Bild: Tesla (Produktion in Gigafactory China)
Bei der Steigerung ihrer Produktion wurde die Gigafactory von Tesla in China immer wieder aufgehalten. Schon kurz nach dem Start kamen Anfang 2020 erste Corona-Sperren dazwischen, in diesem Frühjahr musste die Fabrik wegen des Virus erneut wochenlang pausieren, und danach bremste ein Umbau für mehr Kapazität bis August den weiteren Hochlauf. Im Oktober schien die Gigafactory endlich freie Bahn zu haben und setzte tatsächlich einen neuen Produktionsrekord. Doch nach Berichten soll sie im Dezember deutlich unter ihrer maximalen Kapazität laufen.
20% weniger Produktion bei Tesla in China
Im Dezember aber dürfte Tesla keine neuen China-Rekorde aufstellen, wenn in dieser Hinsicht gleichlautende Meldungen der Nachrichten-Agenturen Bloomberg und Reuters von diesem Montag stimmen. Ab dieser Woche solle die Produktion der lokalen Gigafactory verringert werden, berichteten sie unter Berufung auf informierte Personen. Gegenüber Bloomberg wurden rund 20 Prozent als Schätzung genannt, gegenüber Reuters für Dezember mehr als 20 Prozent im Vergleich zu dem – noch nicht öffentlich bekannten – Wert von November.
Reuters konnte nach eigenen Angaben zunächst nichts über die Gründe für die Tesla-Entscheidung in Erfahrung bringen. Laut Bloomberg ist sie nach einer Überprüfung der kurzfristigen Entwicklung auf dem chinesischen Inlandsmarkt gefallen, also offenbar als Reaktion auf zu wenig Nachfrage. Die Planung sei flexibel genug, um sie bei wieder steigendem Bedarf wieder entsprechend zu erhöhen, wird eine Quelle dazu zitiert.
Musk will jedes produzierte Elektroauto verkaufen
Bei der Telefon-Konferenz zu den Geschäftszahlen im dritten Quartal 2022 hatte Tesla-CEO Elon Musk gesagt, er gehe für die absehbare Zukunft davon aus, jedes produzierte Elektroauto auch verkaufen zu können. Statt dafür in einem veränderten Umfeld auf breiter Front die Preise zu senken, scheint er aber erst einmal bei der Produktion als der anderen Seite dieser Gleichung anzusetzen – möglicherweise ein Hinweis darauf, dass Tesla das aktuelle Ungleichgewicht für vorübergehend hält.