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Das Robotaxi muss noch warten: Mit diesem Fahrzeug will Tesla Europa erobern

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Teslas Semi Truck soll nach Europa kommen – wann es soweit ist, bleibt offen.

In dieser Woche stellen auf der Nutzfahrzeug-Messe IAA Transportation in Hannover Hersteller aus aller Welt ihre neuen Modelle vor. Mit dabei ist erstmals auch Elektroautobauer Tesla, der auf der Messe für den elektrischen Lkw Semi Truck wirbt. Einige Besucher sind bereits in den Genuss gekommen, in einem der beiden ausgestellten E-Trucks mitzufahren. So auch EV-Experte Jaan of the Universe, der auf dem Nachrichtenportal X ein Bild von sich in der Fahrerkabine postet. Tesla Senior Manager Dan Priestley rührt auf der Messe kräftig die Werbetrommel für den Laster und kündigt den Semi-Start für Europa an. Wann genau der kommen wird, behält der Manager während seiner IAA-Keynote-Speech allerdings für sich. Zumindest sollen die Abmessungen und das Gewicht der Semi-Europa-Variante den hierzulande geltenden Bestimmungen für Elektro-Lkw bereits angepasst worden sein.

Teslas Semi Truck soll als Europa-Variante alsbald kommen

Gut möglich, dass die Anwesenden der IAA Transportation nach der Rede von Tesla Senior Manager Dan Priesley am gestrigen Dienstag nicht schlauer waren als vorher. Denn während der 15-minütigen Keynote-Speech lobt der Tesla-Verantwortliche den Semi Truck und die Erfahrungen mit der Pilot-Flotte, die seit 2022 für Pepsi in den USA im Einsatz ist, in höchsten Tönen. Auch auf den Europa-Marktstart freue er sich. Wann der kommt, wie groß und schwer der Elektro-Sattelschlepper am Ende wird und wie viele von ihm tatsächlich übergeben werden, dazu gibt es keinerlei Informationen. Die Rede hörte sich auch der Tesla-Experte und YouTuber Daniel an und veröffentlichte den Mitschnitt auf seinem YouTube-Kanal Tesla Welt.

Bereits 2017 kündigte Tesla-Chef Elon Musk den Semi Truck an. Doch es folgten Rückschläge und massive Verzögerungen. EFAHRER berichtete im Herbst 2022 über mögliche Auslieferungen an Großkunden zum Jahresende 2022. Die allermeisten Kunden hatten das Nachsehen. Lediglich an den Limohersteller Pepsi übergab der US-Autobauer 36 Semis – ursprünglich hatte der Konzern PepsiCo 100 Stück bestellt. Die Pepsi-Lkw bezeichnet Dan Priesley als Pilot-Flotte, mit der man in den vergangenen zwei Jahren wichtige Erfahrungen sammeln konnte. Er lobt, dass mit den im Einsatz fahrenden E-Trucks bereits jetzt eine Effizienz von einer Kilowattstunde Strom pro Kilometer erreicht werden konnte.

Im Frühjahr 2024 meldete Tesla, dass der Elektroriese in der neuen Gigafactory im US-Bundesstaat Nevada ab 2025 in Serie produziert werden soll. Semi-Programmchef Dan Priesley peilt eine Kapazität von 50.000 Fahrzeugen pro Jahr an. Auslieferungen an Kunden in die USA sollen im Folgejahr kommen; anschließend geht der Blick laut Priesley nach Europa.

Ein großes Problem für die Semi-Zulassung auf deutschen Straßen könnten die vom Gesetzgeber vorgesehenen Abmessungen für Lastkraftwagen sein. In Deutschland dürfen Sattelschlepper maximal 16,5 Meter lang sein. Offizielle Längenangaben macht Tesla nicht, aber die bisher ausgelieferten Semi Trucks dürften das geltende Längenmaß überschreiten. Beim Gewicht dürfen die Nutzfahrzeuge nicht mehr als 44 Tonnen wiegen. Diesen Wert kann der Elektroauto-Pionier mit 37 Tonnen einhalten. Der Tesla-Manager gibt sich zuversichtlich und betont auf der IAA, dass die Europa-Version des Semi bereits jetzt „street legal”, also zulassungsfähig ist und den europäischen Vorschriften angepasst wurde. Es sind die Tesla-typischen großen Versprechungen, denen es im gleichen Atemzug an konkrete Details mangelt. Das bedeutet: Käufer, unter anderem die Deutsche-Post-Tochter DHL Chain Supply, die bereits mehr als sechs Jahre auf ihren Semi Truck warten, müssen sich in weiterer Geduld üben.

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