. Der P7 und das eSUV G9 sind seit April konfigurier- und bestellbar.
Euro NCAP Crash- und Sicherheits-Tests des XPeng P7
Wirtschaftsweise: Veronika Grimm wieder unter Beschuss
Dass sich die Wirtschaftsweisen Deutschlands untereinander nicht (mehr) einig sind, zeigt das Beispiel Veronika Grimm. Seit sie in den Aufsichtsrat von Siemens Energy gewählt wurde, steht sie von ihren Kollegen unter Beschuss. Pikanterweise wurde sie gegen die Stimmen des Großaktionärs Siemens in dieses Gremium gewählt.
Konflikt flammt wieder auf
Nun war es eine Zeit lang ruhiger um Grimm geworden – bis, ja bis sie sich wieder für den Wasserstoff im Schwerverkehr stark machte. Das ist insofern keine Überraschung, als Veronika Grimm, die Professorin für Energiesystem und Marktdesign an der Technischen Universität Nürnberg ist, auch Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung des Energie Campus Nürnberg (EnCN) und Vorständin des Zentrum Wasserstoff. Bayern (H2.B) ist. Ihre technisch-wissenschaftliche Grundlagen sind also denen der übrigen Wirtschaftsweisen theoretisch überlegen.
Harscher Kommentar zu Grimms Wasserstoff-Präferenz
Kim Kohlmeyer, Bereichsleiterin Lkw bei Transport & Environment Deutschland, sagt zur Debatte: “Frau Grimm verwässert mit ihrem Vorstoß die Debatte. Das kostet Zeit und ist ein Schritt rückwärts. Die EU hat gerade Flottengrenzwerte für Lkw verabschiedet. Jetzt müssen wir uns darauf konzentrieren, schnell die beste Technologie voranzutreiben und uns nicht in ideologischen Technologiedebatten zu verlieren.
Wasserstoff und die Elektrifizierung sind zwar die einzigen Optionen, um Schwerlastfahrzeuge zu dekarbonisieren. Doch die Industrie hat bereits eine deutliche Entscheidung getroffen, indem sie sich auf die direkte Elektrifizierung von Lkw und Bussen konzentriert. Die jüngsten Verkaufsprognosen bestätigen diesen Trend: bis 2030 werden 63 Prozent der neuen Lkw-Verkäufe in Europa emissionsfrei sein, 89 Prozent davon batterieelektrisch.“
Vor allem der Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur wird skeptisch vom Rest des Wirtschaftsweisen-Gremiums und den NGOs beäugt. Man hält es in der aktuellen Haushaltslage nicht für opportun, in ein flächendeckendes Ladenetz für E- und Wasserstoff-Lkw gleichermassen zu investieren.
e-engine meint: Hier sind sie wieder, die überbordenen Planungsvorgaben der Administrationen. Technologieoffenheit wird bereits im Keim bekämpft. Dass wir uns richtig verstehen: wir sehen den Wasserstoff-Schwerlastverkehr ebenfalls äußerst skeptisch. Trotzdem plädieren wir hier für Technologieoffenheit. Der Markt wird und soll letztlich entscheiden – und der scheint sich, das zeichnet sich immer deutlicher ab, die batterieelektrische Variante zu präferieren. Allein Mercedes-Benz fährt derzeit noch zweigleisig. Daimler Truck setzt weiter auf Wasserstoff-Technologien. Die sich in der Planung und Entwicklung befindlichen Lkw werden aber nicht vor Ende des Jahrzehnt marktreif sein.
Joint Ventures: Ab September 2024 startet der Verkauf von Leapmotor BEVs in 9 europäischen Ländern
Das Joint Venture zwischen Leapmotor und Stellantis nimmt Gestalt an. Das europäischen Autounternehmen besitzt bekanntlich 51% des chinesischen Gemeinschaftsunternehmens Leapmotor International. Nun wurde das Joint Venture auch von den offiziellen Behörden abgesegnet.
Günstige Stromer für Europa?
Die Zahl der Standorte soll bis 2026 auf 500 aufgestockt werden, um ein hohes Serviceniveau für die Kundinnen und Kunden zu gewährleisten. Ende 2024 wird Leapmotor auch in den Regionen Naher Osten & Afrika (Türkei, Israel und französische Überseegebiete), Indien & Asien-Pazifik (Australien, Neuseeland, Thailand, Malaysia und Indien) sowie Südamerika (Brasilien und Chile) eingeführt.
Start mit dem T03 und C10 von Leapmotor
Der Leapmotor C10 ist das erste Produkt von Leapmotor, das nach globalen Design- und Sicherheitsstandards gebaut wurde. Der C10 basiert auf der selbst entwickelten LEAP3.0-Technologiearchitektur von Leapmotor und verfügt über branchenführende intelligente Elektrotechnologie wie eine zentrale integrierte elektronische und elektrische Architektur sowie CTC-Zellen-zu-Chassis-Technologie. Highlight ist das intelligente Cockpit. Es handelt sich um ein voll ausgestattetes, familienorientiertes D-Segment-Fahrzeug mit dem besten Premium-Fahrverhalten seiner Klasse, einer WLTP-Reichweite von 420 Kilometern und einem Ergebnis von fünf Sternen im E-NCAP-Test. Nachdem das Auto für sein technologisches und natürliches ästhetisches Design den „2023 International CMF Design Award“ verliehen bekam, gewann es kürzlich den Gold Award 2024 bei den French Design Awards (FDA).
Der Leapmotor T03 ist ein kleiner fünftüriger Stadt-Wagen im A-Segment mit einem Innenraum, wie man ihn aus dem B-Segment kennt. Das Fahrzeug ist nicht nur stilvoll, sondern bietet mit einer Reichweite von 265 Kilometern (gemäß WLTP) auch Fahrspaß. In der JD Power Initial Quality Study belegte es Platz Eins im Segment der kleinen BEVs. Der Motor entwickelt 80 kW, der Radstand mit 2.400 mm sorgt für Platz für 4 Personen. Der T03 dürfte in Europa um die 15.000 Euro kosten. Der Einstiegspreis in China beträgt derzeit vor Steuern nur 7.700 Euro. Das Topmodell liegt mit 9.150 Euro ebenfalls unter der magischen 10.000-Euro-Marke
e-engine meint: Stellantis macht das richtig. Man kauft sich ins Know-how der Chinesen ein. Leapmotor ist bereits äußerst erfolgreich und dürfte von den Stellantis-Outlets bestens profitieren. Zudem verwässert man sich durch den günstigen T03 nicht die Preise der eigenen Marken. Die zweite Jahreshälfte 2024 dürfte spannend werden.
Tesla: Holt Musk einige Mitglieder des gefeuerten Supercharger-Team zurück?
Scheint so. Denn Bloomberg meldete am 13. Mai, dass der Director of charging for North America zum Autobauer zurückkehre. Zudem hole man einige wichtige Techniker zurück, die für die Installation der Anlagen zuständig waren.
Einmal mehr zeigt sich, dass Elon Musk hin und wieder recht erratische Entscheidungen trifft, die nicht wirklich zu Ende gedacht sind. Das betrifft übrigens auch den Verzicht auf LiDAR. Auch hier scheint sich etwas zu bewegen. Denn Bloomberg berichtete am 8. Mai, dass Tesla im ersten Quartal 2024 Luminars größter Kunde für Sensoren gewesen sei. Luminar gilt als Spezialist für LiDAR-Sensorik.
Fotos: Leapmotor, Stellantis, Tesla, XPeng, Bernd Maier-Leppla, BMW, Daimler Truck