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Bautista will Fortschritte sehen: Kommt die neue Ducati Panigale V4R zu spät?

Die Dominanz von Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista ist Geschichte. Nachdem der spanische Ducati-Pilot im Vorjahr auf dem Weg zum zweiten WM-Titel 75 Prozent aller Rennen als Sieger beendete, hat er in diesem Jahr deutlich stärker zu kämpfen. Zuletzt musste er sich auf der Ducati-Paradestrecke in Misano mit dritten Plätzen zufriedengeben, während WM-Rivale Toprak Razgatlioglu mit seiner BMW drei souveräne Siege feierte (laut Bautista hat sich Ducati verschlechtert und die Gegner haben sich verbessert).

Bautista steigerte beim Ducati-Heimspiel in Misano den Druck auf seinen Arbeitgeber und wünschte sich Verbesserungen, um mit Razgatlioglu mithalten zu können. Denn wenn man sieht, dass Razgatlioglu in Barcelona, Assen und Misano gewinnen konnte, dann lässt das aus Ducati-Sicht nicht viel Gutes für die bevorstehenden WSBK-Wochenenden in Donington und Most erahnen.

Ducati ist sich bewusst, dass man aus technischer Sicht nachlegen muss. Die Italiener planen ein umfassendes technisches Update für die Panigale V4R, das unter anderem eine konventionelle Schwinge beinhaltet.

Ducati-Technikdirektor Marco Zambenedetti bestätigte bereits im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Total.com, dass die aktuelle Maschine das vorerst letzte WSBK-Homologationsbike mit Einarmschwinge sein wird. Vom Wechsel zur konventionellen Schwinge verspricht sich Ducati einige Vorteile, wie ein besseres Handling und weniger Gewicht (mehr Hintergründe).

Wirkt sich das Technikupdate auf Alvaro Bautistas Entscheidung aus?

Die große Frage ist, ob die Technikoffensive zu spät kommt, um Bautista zum Weitermachen zu motivieren. In Misano sprach Bautista über seine Zukunft und wiederholte, dass das Gefühl beim Fahren entscheidet, ob er noch ein Jahr dranhängt. Und zuletzt hatte Bautista kein gutes Gefühl.

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Alvaro Bautista

Alvaro Bautista verlor die WM-Führung beim Ducati-Heimspiel

Foto: Ducati

Vor den Augen der Ducati-Verantwortlichen erlebte der zweifache Superbike-Weltmeister ein durchwachsenes Wochenende. Misano war für Bautista aber eine gute Gelegenheit, um die Kommentare direkt an Ducati-Rennleiter Luigi Dall’Igna weiterzuleiten.

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Luigi Dall’Igna

Ducati-Corse-CEO Luigi Dall’Igna stattete der Superbike-WM in Misano einen Besuch ab

“Ich befinde mich ständig im Kontakt mit Gigi, nicht nur dann, wenn er zu den Rennen kommt. Er weiß sehr gut, was mein Gefühl ist und was ich benötige”, stellt Bautista klar und ist sich bewusst, dass es in der Superbike-WM nicht einfach ist, mitten in der Saison einen großen Schritt zu erzielen.

Laut Alvaro Bautista hat Ducati das Limit der aktuellen V4R ausgelotet

“Es ist schwierig, in dieser Meisterschaft plötzliche eine große Verbesserung zu erzielen, weil man das Serien-Motorrad verwendet”, bemerkt Bautista. “Wir haben meiner Meinung nach das Limit des aktuellen Motorrads erreicht. Wir müssen also bei der Serienmaschine weitere Verbesserungen erzielen.”

Neben dem Zusatzgewicht an Bautistas Maschine wurde Ducati in diesem Jahr durch die reduzierte Spritmenge und den Wechsel zu Kraftstoffen mit 40 Prozent Bioanteil zurückgeworfen. Leistungsstarke Motoren sind naturgemäß stärker von diesen Änderungen betroffen als weniger potente Aggregate (welche Probleme Ducati hat).

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Ducati Panigale V4R

Die aktuelle Ducati Panigale V4R ist die vorerst letzte mit Einarmschwinge

Bei der 2025er-Version der Panigale V4R kann sich Ducati von Beginn an besser auf die neuen Gegebenheiten einstellen. “Ich weiß, dass wir ein neues Modell bekommen. Ich habe es aber noch nicht gesehen. Ich würde gern jetzt etwas Neues haben. Das nächste Jahr ist für mich noch zu weit weg”, kommentiert Bautista mit Blick auf die Entwicklung in Borgo Panigale.

Mit Bildmaterial von WorldSBK.com.

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