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VW Passat: Ein Dienstwagen für die ganze Familie

vw passat: ein dienstwagen für die ganze familie

VW Passat: Ein Dienstwagen für die ganze Familie

Wien. Es gibt Autos, die eine Marke geprägt haben. Bei VW ist es zuallererst der Golf, aber schon dicht danach kommt der Passat. Mehr als 30 Millionen Exemplare wurden von dem Mittelklassefahrzeug weltweit verkauft, der Passat hat wesentlich dazu beigetragen, den Ruf von VW als Hersteller von robusten und praktischen Autos zu festigen.

Jetzt gibt es den Passat in neunter und letzter Verbrenner-Generation, wie seit 2022 in Europa nur als Variant, also als Kombi – und das Fazit kann man gleich in den zweiten Absatz schreiben: Er hat seine Attraktivität als geräumiges und vielseitiges Fahrzeug für Familien und seine Tauglichkeit als ansprechender Dienstwagen bewahrt.

Viel Platz

Der Passat ist eine interessante Alternative zu SUVs, wenn auch in der jüngsten Generation eine nicht wesentlich kleinere. Der Neue ist auf 4,92 Meter gewachsen, beachtliche 15 Zentimeter mehr als der Vorgänger. So schlecht sich das auf die Parkplatzsuche in einer Stadt auswirkt, so positiv wirkt es sich für die Passagiere aus: Der Radstand von 2,84 Metern bringt deutlich mehr Beinfreiheit auf den hinteren Sitzen und ein insgesamt luftigeres Gefühl.

Den Kofferraum füllt man selbst mit einem längeren Familienausflug nicht. 690 Liter bringt man unter, verzichtet man auf die Kinder und legt die zweite Sitzbank um, sind es gar 1920 Liter. Da muss man schon die XXL-Versionen von SUVs wählen, wenn man ähnliche Werte will – oder einen normalen Mini-Van, falls man noch einen findet.

Nur fährt man in beiden Fällen in Bezug auf den Luftwiderstand einen Ziegelstein spazieren. Beim neuen Passat haben die Techniker den Cw-Wert auf 0,25 gesenkt, das entspricht ungefähr dem eines Sportwagens.

Die Folge haben wir bei unserer Testfahrt gespürt: Der ausgezeichnete 2,0-Liter-Dieselmotor begnügte sich auf der Langstrecke bei Elektroauto-Geschwindigkeiten (also maximal 120 km/h) mit weniger als fünf Liter. Auf einem Baustellenabschnitt auf der Autobahn brachten wir ihn gar auf 4,2 Liter herunter, unter dem Strich zeigte der Bordcomputer nach vielen Stadtfahrten einen Verbrauch von 5,6 Litern auf 100 Kilometer.

Apropos Dieselmotor: Dass man ihn im Innenraum kaum noch hört, zeigt, wie hochwertig VW den Passat positioniert. Ebenso die gute Fahrwerksabstimmung: Den Sanierungsstau mancher Autobahnen glättet der Passat souverän weg, da verlässt man schon die Mittelklasse. In Kurven ist er dennoch nicht schwammig.

Ganz neu gearbeitet ist der Innenraum, am auffälligsten: Der Hebel für die Gangschaltung (es gibt den Passat nur mit DSG-Automatik) wechselt an die Lenksäule, man kennt es vom Mitbewerber aus Stuttgart, damit bleibt viel Platz in der Mittelkonsole. Gewöhnungsbedürftig ist der Regler für den Scheibenwischer, er hat keinen eigenen Hebel mehr, sondern sitzt links auf dem Blinkhebel. Um das Licht soll sich der Fahrer offenbar überhaupt nicht mehr kümmern, der Schalter ist links unten am Armaturenbrett. Wir haben ihn auch tatsächlich nicht einmal berührt, weil die Automatikfunktion inklusive Fernlicht problemlos gearbeitet hat.

Zicken der Software

Überraschend für VW, werden Spötter mit Hinweis auf die Softwareprobleme sagen. Wir können ihnen jedenfalls Munition liefern: Der automatische Abstands- und Spurhalteassistent hat sich einige Male aus nicht nachvollziehbaren Gründen deaktiviert. Nach einem Neustart funktionierte er wieder.

Keine Probleme gab es mit der Steuerung über den auf Wunsch bis zu 15 Zoll großen Touchscreen (Serie sind 12,9 Zoll), die VW-Softwareschmiede Cariad hat gute Arbeit geleistet. Ein Gewinn ist die Menüleiste auf dem Display unten, über die man etwa die Klimaanlage bedienen kann. Man kann so auch auf die Slider verzichten, die man mittlerweile immerhin im Dunkeln findet (sie sind jetzt beleuchtet).

Einstiegspreis in die VW-Passat-Klasse sind 48.490 Euro. Gut motorisiert und ausgestattet überschreitet man die 60.000-Euro-Grenze.

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