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Von wegen "Full Self-Driving": Tesla rudert bei seinem Versprechen immer weiter zurück

Ein Reminder: Teslas “Full Self-Driving” ist kein “Full Self-Driving”.

Beim Abgeben von Versprechen ist Elon Musk deutlich besser als bei deren Einhaltung. Seit 2016 verspricht der Tesla-Chef mit unschöner Regelmäßigkeit die baldige Verfügbarkeit eines echten “Full Self-Driving”-Modus für die eigenen Gefährte. Eines, bei dem die Nutzerinnen und Nutzer einfach nur das Ziel auswählen und sonst nichts mehr tun müssen.

Genauso regelmäßig stellt sich dieses Versprechen anschließend als falsch heraus. Auch das, was Tesla 2024 als “selbstfahrend” verkauft, ist ein besserer Fahrassistenzmodus, der mit echtem autonomem Fahren wie bei Firmen wie Waymo herzlich wenig zu tun hat. Das muss zunehmend auch Tesla selbst eingestehen, und zwar jetzt sogar schon beim Verkauf der entsprechenden Dienste.

Supervision

Hat der Elektroautohersteller vor kurzem noch auf seiner Website stolz den “Full Self-Driving”-Modus beworben, findet sich nun auch dort ein leicht absurder Hinweis, der bereits vor einigen Monaten erstmals an anderer Stelle zu lesen war. Es ist der Namenszusatz “supervised” hinzugekommen, also “unter Überwachung” – und zwar der Besitzer, wie Electrek berichtet. Dass sich die Begriffe logisch direkt widersprechen, scheint dabei nicht zu stören.

Tesla dürfte es dabei nicht zuletzt darum gehen, potenzielle Klagen abzuwehren, wurde dem Unternehmen doch zuletzt verstärkt vorgeworfen, mit irreführenden Aussagen Leben zu gefährden, da sich die Käuferinnen und Käufer auf Systeme verlassen würden, auf die sie sich eben nicht verlassen dürfen.

Robotaxis

Davon, wirklich “vollständig selbstfahrend” agieren zu können, scheint die Tesla-Software hingegen noch immer weit entfernt. Gerade aus diesem Blickwinkel wird mit großer Spannung erwartet, was aus jenen Robotaxis wird, die Musk schon bald präsentieren will und die frischen Wind in die Tesla-Geschäfte bringen sollen. Geht es dabei doch auch darum, ob Tesla dabei zusätzliche Hardware verbaut.

Ein solcher Schritt wäre ein indirektes Eingeständnis, dass die aktuellen Kameras für autonomes Fahren schlicht nicht ausreichen. Das wiederum könnte Tesla neues Ungemach einbringen, da sich sowohl Investoren getäuscht wie auch Käufer betrogen fühlen könnten – würde das doch wohl heißen, dass es echtes autonomes Fahren bei aktuellen Teslas nie geben wird.

Preisfrage

Unterdessen hat Tesla zuletzt übrigens den Preis für “Full Self-Driving” bereits mehrfach gesenkt, in den USA kostet das Ganze nun “nur” mehr 8000 US-Dollar – vor nicht allzu langer Zeit war es noch das Doppelte. Ein Schritt, der bei Bestandskunden mit zugekauftem FSD übrigens eher schlecht angekommen ist, da er die Wiederverkaufspreise ihrer Fahrzeuge gesenkt hat.

Unterdessen versucht der E-Auto-Hersteller mit neuen Ankündigungen die Stimmung hochzuhalten. So wurde vor kurzem versprochen, dass “Full Self-Driving” ab 2025 auch in Europa verfügbar sein wird. Bleibt abzuwarten, ob die Verkehrsbehörden das auch so sehen. (red, 11.9.2024)

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