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Aktuell: Supercharger-Chefin mitsamt -Team bei Tesla entlassen, CEO Musk droht mit mehr

aktuell: supercharger-chefin mitsamt -team bei tesla entlassen, ceo musk droht mit mehr

Bild: Tesla

Um mehr als 10 Prozent werde die Zahl der Beschäftigten bei Tesla reduziert, soll CEO Elon Musk Mitte April intern geschrieben haben – und die seitdem bekannt gewordenen vielen tausend Kündigungen an den Fabrik-Standorten des Unternehmens waren offenbar noch nicht alles. Am Dienstag berichtete zunächst The Information, dass Tesla das gesamte Supercharger-Team einschließlich seiner Chefin Rebecca Tinucci entlassen habe, was dann von verschiedenen Seiten bestätigt wurde. Außerdem hat sich Musk laut dem Bericht von Daniel Ho, dem Leiter des Programms für neue Fahrzeuge, mitsamt seinem Team getrennt – und weiteren Managern mit der Entlassung gedroht, wenn sie selbst nicht konsequent aussieben.

Tesla-Chef mit indirekten Bestätigungen

Der Beitrag von The Information ist nur für Abonnenten abrufbar, aber andere Medien zitierten ausführlich daraus. Die Agentur Bloomberg bekam für den Supercharger-Aspekt darin nach eigenen Angaben zudem eine Bestätigung von einer informierten Person. Demnach hat sich CEO Musk vergangene Woche zu der Kündigung für Tinucci und 500 Beschäftigte im Supercharger-Team entschlossen. Sie war laut ihrem Linkedin-Profil seit gut 6 Jahren bei Tesla, seit August 2022 als Senior Direcor Charging Infrastructure. Einen viel beachteten Auftritt hatte sie neben anderen Managern aus der ersten und zweiten Reihe beim Anleger-Tag von Tesla im März 2023.

Bestätigt wurde die Auflösung des Supercharger-Teams am Montag auch von mehreren seiner Mitglieder in sozialen Medien. Der (jetzt wohl ehemalige) Leiter für Ladestrategie schrieb von einigen hunderte betroffenen Personen weltweit. Tesla-Chef Musk machte indirekt sogar mehrfach klar, dass der Information-Bericht stimmt. Zum einen folgt er auf X zwei selbst bekannten Followern nicht mehr, die darauf hingewiesen hatten, und erklärte dazu, sie hätten vertrauliche Informationen veröffentlicht. Zum anderen schrieb er auf eine konkrete Nachfrage hin, im Bau befindliche Supercharger-Standorte würden fertiggestellt und bei Lücken neue gebaut.

Musk fordert Hardcore-Haltung bei Kosten

Diese Musk-Ankündigung scheint im Widerspruch zu der angeblichen Entlassung des gesamten Teams zu stehen, doch schon The Information schrieb laut Business Insider, dass einige der Betroffenen anschließend neu eingestellt werden sollen. Tesla scheint diesen Bereich also nicht aufgeben zu wollen, wie von Besitzern seiner Elektroautos zum Teil befürchtet wurde, sondern nur drastisch zu verkleinern.

Zitate aus einer Mail, die der CEO am späten Montag verschickt haben soll, sprechen zudem dafür, dass Tinucci zu viel Widerstand gegen Job-Kürzungen leistete und Musk an ihr und anderen ein Exempel statuieren wollte. In dem Schreiben an nicht genannte Empfänger soll er über die Entlassung der Charger-Chefin und des Neufahrzeug-Leiters Ho mitsamt ihrer Teams informiert und erklärt haben, die meisten Manager würden immer noch nicht ernst nehmen, dass Tesla bezüglich Personal und Kosten-Senkung „absolut hardcore“ sein müsse. Von diesem Dienstag an werde er jede Führungskraft zum Rücktritt auffordern, deren Team-Mitglieder nicht bis auf maximal drei Ausnahmen offensichtlich exzellent, notwendig und vertrauenswürdig sind.

Mehrere Tesla-Führungskräfte ausgeschieden

Mit Tinucci und Ho verliert Tesla zwei weitere wichtige Führungskräfte oder verzichtet auf sie, nachdem Mitte April schon Drew Baglino als sein Technik-SVP und der Politik-Chef Rohan Patel zurückgetreten waren. Insbesondere mit Blick auf die Auflösung des Supercharger-Teams wurde die Befürchtung geäußert, Tesla werde dieses für die Elektroauto-Verbreitung bedeutende und potenziell lukrative Geschäftsfeld aufgeben. In den USA hat sich das Supercharger-System nach seiner grundsätzlichen Öffnung rasch zum Quasi-Standard entwickelt und erste fremde Marken können an den Säulen laden, in Europa zählt Tesla mit seiner Infrastruktur nach dem CCS-Standard zu den größten Anbietern für alle.

Nach einer Trennung von all dem sieht es gemessen an der ersten öffentlichen Äußerung von Musk auf X zu dem Aufreger-Thema nicht aus. Später bekräftigte der CEO noch von sich aus, dass das Supercharger-Netz weiter wachsen solle. Der zukünftige Fokus werde jedoch auf 100 Prozent Verfügbarkeit und Ausbau bestehender Standorte liegen.

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