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Aktuell: Tesla-Chef Musk sammelt in China FSD-Zusagen, Test für frühe Käufer Ende April?

aktuell: tesla-chef musk sammelt in china fsd-zusagen, test für frühe käufer ende april?

Bild: Elon Musk (Tesla-Chef bei Treffen mit Chinas Premier Li Qiang)

Ohne vorherige Ankündigung ist Tesla-CEO Elon Musk am Sonntag nach China gereist – und was zunächst eher wie ein Höflichkeitsbesuch aussah, führte dann zu einer Reihe von positiven Nachrichten für die Autopilot-Erweiterung FSD. Kurz für Full Self-Driving, soll die Software irgendwann autonomes Fahren ermöglichen, benötigt aber derzeit menschliche Überwachung und ist außerhalb von Nordamerika in ihrer modernsten Version nicht verfügbar. Am Montag entstand jedoch der Eindruck, als würde aktuelles FSD bald auch China erreichen – bei frühen Käufern der gleichnamige Option vielleicht schon ab dieser Woche.

Tesla soll Genehmigung erhalten haben

Irgendwelche Verträge scheint der Tesla-CEO nicht unterschrieben zu haben, aber unerwartet traf er in China nicht nur den Chef des Council for the Promotion of International Trade, sondern auch Premierminister Li Qiang, also den zweiten Mann im Staat. Der versprach anschließend, dass sein Land immer offen für ausländische Unternehmen sein und sich für ein besseres Geschäftsumfeld einsetzen werde. Musk lobte laut staatlichen Medien ein weiteres Mal das lokale Tesla-Team und sagte, er sei bereit, die Kooperation mit China zu vertiefen.

Wie das konkret aussehen könnte, wurde überwiegend erst bekannt, als er am Montag schon wieder im Flugzeug zurück in die USA saß. So meldete die Agentur Bloomberg, dass Tesla von der Regierung die grundsätzliche Erlaubnis bekommen habe, FSD in China einzuführen. Dafür sollen verschiedene Bedingungen gelten, aber zwei wichtige wurden wohl schon erfüllt: Mit dem lokalen Internet-Konzern Baidu vereinbarte Tesla eine Kooperation für exakte Karten-Daten; und wie ebenfalls am Montag bekannt wurde, erfüllt das US-Unternehmen mit Model 3 und Model Y als erstes ausländisches die Kernanforderungen zu Daten-Sicherheit eines staatsnahen Auto-Verbandes.

Angeblich Tesla-Einladung für Dienstag

Der zweite Punkt dürfte bedeuten, dass für Elektroautos von Tesla keine Restriktionen mehr gelten, wie sie zeitweise an militärischen Anlagen oder bei Politiker-Besuchen in China zu beachten waren. Zudem könnte der bestandene Test dazu beigetragen haben, dass Tesla die am Montag mehrfach gemeldete grundsätzliche Genehmigung für FSD in China tatsächlich bekommen hat. Die engere Karten-Kooperation mit Baidu schließlich verbessert die lokale Daten-Grundlage für die überwachte Autonomie-Software – zumal sie laut einem Reuters-Bericht auch das Erstellen neuer Karten durch Tesla erlaubt.

Damit blieb am Montag nur die Frage offen, wann FSD in China startet. Laut lokalen Medien erklärte ein Tesla-Vertreter, das sei nicht leicht zu beantworten, werde aber voraussichtlich bald der Fall sein. Auf X wurde zudem von einer E-Mail berichtet, in der Tesla chinesischen Kunden für ihre langjährige Unterstützung dankt und eine Einladung zu einer wichtigen Veranstaltung am heutigen Dienstag (30.4.) ankündigt, die frühen FSD-Besitzern besondere Vorteile biete. Nicht klar wurde zunächst (falls die Angaben stimmen), ob es dabei um bloße Demo-Fahrten für bevorzugte Kunden geht oder ob diese tatsächlich wie in den USA die neueste FSD-Software auf ihre Elektroautos bekommen.

FSD-Hoffnung in China beflügelt Aktie

Im zweiten Fall hätte Tesla überraschend schnell die zweite große Region erschlossen, und zwar nach Nordamerika ausgerechnet China, wo Daten-Geopolitik zu bremsen drohte. Wie in Europa wird eine FSD-Option dort seit vielen Jahren verkauft, sie basiert aber in beiden Fällen noch auf alter Autopilot-Software und bietet derzeit kaum Zusatz-Funktionen. In China scheint sich das jetzt möglicherweise sogar kurzfristig zu ändern. Für Tesla bedeutet das neue Einnahme-Chancen und könnte auch den zuletzt schwächelnden Absatz stärken. An der Börse wurden die FSD-Nachrichten von Montag mit Begeisterung aufgenommen – bis US-Handelsschluss gewann die Tesla-Aktie gut 15 Prozent auf 194,05 Dollar.

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