Model Y LR RWD: Ein Reichweitentest, bis der Tesla schreit
Jedem, der sich schon ein bisschen mit Elektroautos beschäftigt hat, ist klar: Die WLTP-Reichweite ist ein Laborwert, der zur Vergleichbarkeit der Autos dient. Erreicht werden diese Werte in der Realität so gut wie nie. Also rechnen wir mal rein theoretisch aus, wie weit das Model Y tatsächlich kommen wird.
Die Reichweitenrechnung
600 km minus Laborbonus ergibt 500 Kilometer. Davon ziehen wir 60 km für die Teststrecke ab, die sehr viel Autobahn und Landstraße beinhaltet. Außerdem gibt es einen Abzug fürs Wetter, aber nicht zu viel, denn an den Testtagen war es recht elektrofreundlich. Nur in der Früh war es kalt. Macht 420 km. Dann ziehen wir noch 40 km für Fahrweise, Heizung und Klimaanlage ab. Kaum jemand will 90 km/h im LKW-Windschatten schleichen. Obendrein muss auch der Beschleunigungsspaß getestet werden. Frieren oder schwitzen muss auch nicht sein. Ergibt: 380 km Reichweite.
Die Teststrecke umfasst jede Menge Landstraße, ein bisschen Stadt- und Stauverkehr und gut 300 Kilometer Autobahn. Die ist natürlich Gift für jedes E-Auto. Aber deshalb meiden wir sie trotzdem nicht. Das wäre realitätsfern. Dafür hat das Wetter mitgespielt. Bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad fühlt sich der Akku so richtig wohl. Allerdings hat es auch da und dort geregnet, manchmal auch geschüttet, was logischerweise kein Reichweitenbringer ist.
Das Endergebnis
Losgefahren mit 100 Prozent im 75-kWh-Akku, waren wir so lang unterwegs, bis der Tesla wegen der fast leeren Batterie Beschwerde eingelegt hat. Exakt 400 Kilometer sind herausgekommen bis zum ersten Protest (Restreichweite 58 km), bei einem Durchschnittsverbrauch von 16,6 kWh auf 100 Kilometer. Eine Spur besser als unsere Rechnung. Wegen der recht heftigen Teststrecke, kann das als unteres Limit herangezogen werden. Außer bei Minusgraden. Insgesamt ist das Model Y Long Range Rear-Wheel Drive sicher das vernünftigste Paket ohne gravierende Einbußen. Ideal für Familien.