Das E-Auto-Start-up Fisker leidet unter Geldnot. Die rettende Kooperation kommt nicht zustande, frisches Geld über ein Wandelanleihen-Geschäft ist nicht in Sicht. Die Aktie ist vom Handel ausgesetzt. Experten halten eine Insolvenz für sehr wahrscheinlich.
Das unter Geldnot leidende US-Elektroauto-Start-up Fisker gerät in immer schwerere Turbulenzen. Vor gut einer Woche hatte das Unternehmen angekündigt, die Produktion seines Modells Ocean beim Auftragsfertiger Magna in Österreich für sechs Wochen zu unterbrechen. Zuvor war Fisker fällige Zinsen in Höhe von 8,4 Millionen Dollar auf Wandelanleihen schuldig geblieben. Zugleich hatte Fisker erklärt, das Unternehmen verhandle mit einem Autobauer über eine Zusammenarbeit.
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Der Handel mit den Aktien, die nur noch ein Pennystock sind, wurde am Montag ausgesetzt. Papiere von Fisker haben im laufenden Jahr bereits mehr 90 Prozent ihres Wertes verloren. Um überhaupt die Vorschriften für eine Börsennotierung an der US-Technologiebörse Nasdaq einhalten zu können, wolle Fisker zur Aktionärsversammlung am 24. April über einen umgekehrten Aktiensplit abstimmen lassen.
Der E-Autobauer, der dänische Auto-Designer Henrik Fisker gegründet hat, steckt schon länger in finanziellen Schwierigkeiten und hatte im Februar auf das Risiko einer möglichen Insolvenz hingewiesen. Laut eigenen Angaben vom Montag ist das Unternehmen auch nicht in der Lage, alle Bedingungen für ein neues Wandelanleihen-Geschäft zu erfüllen. Das Start-up wollte sich auf diesem Wege 150 Millionen Dollar frisches Kapital besorgen.
Barmittel massiv geschrumpft
Die Barmittel des Unternehmens waren bis vor gut einer Woche auf rund 121 Millionen Dollar geschrumpft – weniger als ein Drittel dessen, was noch Ende vergangenen Jahres verfügbar war. Die Mittelbeschaffung ist für verlustbringende Elektroauto-Start-ups schwierig geworden, da sie kaum Einnahmen haben, um die Produktion hochzufahren und die Kunden zu beliefern. Zugleich haben die Unternehmen mit einem harten Wettbewerb, einer abkühlenden Nachfrage und einer schwierigen Wirtschaftslage zu kämpfen.
Laut Wall Street Journal soll Fisker im vergangenen Jahr einen Umsatz von 273 Millionen US-Dollar erzielt haben – bei einer Verschuldung von mehr als einer Milliarde US-Dollar.