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Tesla entlässt Supercharger-Team, will Schnellladenetz aber weiter ausbauen

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Bild: Tesla

US-Elektroautobauer Tesla will im Rahmen einer Entlassungswelle mehr als zehn Prozent seiner Mitarbeiter kündigen. Dazu gehört laut aktuellen Meldungen das Team, das für das international verbreitete „Supercharger“-Schnellladenetzwerk des Unternehmens verantwortlich ist.

Demnach entlässt Tesla das Team um Rebecca Tinucci, das für die Supercharger zuständig ist. Ihr Team besteht aus rund 500 Beschäftigten, von denen offenbar die meisten gehen müssen. Weitere Führungskräfte müssen Insidern zufolge das Unternehmen verlassen, darunter der Leiter des Fahrzeugprogramms und ein Großteil des Teams für Politik und Geschäftsentwicklung.

„Hoffentlich machen diese Maßnahmen deutlich, dass wir bei der Personal- und Kostenreduzierung absolut hart bleiben müssen“, soll CEO Elon Musk in einer E-Mail an leitende Angestellte geschrieben haben. „Während einige der Führungskräfte dies ernst nehmen, tun die meisten dies noch nicht.“ Tesla hat in Q1 2024 erstmals seit fast vier Jahren einen Rückgang bei den Auslieferungen verbucht. Der Grund dafür ist unter anderem der starke Wettbewerb in China, aber insbesondere auch die in einigen Märkten schwächelnde Nachfrage nach Elektroautos.

Unklar ist, wie sich die Auflösung des Supercharger-Teams auf den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur auswirken wird. Laut Teslas aktuellem Quartalsbericht gehören die Supercharger zu den Bereichen, in die der Konzern Unternehmen investieren will. Auf X (früher Twitter) hat Musk inzwischen mitgeteilt: „Tesla plant nach wie vor den Ausbau des Supercharger-Netzes, allerdings in einem langsameren Tempo für neue Standorte und mit einem stärkeren Fokus auf 100 % Betriebszeit und den Ausbau bestehender Standorte.“

Das Supercharger-Netz ist nach Angaben von Tesla die größte Schnellladeinfrastruktur weltweit und das umfangreichste öffentliche Schnellladesystem in Europa. Derzeit gebe es in 30 europäischen Ländern mehr als 14.000 Supercharger an über 1.100 Standorten. In Deutschland stünden mehr als 3600 Supercharger an über 200 Standorten zur Verfügung. Über 99 Prozent des Netzes seien mittlerweile für Nicht-Tesla-Fahrzeuge zugänglich und in naher Zukunft würden weitere Supercharger hinzukommen, hieß es vor Kurzem.

Tesla kündigte Mitte April an, jeden zehnten der weltweit rund 140.000 Beschäftigten zu entlassen. Das betrifft auch die Elektroauto-Fabrik in Brandenburg nahe Berlin in der Gemeinde Grünheide, dort sollen 400 Stellen gestrichen werden.

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