Gab es keine Alternative, als nahezu einen halben Twingo in den High-Performer zu integrieren?
Der neue BMW M5 ist endlich da und schon geht das Gegrummel los. Kurz nach der Vorstellung schnellten nicht nur die Google Suchanfragen zum neuen Modell in die Höhe. Nein, kurze Zeit später ist in den Kurven der Trends ein weiterer, noch extremerer Ausschlag zu finden: der zum Gewicht.
Warum bloß ist der neue BMW M5 so schwer? Mit 2.435 Kilogramm ganze 500 Kilo mehr als noch sein Vorgänger. Laut BMW-M-Chef Frank van Meel kommt der Großteil des zusätzlichen Gewichts ausschließlich vom Hybridsystem. Im Gespräch mit Top Gear argumentierte van Meel trotz der Gewichtseinbußen für ein reines Plug-in-Hybridsystem anstelle einer Unterstützung.
Bildergalerie: 2025 BMW M5
Auch in den Sozialen Medien wird das Gewicht des M5 G90 heiß diskutiert. Auf “X” stellt der User Graham Smales gar einen illustren Vergleich an: “Unglaublich, der E28 BMW M5 ist fast eine Tonne leichter als die aller neueste Inkarnation. Das entspricht dem zusätzlichen Gewicht eines 2er Golf GTI. Ein Fortschritt?” Ebenfalls tauchten Gewichtsvergleiche mit US-Pick-Up-Trucks wie dem Ford F-150 oder Auto-Quartett-Spec-Duelle gegen Teslas Model S.
Van Meel dazu weiter: “Wir haben die Auswirkungen des Gewichts aufgeschrieben und herausgearbeitet, wo wir sein müssen, um ein anderes Leistungsfenster zu haben. Im Rennsport wird der Boden des Fahrzeugs mit Gewicht versehen, um die ‘Ballance of Performance’ auszugleichen. Dort haben wir unseren ‘Ballast’ angebracht.” Die Batterie im Boden sorgt somit für einen niedrigeren Schwerpunkt als ihn der vorherige M5 aufweisen kann.
2025 BMW M5
Ohne die Hybridtechnik würde der neue M5 etwa 400 Kilogramm weniger wiegen. Das ist zwar immer noch ein schwerer Brocken, aber näher am Niveau etwaiger Konkurrenten. Mit Mild-Hybrid-System hätte das Auto eventuell rund 2.200 Kilogramm auf die Waage gebracht. Alles keine Option?
Und was eine Umstellung auf Vierzylinder zur Folge hätte, konnte schon vorab bei der Umstellung des Mercedes AMG C 63 beobachtet werden. Darauf angesprochen, gibt van Meel gegenüber Top Gear einen Einblick, dass sein Team kurzzeitig auch einen Reihensechszylinder in Gedankenspielchen mit einbezogen habe, um Gewicht zu sparen. Letztendlich entschied es sich dann doch wieder für den markanten V8.
“Man wäre wahnsinnig, wenn man einen Vierzylinder nutzen würde”, so van Meel. “Das nächste wäre ein Sechszylinder: was eine sehr lange Frontpartie zur Folge hat. Und wir brauchen ein großes Getriebe, um die 1.000 Nm zu bewältigen. Also ist der V8 die beste Lösung, weil er ein emotionaler Motor ist, aber auch kompakt.”
Und jetzt bitte einmal kurz festhalten: van Meel erzählt, BMW habe auch darüber nachgedacht, den M5 endgültig mit vollelektrischer Power auszustatten. Na, sitzen Sie noch oder schon hinten rüber gekippt? Diese Idee wurde jedoch laut Top Gear verworfen. Will sich irgendwer nur ansatzweise vorstellen, was dann passiert wäre? Das Internet hätte vermutlich vorerst komplett abgestellt werden müssen. Internet-Blackout wegen eines M5 – was ne Schlagzeile!
Da die derzeitige Technik laut van Meels Aussage jedoch nicht die anhaltende Leistung und eine genügend große Reichweite bieten kann, die Käufer von einem M5 erwarten, hat sich BMW dagegen entschieden. Wir sprechen uns in ein paar Jahren noch mal, denn ironischerweise wäre ein vollelektrischer M5 vermutlich sogar leichter gewesen. Social Knock-Out!