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Fisker: Aktie vom Handel ausgesetzt; Gespräche über Kooperation gescheitert

Das E-Auto-Start-up Fisker leidet unter Geldnot. Die rettende Kooperation kommt nicht zustande, frisches Geld über ein Wandelanleihen-Geschäft ist nicht in Sicht. Die Aktie ist vom Handel ausgesetzt. Experten halten eine Insolvenz für sehr wahrscheinlich.

fisker: aktie vom handel ausgesetzt; gespräche über kooperation gescheitert

Fisker: Aktie vom Handel ausgesetzt; Gespräche über Kooperation gescheitert

Das unter Geldnot leidende US-Elektroauto-Start-up Fisker gerät in immer schwerere Turbulenzen. Vor gut einer Woche hatte das Unternehmen angekündigt, die Produktion seines Modells Ocean beim Auftragsfertiger Magna in Österreich für sechs Wochen zu unterbrechen. Zuvor war Fisker fällige Zinsen in Höhe von 8,4 Millionen Dollar auf Wandelanleihen schuldig geblieben. Zugleich hatte Fisker erklärt, das Unternehmen verhandle mit einem Autobauer über eine Zusammenarbeit.

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Diese Verhandlungen sind nun gescheitert, wie das Start-up am Montag vor Öffnung der US-Börsen mitteilte, nannte aber keinen Namen. Gerüchten zufolge soll es sich dabei um Nissan gehandelt haben. „Ich kann es nicht sagen, ob es nächste Woche oder nächstes Jahr ist, aber es ist unvermeidlich“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Thomas Hayes, Chef des Hedgefonds Great Hill Capital, zu einer möglichen Insolvenz von Fisker.

Der Handel mit den Aktien, die nur noch ein Pennystock sind, wurde am Montag ausgesetzt. Papiere von Fisker haben im laufenden Jahr bereits mehr 90 Prozent ihres Wertes verloren. Um überhaupt die Vorschriften für eine Börsennotierung an der US-Technologiebörse Nasdaq einhalten zu können, wolle Fisker zur Aktionärsversammlung am 24. April über einen umgekehrten Aktiensplit abstimmen lassen.

Der E-Autobauer, der dänische Auto-Designer Henrik Fisker gegründet hat, steckt schon länger in finanziellen Schwierigkeiten und hatte im Februar auf das Risiko einer möglichen Insolvenz hingewiesen. Laut eigenen Angaben vom Montag ist das Unternehmen auch nicht in der Lage, alle Bedingungen für ein neues Wandelanleihen-Geschäft zu erfüllen. Das Start-up wollte sich auf diesem Wege 150 Millionen Dollar frisches Kapital besorgen.

Barmittel massiv geschrumpft

Fisker gehört zu jenen E-Auto-Start-ups, die zu Beginn des Jahrzehnts an die Börse gingen, viele davon über eine Fusion mit einer sogenannten Zweckgesellschaft (SPAC), die dazu beitrugen, ihre Markteinführungen zu beschleunigen. Ihr Aufstieg war der Hoffnung und Begeisterung von Anlegern geschuldet, dass die jungen E-Auto-Firmen eines Tages Tesla nachfolgen und in der hart umkämpften Automobilindustrie Fuß fassen könnten.

Die Barmittel des Unternehmens waren bis vor gut einer Woche auf rund 121 Millionen Dollar geschrumpft – weniger als ein Drittel dessen, was noch Ende vergangenen Jahres verfügbar war. Die Mittelbeschaffung ist für verlustbringende Elektroauto-Start-ups schwierig geworden, da sie kaum Einnahmen haben, um die Produktion hochzufahren und die Kunden zu beliefern. Zugleich haben die Unternehmen mit einem harten Wettbewerb, einer abkühlenden Nachfrage und einer schwierigen Wirtschaftslage zu kämpfen.

Laut Wall Street Journal soll Fisker im vergangenen Jahr einen Umsatz von 273 Millionen US-Dollar erzielt haben – bei einer Verschuldung von mehr als einer Milliarde US-Dollar.

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