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CAM: BMW innovationsstärkster Automobilhersteller, China-Hersteller drängen nach vorn

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Das Center of Automotive Management (CAM) hat sein jährliches Ranking der innovationsstärksten Automobilhersteller veröffentlicht. Es zeige sich „eine umbruchartige Verschiebung“ der Innovationskraft zugunsten chinesischer Automobilhersteller.

Unter den Top-10 der laut dem CAM innovationsstärksten Automobilgruppen befinden sich erstmals fünf chinesische Automobilkonzerne. BMW behauptet sich als innovationsstärkster Automobilkonzern des aktuellen Jahres knapp vor den China-Unternehmen Geely und SAIC, die auf Rang 2 und 3 landen.

Insgesamt entfällt auf die Gruppe der chinesischen Autobauer im aktuellen Jahr ein Rekordanteil von 46 Prozent der globalen Innovationsstärke der Untersuchung von 30 Konzernen mit über 100 Automobilmarken, während im Jahr 2019 dieser Wert noch bei 21 Prozent lag. Umgekehrt sinkt die Innovationsstärke der deutschen Automobilhersteller von 45 Prozent im Jahr 2019 auf aktuell nur noch 23 Prozent.

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Entwicklung des Anteils der Innovationsstärke nach Hersteller-Herkunftsländern (Zum Vergrößern anklicken)

Obwohl die deutschen Hersteller die Zahl Ihrer Innovationen im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent steigern können, nimmt die Zahl der chinesischen Innovationen im selben Zeitraum um 32 Prozent zu. Das China-Tempo ist bei der Entwicklung von Innovationen also wesentlich höher als das Deutschland-Tempo. Dies schlägt sich noch stärker in der Innovationsstärke nieder, die bei deutschen Herstellern der Auswertung zufolge praktisch stagniert, bei den chinesischen Automobilherstellern jedoch ebenfalls um etwa ein Drittel ansteigt.

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„Wir erleben in der globalen Automobilindustrie eine tektonische Verschiebung der Machtbalance zugunsten chinesischer Automobilunternehmen, die immer stärker an der Innovationsstärke abgelesen werden kann“, so Studienleiter Stefan Bratzel. „In den Zukunftsfeldern der Elektromobilität, des software-definierten Fahrzeugs und der Vernetzung haben chinesische Hersteller – auch mit Unterstützung des Staates und westlicher Zulieferer – zentrale Kompetenzen aufgebaut, auf deren Basis mit hoher Geschwindigkeit bereits innovative Serienfahrzeuge gebaut werden.“ Für die etablierten Hersteller gelte es, gegenzuhalten. „Gerade für Automobilkonzerne am Standort Deutschland ist das eine große Herausforderung: Sie müssen mindestens so viel innovativer sein, wie sie teurer sind.“

Die US-amerikanischen Hersteller verlieren insgesamt noch stärker an Innovationsstärke, da sowohl die Zahl der Innovationen als auch die Innovationsstärke um rund ein Drittel sinkt. Für den Rückgang im Vergleich zum Vorjahr sind vor allem an General Motors und Ford verantwortlich. Dagegen schneidet Tesla bei der Zahl der Innovationen sowie der Innovationsstärke etwas besser ab. Allerdings erreicht der Elektroautopionier nicht mehr das Innovationsniveau der letzten Jahre und kommt aktuell nur auf Platz 13 (Vorjahr: 15), während General Motor und Ford nur noch Rang 15 (6) und 16 (5) erreichen. Bei den Japanern geht es seit einigen Jahren mit ihrer Innovationsstärke bergauf, wenn auch auf niedrigem Niveau. Vor allem Toyota macht Boden gut und verbessert sich aktuell von Rang zehn auf Platz vier, noch vor den Konzernen Mercedes-Benz Group und VW AG.

Konzern-Ranking: BMW vor Geely & SAIC

In der aktuellen Innovationsstudie erreicht die BMW Group auf Basis von 70 Serienneuerungen (darunter 27 Weltneuheiten) die höchste Innovationsstärke unter 30 Automobilgruppen. Mit einem Indexwert von 151 Punkten belegt der Münchner Konzern Rang eins, knapp vor den chinesischen Herstellern Geely (149,4 Indexpunkte) und SAIC (136,8).

Auffällig aus deutscher Sicht sei neben dem guten Abschneiden von BMW vor allem der starke Rückgang bei Volkswagen, so das CAM. Der Wolfsburger Konzern kommt aktuell mit 85,9 Indexpunkten nur noch auf Rang sechs und büßt 44 Prozent seiner Vorjahrespunkte ein. „Dass Volkswagen in diesem Jahr historisch schlecht abschneidet, hängt neben der aktuellen Innovationsschwäche der Konzernmarke Audi auch mit der Stärke andere Player wie BMW und vor allem einiger chinesischer OEMs zusammen – ein Trend, den wir schon seit mehreren Jahren beobachten“, kommentiert Bratzel. „Bemerkenswert ist auch die aktuelle Stärke von Toyota auf Platz vier – das beste Abschneiden des weltweit größten Automobilkonzerns seit 2017.“

Mercedes-Benz bei den Premiummarken vorn

Im Kreis der Premiummarken liegt Mercedes-Benz erneut an der Spitze, wenn auch knapp vor der Marke BMW. Auf dem dritten Platz folgt Xpeng aus China. „Klarer Schwerpunkt von Mercedes-Benz sind aktuell die drei Felder ‚Plug-In-Hybride‘, ‚Connectivity‘ und ‚Interior‘. Knapp 60 Prozent der Innovationsstärke von Mercedes-Benz stammt aus diesen Bereichen“, erklärt Bratzel.

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„Aber auch hier wird die Strategie der chinesischen Hersteller deutlich, den etablierten Marken gerade auch im Premiumbereich Konkurrenz zu machen. Unter den Top-10 sind mit Xpeng, Nio, Zeekr, IM Motors, Denza und Hyper die chinesischen Marken mittlerweile in der Überzahl“, so der Experte weiter. Tesla kommt nach Rang 3 und Rang 2 in den Vorjahren nur noch auf den 6. Platz.

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