Die Abwärtsspirale dreht sich beim E-Auto-Bauer Fisker schneller: Jetzt soll die Aktie von der Börse genommen werden, mit bedrohlichen Folgen. Arbeitsplätze bei Magna in Graz sind in Gefahr.
Die Optionen für eine Weiterführung des Elektrobauers Fisker schwinden, das Ende könnte näher gerückt sein: Gegenüber dem US-Sender CNBC erklärte die New Yorker Börse das Papier von der Börse nehmen zu wollen, aufgrund des „ungewöhnlich niedrigen Preisniveaus“. Die Aktie hatte 95 Prozent ihres Wertes verloren. Die Folgen der New Yorker Entscheidung wären für Fisker äußerst bedrohlich.
Schlechte Prognosen
Experten gehen jetzt davon aus, dass für Fisker das Ende nahen könnte. Das Wall Street Journal hatte bereits auf die Vorbereitung auf eine Insolvenz berichtet und die Namen jener genannt, die Fisker damit betraut hatte. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert zum Beispiel Thomas Hayes, Chef des Hedgefonds Great Hill Capital, dass das Ende „unvermeidlich“ sei. Nur der Zeitpunkt sei offen.
Magna bangt um Arbeitsplätze
Für den Auftragsfertiger Magna in Graz ist das eine prekäre Situation. Schlittert Fisker tatsächlich in eine Insolvenz, fällt ein Schwerpunkt in der Produktion weg. Zur Erinnerung: Jaguar läuft Ende des Jahres aus, BMW/Toyota produziert noch bis 2026.
Rettungsaktion
Der Elektrobauer will zumindest bis zur nächsten Aktionärsversammlung am 24. April durchhalten und dort über einen so genannten umgekehrten Aktiensplit abstimmen lassen, um die Firma zu retten.
Die kolportierte Schuldenlast von rund einer Milliarde, ein schwächelnder Elektro-Markt, die hohen Zinsen und eine zunehmende Skepsis der Investoren gegenüber Elektroauto-Start-ups erschweren das Einsammeln neuer Geldmittel erheblich. Und setzen ein großes Fragezeichen hinter den Fisker-Fortbestand.
Magnas Hoffnung
Magna ist zumindest über Entwicklungsaufträge gut im Geschäft. Der größte Entwicklungsauftrag, der je bei Magna Steyr abgewickelt wurde, ist in Arbeit. Der Volkswagen-Konzern lässt zwei Modelle der neuen amerikanischen Elektromarke Scout, die Anfang 2027 sein Marktdebüt in den USA feiern wird, von Magna entwickeln. Die Entwicklungsarbeiten laufen bei Magna in Graz und den USA bereits auf Hochtouren.