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Dienstag Magazin: Droht Fisker mit dem Ocean wieder ein Fiasko? Switch-Off – werden jetzt sogar Teslas in Band gesteckt? Elektrischer Kompaktsportler Alpine A290 im Wintertest.

Fisker Ocean: droht wieder ein Fiasko wie beim Karma?

2023 wurden in Deutschland 223 Fisker Ocean zugelassen. Im Januar 2024 waren es 27 Einheiten gewesen. In Norwegen, dem wichtigsten Elektromobilitätsmarkt in Skandinavien lief der Ocean etwas besser. Seit Januar wurden 315 Einheiten zugelassen, in 2023 waren es 296 Fahrzeuge gewesen. Mit anderen Worten: das neue Projekt von Henrik Fisker läuft in zwei wichtigen europäischen Märkten nicht wirklich rund. Da ist noch Raum für Verbesserungen. Womit wir beim Thema wären. Vor ein paar Tagen hat einer der einflussreichsten Youtuber, der Kanal „Auto Focus“ von Marcus Brownlee mit 815.000 Abonnenten, eine vernichtende Besprechung des Ocean veröffentlicht.

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Mehr als 50.000 Online-Bestellungen. Der Fisker Ocean, der bei Magna in Österreich gefertigt werden wird, schien auf einem guten Weg zu sein … In Europa jedoch scheint der Stromer bislang kaum eine Rolle zu spielen. Nun hat ein einflussreicher Youtuber das Auto regelrecht verissen.

 Eigentlich doch kein schlechtes Auto, oder?

Man muss vorausschicken, dass Brownlee das Auto erst mal gar nicht bekommen sollte. Der Grund: es fehlte ein wichtiges Software-Update. Und in der Tat, wenn man gegen Ende des 20-Minütigen-Verrisses die Update-Verbesserungen präsentiert bekommt, wäre vieles, aber beileibe nicht alles vermutlich anders besprochen worden.

Fakt ist aber auch, dass es sich beim „Ocean“ um ein schön gestaltetes Elektro-SUV handelt, das in der Klasse von Model Y und Ford Mustang MACH-E mitspielen könnte.

Brownlee prangert gleich nach der Einführung, und dem Aufzählen der positiven Dinge, an, dass das junge Unternehmen ein Auto auf die Räder gestellt habe, das dokumentiere, dass es beim Team wohl an Erfahrung gefehlt habe. Ein hartes Statement, schließlich ist Henrik Fisker schon fast als Urgestein der Elektromobilität zu bezeichnen und der Fertiger des Fahrzeugs, Magna, ein renommiertes Unternehmen mit großer Erfahrung.

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Henrik Fisker im Recap des status quo: Ocean als Nachhaltigstes eSUV aller Zeiten

Und immerhin war Fisker einer der ersten, der 2011 ein elektrisch angetriebenes Auto der Oberklasse in Form des „Karma“ lanciert hatte. Das Auto verfügte über 2 Elektromotoren, die über den Umweg eines Ottomotors, der die Batterie ludt, angetrieben wurden. Das war tatsächlich vor mehr als 13 Jahren ein Novum.

Software und immer wieder Software

Was bei VW-Stromern lange Zeit eines der größten Ärgernisse war, scheint auch beim Ocean für großen Ärger zu sorgen. Die Software. Brownlee habe noch nie ein Auto gefahren, dessen Software so buggy war, wie die des Ocean. Es verging buchstäblich keine Fahrt ohne dass nicht irgendetwas streikte oder nicht funktionierte. Beispiel: Der Ocean verfügt in der Top-Ausstattung auch über ein Solardach, das für 10-15 Kilometer Reichweite pro Tag gut sein soll. Nur finde man, so Brownlee, nirgends einen Hinweis, wie viel Strom derzeit über das Dach erzeugt werde. Im Infotainment-System scheint das Solardach schlicht nicht vorzukommen.

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Die Mitbewerber des Fisker Ocean Extreme. Die Konkurrenz ist groß. Klick aufs Bild öffnet PDF.

e-engine meint: Wir wollen uns gar nicht weiter damit aufhalten, den Youtube-Beitrag nachzuerzählen. Er ist bereits über 1 Mio. Mal aufgerufen worden, und dürfte dem jungen Unternehmen tatsächlich nachhaltig geschadet haben – Brownlee ist wie gesagt einer unter den Influencern ein Schwergewicht. Eines wollen wir aber noch aufgreifen: den sogenannten Launch-Mode. Der ist dazu da, um unter anderem anderen Verkehrsteilnehmern an der Ampel den Hammer zu zeigen. Der funktioniert aber nur insgesamt 500 Mal. Richtig verstanden. Während der gesamten Lebenszeit des Fahrzeugs funktioniert der Launch-Mode nur 500 Mal – es wird auch schön bei Benutzung runtergezählt. Bizarr.

Auto Focus | Das ist das schlechteste Auto, das ich je besprochen habe

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Klimaterroristen setzen immer häufiger Fahrzeuge in Brand. Nun wendet man sich offenbar sogar gegen die Elektromobilität. (Symbolbild)

Klimaterrorismus: Wenn Aktivismus nicht mehr ausreicht

Die „Berliner Zeitung“ berichtete vorgestern über die „Switch Off-Bewegung“, radikalisierte Klimaaktivisten, die inzwischen vor Brandanschlägen nicht mehr Halt machen. Neu ist offenbar auch die angekündigte Vernichtung von Elektrofahrzeugen, vornehmlich der Marke Tesla.

War man bislang in erster Linie damit beschäftigt, die Luft aus Reifen von SUV-Fahrzeugen herauszulassen, ist man offenbar dazu übergegangen Fahrzeuge in Brand zu stecken. Die „Tyre Extinguishers“ wurden somit von der Switch Off-Bewegung „links“ überholt. Die Berliner Zeitung berichtete gerade zusammenfassend. Hatte man unter anderem in der Nacht zum 26. Januar in der Rummelsburger Bucht noch mehrere Bagger abgefackelt, und im Dezember 2023 auf dem Gelände einer Betonmischanlage 4 Lkw eines mittelständischen Unternehmers in Brand gesteckt, sind nun offenbar Elektrofahrzeuge auf dem RADAR. Die Betonmischer wurden übrigens mit der Begründung „flambiert“, dass die Herstellung von Beton besonders klimaschädlich sei.

Wie vorhergesagt. https://t.co/vQafRNIbap

— Past times 🇮🇱🇺🇦🇮🇱🇺🇦🇮🇱🇺🇦 (@Harpers_FerryJ) February 18, 2024

Die ersten Stromer brannten allerdings schon im September 2023, als in Frankfurt-Fechenheim mehrere Teslas durch ein Feuer vernichtet wurden. Auf der linksradikalen Plattform „Indymedia“ wurde darauf hin ein Bekennerschreiben veröffentlicht. Als Grund wurde unter anderem angegeben, dass Tesla weltweit „Ressourcen ausbeute“ und deshalb einer der prominentesten Feinde sei.

e-engine meint: Es scheint, als käme nun der Sprung vom Aktivismus zum zerstörerischen Terrorismus. Eine bedenkliche Entwicklung. Was kommt als nächste Eskalationsstufe? Und ja, wir wissen, dass Klimaterrorismus das „Unwort des Jahres 2022“ war. Die Zeiten haben sich allerdings geändert.

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Der Alpine A290 Kompaktsportler. Im harten Wintertest in Schweden. (Foto Alpine: © THOMAS, Antoine / Cetadi Prod)

Alpine: der erste Elektrosportler A290 im Wintertest

Erinnern Sie sich noch an den A290_ß? Kommt Ihnen das Intro bekannt vor? Kein Wunder. Die Zeit vergeht schnell. Im Mai 2023 berichteten wir über den Ausblick auf die elektrische Sportwagen- und Kleinwagenklasse von Alpine, den A290–ß. Nun wird es bald so weit sein. Die Prototypen (nicht Studien) befinden sich in der abschliessenden Wintererprobung.

Kurz vor der Markteinführung im Juni 2024 durchläuft der neue vollelektrische Alpine Kompaktsportler A290 Fahrtests unter extremsten Wetterbedingungen in der Nähe des Polarkreises. Die Technikteams prüfen die Prototypen in Schweden bei Temperaturen von bis zu -30°C auf der Rennstrecke und auf der Straße. Mit den Tests im großen Maßstab stellt das Team sicher, dass das neue Alpine Modell unter schwierigsten Gegebenheiten jederzeit die geforderte Performance erreicht.

Technische Ausstattung bis ins kleinste Detail getestet

Darüber hinaus testen die Ingenieure zahlreiche Ausstattungsdetails, darunter die Heizung, die Qualität der Scheibenbelüftung und -enteisung sowie die ESP-Funktion bei Schnee. Keiner dieser Punkte lässt sich in einem Technikzentrum annähernd so realitätsnah prüfen wie unter den Extrembedingungen am Polarkreis.

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Das „A-Arrow“-Logo auf dem Dach.

Bei ihrer ersten offiziellen Ausfahrt präsentierte sich die A290 (ja, der Alpine ist weiblich gelesen) mit dem „A-Arrow“-Logo als Camouflage auf dem Dach und in der Farbe Alpine Blue. Der Prototyp startete erstmalig mit den endgültigen Karosserieabmessungen: 3.990 mm Länge, 1.820 mm Breite, 1.520 mm Höhe sowie einem Radstand von 2.530 mm.

Ebenfalls enthüllt wurde das exklusive, abgeflachte A290 Sportlenkrad aus Nappaleder und mit Mittelmarkierung, eine Reminiszenz an den Motorsport, der seit jeher Teil der Alpine DNA ist. Das Alpine Lenkrad verfügt über drei wesentliche Funktionen, die der Formel 1 entliehen sind: Die Überholtaste (Overtake; OV), Recharge (RCH) und die Fahrmodi mit One-Touch-Zugriff.

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Renault 5 und Alpine A290_ß: die Verwandschaft lässt sich kaum verhehlen. Der A290 sieht freilich absolut verschärft (sic) aus. Hier handelte es sich allerdings um die Studien. Die Tarnung (oben) lässt erahnen, dass man hier und da mit „Domestizierungen“ rechnen muss.

e-engine meint: Ob der oder die A290 – spannend wird der Kompaktsportler allemal. Hoffen wir mal, dass die „Domestizierung“ der Studie nicht zu hart ausfällt und weniger langweilig, als das bei der elektrischen Renault 5-Version passiert ist.

Fotos: Auto Focus/Marcus Brownlee (Youtube Stills), Fisker,  istock, X, Alpine, Renault, THOMAS, Antoine / Cetadi Prod

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