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Tesla

Donnerstag Magazin: Ist der Höhenflug Teslas erst mal beendet? Elektro-G-Klasse in Peking & LA vorgestellt. Gelände-Gentleman Range Rover in der Wintererprobung.

Tesla: Ist der Höhenflug erst einmal zu Ende?

Das erste Quartal 2024 war für die Elektromobilität in einigen Märkten enttäuschend verlaufen. In Norwegen, Deutschland, USA und einigen anderen Ländern stagnierte der Absatz, teilweise ging er sogar zurück. Vor allem in Deutschland, dem bislang größten europäischen Markt, wirkte sich das so aus, dass man die Pole Position an UK abgeben musste. Letztlich scheinen sich die Unkenrufe der Elektromobilitäts-Skeptiker zu bewahrheiten: ohne staatliche Subventionen wird das Geschäft erheblich mühsamer.

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Gerade hat Tesla die Performance-Version des Model 3 „Highland“ nachgereicht. Pikant: in den USA entwickelt das Auto 513 PS Leistung und beschleunigt in 2,9 Sekunden auf 96 km/h. In Europa werden da 460 PS und 3,1 Sekunden draus – natürlich von 0 auf 100 km/h.

Teslas erratische Preispolitik

Die Preispolitik der Musk-Company tat ihr übriges dazu. Neueinsteiger konnten von den teilweise heftigen Preisnachlässen profitieren, die den Wegfall der Umweltboni teilweise kompensierten. Unglücklichweise fanden das frühere Käufer weniger prickelnd, denn damit verloren die Gebrauchtfahrzeuge überproportional an Wert. Trotzdem bleibt Tesla auch im 1. Quartal 2024 noch in der Gewinnzone. Die klassischen OEMs ficht das wenig an. Auch wenn sie mit ihren Stromern derzeit kaum Geld verdienen, bisweilen sogar draufzahlen, können sie das Geschäft immer noch mit den Verbrennern und neuerdings zunehmendem Interesse an PHEVs kompensieren – das fällt bei reinen Elektroanbietern natürlich weg.

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Zahlen-Zusammenfassung für Q1 2024: Die Minuszeichen überwiegen.

China wird als Markt schwieriger

Teslas größte Märkte sind als derzeit unter Druck. Auch China ist derzeit kein leichter Markt – der dortige Preiskrieg geht auch der Musk-Company an die Substanz, sprich Gewinne. Das und die labile Weltwirtschaftslage führten zu einem Umsatzeinbruch von -13% im Automobilbereich. Der Netto-Gewinn schmolz auf 1,1 Mrd. US-Dollar nach GAAP. Im Vorjahresquartal war es noch mehr als das Doppelte gewesen. Das ist auch kein Wunder, denn der Absatz der Fahrzeuge ging um -9% von 422.875 Fahrzeugen auf 386.810 Fahrzeuge zurück. Die Produktionszahlen gingen dabei „nur“ um 2% zurück.

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Die Marktanteile der wichigsten Märkte stagnieren bzw. gehen sogar zurück.

Marktanteile stagnieren

Die Marktanteile des Unternehmens stagnieren in beinahe allen relevanten Märkten. Am meisten jedoch ging der in Nordamerika (USA/Kanada) zurück. Mithin wird das anvisierte Absatzziel für 2024 immer unwahrscheinlicher, zumal das 1. Quartal sehr verhalten verlief.

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Teslas Q1 2024: Die Produktionszahlen stagnierten, die Auslieferungen gingen um -9% zurück.

e-engine meint: Dass Tesla mit den selben Problemen zu kämpfen hat, wie der Rest der OEMs überrascht ein wenig. Bislang war das Preis/Leistungsverältnis des Systems Tesla ungeschlagen und sorgte für einen ständig wachsenden Absatz. Da ändert auch der Cybertruck nichts, der im April das erste Mal 1.000 Mal in einer Woche produziert wurde. Durch die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen jedoch stagnieren die Märkte – China hingegen orientiert sich zunehmen um, auf chinesische Produkte, die im Preiskrieg dank staatlicher Subventionen bestens positioniert sind. Ein schwacher europäischer Markt führte letztlich auch zu einer Produktionskorrektur in Grünheide und damit verbundene erste Entlassungen. Das Jahr 2024 wird für Tesla, aber auch andere OEMs in der Elektromobilität kein leichtes Jahr werden – vor allem dann, wenn China auf Eroberungsfeldzug in Europa geht.

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Weltpremiere der elektrischen G-Klasse in Peking und LA: der Elektrogeländewagen kann eine Menge, vor allem im groben Terrain.

Weltpremiere: Vorstellung der elektrischen G-Klasse in China und Kalifornien

Seit 1979 gibt es die Baureihe und seit dem ist die G-Klasse das Geländefahrzeug aus Deutschland. Schon länger kokettiert Stuttgart mit dem kommenden Elektro-G. Zuletzt präsentierte man Prototypen auf der CES Las Vegas. Die durften dann den berühmten Tank-Turn, bei Mercedes G-Turn genannt, aufführen. Das Wenden des Fahrzeugs fast auf der Stelle.

Elektrisch sollen Gelände-Maßstäbe gesetzt werden

Die neue elektrische G-Klasse bleibt dem Charakter der Baureihe treu. Sie übernimmt die kantige Silhouette inklusive der ikonischen Elemente. Wie die konventionell angetriebenen Modellvarianten basiert ihre Karosserie auf einem Leiterrahmen. Das Entwicklungsteam hat diesen zur Integration des Elektroantriebs modifiziert und verstärkt. Auch bleibt es bei der Kombination von Einzelradaufhängung mit Doppelquerlenkern vorn und neu entwickelter Starrachse hinten. Die im Leiterrahmen integrierte Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie sorgt für einen tiefen Fahrzeugschwerpunkt. Mit ihrer nutzbaren Kapazität von 116 kWh stellt sie ausreichend Energie für Reichweiten von bis zu 473 Kilometern nach WLTP bereit.

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Große Bodenfreiheit und geschützte gigantische 116 kWh-Batterie. Die Steigfähigkeit beträgt 100% (45°).

Verbrauch ist hoch

Da das Auto weder windschlüpfrig noch leicht ist – fahrfertig wiegt der Elektro-G über 3 Tonnen – sind die veröffentlichten Verbrauchsangaben wenig ökologisch. Den kombinierten Energieverbrauch gibt Stuttgart mit 27,7 bis 30,3 kWh pro 100 Kilometer an. Das ist freilich für die anvisierte Klientel kaum ein Problem. Denn bei einem Einstiegspreis von 142.621,50 Euro und einem Preis von 192.524,15 (wir finden die 15 Cent in dem Zusammenhang irgendwie putzig) Euro für die Debüt-Sonderedition ist selbst ein zu erwartender Verbrauch von knapp 40 kWh kaum ein finanzielles Hindernis.

Und im Gelände?

Die vier radnahen und individuell ansteuerbaren Elektromotoren entwickeln eine maximale Gesamtleistung von 432 kW bei 1.164 Nm Drehmoment. Zusammen mit der zuschaltbaren Geländeuntersetzung LOW RANGE sollen sie einzigartige Fahreigenschaften und exklusive Funktionen ermöglichen. So erlaubt der erwähnte G-TURN ein Wenden des Fahrzeugs fast auf der Stelle auf losem oder unbefestigtem Untergrund. Die Funktion G-STEERING kann bei Geländefahrten einen deutlich kleineren Wendekreis gewährleisten. Dank der Intelligenten Offroad-Kriechen-Funktion mit drei Geschwindigkeitsstufen stellt die neue elektrische G-Klasse vollkommen selbstständig einen idealen Vortrieb abseits befestigter Wege sicher.

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Das Cockpit gibt keine Rätsel auf und ist typisch Mercedes G.

Wie die bewährten Modellvarianten verfügt der neue Mercedes-Benz G 580 mit EQ Technologie über eine Steigfähigkeit von bis zu 100 Prozent bei entsprechendem Untergrund. Das Fahrzeug bleibt stabil bis zu einem Neigungswinkel von 35 Grad. Mit der maximalen Wattiefe von 850 Millimetern übertrifft die elektrische G-Klasse sogar die konventionell angetriebenen Pendants um 150 Millimeter. Die Geländeuntersetzung LOW RANGE erhöht per spezieller Untersetzung das Antriebsmoment. Die Funktion herkömmlicher Differenzialsperren erzeugt das neue Modell virtuell durch intelligentes Torque Vectoring. Alles Eigenschaften, die die verwöhnte Haute Volée in LA und an der Côte d’Azur kaum je benutzen werden.

Spärenzchen gibts auch

Mit dem G-ROAR hält ein, wie das Unternehmen findet, „einzigartiges Sounderlebnis“ Einzug in die neue elektrische G-Klasse. Es umfasst neben einem charakteristischen, G-Klasse spezifischen Fahrsound eine „Aura“ sowie eine Vielzahl an „Event“-Sounds. Nun ja.

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Das „Digitale Geländedisplay“. Alle Infos auf einen Blick.

Was kriegt man für fast 150.000 Euro?

Eine, wie Mercedes-Benz findet, umfangreiche Serienausstattung, zusätzliche Features und ein digitales Offroad-Erlebnis (was immer das ist). Der neue Mercedes-Benz G 580 mit EQ Technologie ist serienmäßig mit dem MBUX Infotainmentsystem (Mercedes-Benz User Experience), einem Multifunktionslenkrad in Leder Nappa und Ambientebeleuchtung ausgestattet (wenn das mal nicht ein Grund ist, gleich zwei zu bestellen). Optional kommen unter anderem KEYLESS-GO, temperierte Getränkehalter, das Burmester® 3D-Surround-Soundsystem und die „Transparente Motorhaube“ hinzu. Die neu gestaltete Offroad-Bedieneinheit und das neue OFFROAD COCKPIT erweitern auf Wunsch das Offroad-Erlebnis um digitale Zusatzfunktionen. Zum Markstart ist mit der EDITION ONE ein limitiertes Sondermodell mit erweiterten Serienumfängen und exklusiven Design-Elementen erhältlich.

e-engine meint: Was in der Mickely-Maus-Klasse bereits Serie ist, muss man bei Mercedes wie gehabt extra teuer bezahlen. Was für den ein oder anderen Rapper kaum ein Problem sein wird. Natürlich liefert das Auto vermutlich überragende Geländeeigenschaften, die es hoffentlich gegen einen Cybertruck demnächst beweisen kann. Andererseits waren schon beim alten Verbrennermodell Geschwindigkeiten jenseits der 180 kaum ratsam, weil die dünnen Türchen dann zu flattern begannen. Der Elektro-G ist aber bei 180 km/h abgeregelt und macht den Spurt von 0 auf 100 km/h in 4,7 Sekunden. Der brandneue G 63 AMG macht das in 4,4 Sekunden und soll sich mit rund 16 Litern Superbenzin begnügen. Dafür wiegt der Verbrenner aber gut 400 kg weniger und stösst etwa 3x soviel CO2 pro km aus (358 g/km vs 114 g/km*).

* Die durchschnittliche Kilowattstunde emittierte 2023 laut Statista in Deutschland 389,85 g CO2. Ohne Batterie-Rucksack.

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Der Range Rover Electric: nicht nur für die Oper, sondern auch fürs Grobe geeignet …

Apropos Geländefahrzeuge für die Haute Volée: Auch der elektrische Range Rover biegt in die Zielgerade ein

Während die G-Klasse der Geländewagen für den reichen Poser geworden ist, bleibt der Range Rover die Wahl für das Reisen mit Stil – so sagt man. Fakt ist, dass der Luxus Offroader ziemlich spät auf der Elektroparty erscheint. Nun gibt es den ersten Blick auf die Elektrovariante des Autos, das eine ganze Fahrzeugkategorie begründete.

Ein „echter“ Range Rover

Der JLR-Chefiningenieur Nick Collins hatte bereits letztes Jahr laut „Road & Track“ erklärt, dass der Range Rover Electric „echte Range Rover-Werte“ liefern würde.

Derzeit finden also die Allwettertests statt. Von -40°C bis zu 50°C muss der Range also abliefern. Da darf keine Batterie und kein Elektromotor schlapp machen. Tatsächlich verlässt sich der Range Rover Electric im Gelände auf EDUs (Electric Drive Units) statt traditionelle Differenziale. Statt die Informationen vom ABS-Modul zu bekommen, verlässt sich die Traktionskontrolle des Geländestromers auf das Radschlupfmangement und verteilt dieses innerhalb einer Millisekunde direkt auf jede EDU.

Thomas Müller, Executive Director Prduct Engineering: „Range Rover mit Elektroantrieb – das bedeutet den gewohnten Range Rover-Luxus, Raffinesse und Leistungsfähigkeit plus nahezu geräuschlosen Elektroantrieb; mit mühelos sanften und entspannten Fahrten.“

Über Preise ist noch nichts bekannt – auch die Weltpremiere des Elektro-Range steht noch nicht fest. Die ersten Bilder verraten aber eines: auch wenn unter der Haube eine Menge passiert ist, der Formensprache bleibt man treu und auch vor der Oper muss man sich kaum schämen …

Fotos: Tesla, Mercedes-Benz, JLR Jaguar Land Rover

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