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Zero Prototype Lab: EDAG nimmt Fahrdynamiksimulationszentrum in Betrieb

Virtueller Test Zero Prototype Lab: EDAG nimmt Fahrdynamiksimulationszentrum in Betrieb

Engineering-Dienstleister EDAG hat mit dem Zero Prototype Lab in Wolfsburg sein neues Fahrdynamiksimulationszentrum in Betrieb genommen. Hier können Fahrzeuge und wichtige Funktionen umfassend virtuell getestet werden, ohne dass man dafür Prototypen entwickeln muss.

zero prototype lab: edag nimmt fahrdynamiksimulationszentrum in betrieb

Nimmt nun mit ersten Kundensimulationen seinen Betrieb auf: Das neue Zero Prototype Lab von EDAG. (Bild: EDAG Group)

Im Zero Prototype Lab lassen sich Fahrzeugbewegungen präzise im virtuellen Raum abbilden. Das neue Zentrum beherbergt drei Testplattformen zur Forschung und Entwicklung in den Bereichen Hardware, Software und Human Machine Interface (HMI). Das sämtlichen Marktteilnehmern offenstehende Simulationszentrum ermöglicht es, neue Fahrzeuge zunächst virtuell zu fahren und subjektiv zu erleben. Dabei können wichtige Funktionen und ihre Wirkketten wie automatisierte Fahrfunktionen (AD) in Verbindung mit der Fahrsystemfunktion, dem Lenken, Bremsen und Beschleunigen getestet werden. Automobilhersteller sind dadurch in der Lage, zum Beispiel den Bau kostenintensiver Prototypen zu minimieren und die Entwicklungszyklen zu verkürzen. Darüber hinaus kann man virtuell auf verschiedenen Prüfgeländen und Rennstrecken unter kontrollierten Umweltbedingungen saisonunabhängig fahrdynamische Optimierungen vornehmen.

Motorsport im Fokus

Ob Lenkgefühl, Grenzverhalten oder das Fahrwerk: In Zeiten von aktiver Fahrsicherheit und auf dem Weg zum automatisierten Fahren sind die grundlegenden Fahrzeugeigenschaften noch herausfordernder zu testen. Das betrifft nicht nur Prototypen von Großserien, auch im Motorsport ist der Fahrzeugsimulator ein echter Zugewinn. Für Rennteams sind unzählige Setup-Varianten und spezifische Anpassungen für Fahrer sowie Rennstrecken unumgänglich. Am Fahrsimulator können in kurzer Zeit eine Vielzahl von Setups auf diversen Rennstrecken zur jeweiligen Leistungsverbesserung erarbeitet werden.

Innerhalb des Zero Prototype Lab lassen sich sämtliche Rennstrecken abbilden und die Fahrer dürfen sich bereits vor Saison-Start mit den Strecken vertraut machen. Dabei können einzelne Abfolgen und Parameter so lange optimiert werden, bis die gewünschte Rundenzeit und das entsprechende Fahrgefühl erreicht werden. In einer Simulation lässt sich immer wieder das gleiche Testszenario mit den gewünschten Rahmenbedingungen durchspielen – beispielsweise Straßenbelag, Reifenmaterial oder Witterung. Die Windstärke wird hier exakt auf die geforderte Intensität eingestellt, ebenso wie sich eine Schneelandschaft simulieren lässt. Testfahrten für beide Anwendungsfälle sind also nicht mehr auf bestimmte Jahreszeiten angewiesen.

Fahrsimulatoren

Im neuen Zentrum ist der DiM500 Full Spectrum Simulator (DiM500 FSS) des Unternehmens VI-grade beheimatet. Mit dem kabelgesteuerten Simulator für Entwicklung, Racing und Forschung mit Fokus auf Fahrdynamik, Fahrzeugbewegung und Fahrerinteraktion können Fahrdynamikmanöver mit einem 1:1 „Motion Cueing“ abgebildet werden. Das bedeutet, dass der Fahrerrealistische Bewegungssignale bekommt, in die virtuelle Umgebung eintaucht und ein realistisches Fahrgefühl erleben kann. Neben dem DiM500 FSS Simulator verfügt das Zero Prototype Lab auch über einen COMPACT Full Spectrum Simulator von VI-grade sowie die Hardware-in-the-Loop-Plattform AutoHawk. Das ermöglicht die Anbindung der Fahrsimulatoren an bestehende und zukünftige Hardware-in-the-Loop-Prüfstände. (se)

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