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Weiterer Sargnagel für den 25.000-Euro-Tesla? Autobauer geht drastischen Schritt

weiterer sargnagel für den 25.000-euro-tesla? autobauer geht drastischen schritt

Tesla will den Unterboden seiner Fahrzeuge nun wohl doch nicht mehr in einem Stück produzieren.

Tesla hat seine ehrgeizigen Pläne für die Ausweitung des sogenannten “Gigacasting”-Verfahrens verworfen, wie Reuters von zwei mit der Angelegenheit vertrauten Quellen erfahren haben will. Dem Bericht zufolge könne das ein weiteres Anzeichen dafür sein, dass Tesla angesichts schrumpfender Marktanteile Einsparungen tätigen muss.

Teslas Gigacasting-Methode beschreibt ein Verfahren, bei dem riesige Druckgussmaschinen mit Tausenden von Tonnen Druck große Fahrzeugbauteile in einem Stück herstellen. Mit dem Verfahren konnte der Elektroautobauer bereits die Menge an Einzelteilen, aus denen das Heck des Model Y besteht, drastisch reduzieren und so die Produktionskosten senken. Laut einem Reuters-Bericht von vergangenem Herbst wollte Teslas das Verfahren auch auf den Fahrzeugunterboden ausweiten. Ziel sei es demnach gewesen, fast den gesamten Unterboden in einem Stück zu fertigen – üblicherweise besteht der Unterboden aus etwa 400 Teilen.

Gerüchte um das 25.000-Dollar-Elektroauto: Kommt Teslas Model 2 noch?

Laut den Insider-Aussagen aus dem vergangenen Herbst sollte bis Mitte dieses Jahrzehnts ein Tesla-Fahrzeug auf den Markt kommen, dessen Unterboden auf Basis des Gigacasting-Verfahrens produziert wird. Dabei könnte es sich um das von Tesla-Chef Elon Musk mehrmals angekündigte E-Auto für rund 25.000 Dollar handeln. Ob der Stromer noch kommt, war zuletzt allerdings unklar.

Langfristiges Ziel der Ausweitung des Gigacasting-Verfahrens war es laut Reuters, die Produktion von E-Autos radikal zu vereinfachen und die Kosten zu senken. Tesla habe diese Bemühungen jedoch inzwischen eingestellt und sich für die bewährte Methode entschieden, den Unterboden in drei Teilen zu gießen: Zwei im Gigacasting-Verfahren gegossene Vorder- und Hinterteile und ein Mittelteil aus Aluminium und Stahlrahmen, in dem die Batterien untergebracht sind, so die beiden mit der Angelegenheit vertrauten Quellen. Dabei handle es sich um die gleiche Methode, die auch beim Model Y und dem Cybertruck zum Einsatz kommen.

Fahrzeugbau-Experten: Teslas Vorsicht überrascht nicht

Reuters zufolge sei die Entscheidung eine weitere Sparmaßnahme Teslas, um auf die zuletzt sinkenden Umsätze und Gewinnmargen, eine weltweit schwächelnde Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und den zunehmenden Wettbewerb durch Konkurrenten wie den chinesischen Autobauer BYD zu reagieren. Tesla hatte im April zudem mehr als zehn Prozent seiner weltweiten Belegschaft entlassen.

Im vergangenen Monat hatte Reuters außerdem einen weiteren Bericht veröffentlich, laut dem Tesla die Entwicklung des 25.000-Dollar-Fahrzeugs, das oft auch als “Model 2” bezeichnet wird, bereits komplett eingestellt habe. Elon Musk habe die Pläne zugunsten der Entwicklung eines autonomen Robotaxis aufgegeben, zitierte Reuters mehrere Insider. Dies ist jedoch, ebenso wie die jüngste Meldung Unterboden-Gigacasting, bislang nicht offiziell bestätigt worden. Tesla reagierte nicht auf Reuters-Anfragen zum Thema.

Laut den Insidern sei die Entscheidung über die Ausweitung des Gigacasting-Verfahrens schon im vergangenen Herbst rückgängig gemacht worden. Tesla habe die für das Model 2 geplante Fahrzeugplattform jedoch nicht vollständig aufgegeben. Stattdessen soll die Entwicklung eines Robotaxis auf der gleichen Plattform vorangetrieben werden.

Experten für Fahrzeugbau zufolge ist Teslas Vorsicht beim Gigacasting nicht überraschend, sondern spiegle die Schwierigkeiten wider, die der Elektroautobauer in der Vergangenheit bei der Markteinführung komplexer und innovativer Fahrzeuge hatte. So kam der lang angekündigte Cybertruck im vergangenen Jahr zu einem deutlich höheren Preis und mit weniger Funktionen auf den Markt als zunächst angekündigt.

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