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Porsche Cayenne

Porsche Cayenne mit Verbrenner wird länger gebaut, Taycan weniger

Auch Porsche spürt die Absatzschwäche bei Elektroautos

porsche cayenne mit verbrenner wird länger gebaut, taycan weniger

Auch Porsche passt seine Elektrifizierungsstrategie an den schwächelnden Absatz bei reinen Elektroautos an. So soll das große Verbrenner-SUV Cayenne länger gebaut werden als geplant, während die Fertigung des Taycan gekürzt werden soll.

Ähnlich wie Audi-Chef Gernot Döllner tönt auch Oliver Blume in seiner Eigenschaft als Porsche-Boss: “Der Wechsel zum E-Auto dauert länger, als wir das vor fünf Jahren unterstellt haben”, so der Markenchef, der gleichzeitig auch Konzernchef ist. Deshalb sei Flexibilität wichtig.

Der Porsche Cayenne der vierten Generation soll wie geplant als Elektro-SUV auf den Markt kommen, berichtet die Automobilwoche. Doch bis in die 30er-Jahre hinein will man auch den Verbrenner sowie den Plug-in-Hybrid weiter bauen. Wenn wir recht verstehen, dann soll das die alte Version auf Basis des Modularen Längsbaukastens (MLB) sein, denn die Automobilwoche schreibt, Porsche wolle das “in die Jahre gekommene Auto bis ins nächste Jahrzehnt hinein auch weiter als Verbrenner sowie als Hybrid” anbieten.

  Zulassungen in Deutschland: 1. Halbjahr 2024 Zulassungen in Deutschland: 1. Halbjahr 2024 Veränderung
Porsche Taycan 1.373 2.577 -47%
Sonstige  376  171
Porsche insgesamt 1.749 2.748 -36%

Beim Porsche Macan dagegen entfällt bekanntlich der Verbrenner. Die Elektroversion auf Basis der Premium Platform Electric (PPE) ist bereits konfigurierbar und kommt noch 2024 auf den Markt. Für dieses Modell sollen bisher etwa 15.000 Vorbestellungen eingegangen sein.

Zum Vergleich: Vom Porsche Taycan wurden im ersten Halbjahr weltweit 8.838 Stück verkauft. Das entsprach einem Minus von 51 Prozent. Hier macht sich freilich auch der Modellwechsel durch das jüngste Facelift bemerkbar. Wegen der zurückgegangenen Nachfrage erwägt Porsche jedenfalls, eine von zwei Taycan-Schichten in Zuffenhausen zu streichen. Ursprünglich wurde das Elektromodell in drei Schichten gefertigt, also rund um die Uhr.

Porsche Taycan (hier als Turbo GT): Erste und bislang einzige Elektro-Baureihe von Porsche

2024 sei ein “Jahr des Übergangs”, sagte Porsche-Chef-Blume. Fast alle Modelle würden erneuert. Doch in der Folge erwartet Blume einen “V-Effekt”, also ein starkes Comeback der Absatzzahlen. 2025 gehe man “mit einem nahezu komplett neuen Produktportfolio in den Markt”. Viel Veränderung gibt es jedenfalls: Der Porsche 911 erhält ein Facelift (und erstmals eine Hybridversion), beim Panamera startete im Frühjahr sogar eine neue Generation. Ähnlich wie der Verbrenner-Macan, müssen Cayman und Boxster wegen der EU-Cybersicherheits-Regeln sterben. Beim Cayenne startete das Facelift allerdings schon im Frühjahr 2023.

Der Verkaufsanteil von reinen Elektroautos am deutschen Gesamtabsatz von Porsche lag im ersten Halbjahr 2024 bei acht Prozent, weltweit waren es nur knapp sechs Prozent. Auch mit dem Elektro-Macan und der für Mitte des Jahrzehnts geplanten geplanten Elektroversion des 718 (Boxster/Cayman) dürfte der geplante weltweite BEV-Anteil von 80 Prozent im Jahr 2030 kaum zu erreichen sein. Bei Porsche heißt es, die 80 Prozent seien “abhängig von der Nachfrage der Kunden und der Entwicklung der Elektromobilität in den Weltregionen”.

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Porsche Macan: Das neue Elektromodell startet bei knapp 81.000 Euro

Unter dem Strich

Wie viele Automarken streckt auch Porsche den Übergang zur reinen Elektromobilität. Vor allem soll der Cayenne länger als Verbrenner verkauft werden, und der gehört zu den umsatzstärksten Modellen der Marke. Beim Taycan dagegen schwächelt der Absatz, was wohl nicht nur am Facelift liegt.

Quelle: Automobilwoche (Paywall), Porsche Investor (1. Hj. 24)

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