Ob der volle Umfang von Full Self-Driving auch in Europa freigeschaltet werden kann, soll sich schon in Kürze entscheiden.
Eine Ankündigung in diese Richtung machte der US-Autobauer vor kurzem im Rahmen einer strategischen “Roadmap”. Entscheidende Voraussetzung dafür ist allerdings die Genehmigung durch die zuständigen europäischen Aufsichtsbehörden. Da Tesla den Zeitplan bereits veröffentlicht hat, wirkt das Unternehmen jedoch zuversichtlich, dass diese Genehmigung auch erteilt wird.
Ausgestattet sind Tesla-Fahrzeuge bereits seit Jahren mit der nötigen Hardware. Das bedeutet, dass die Software ohne technische Hürden aufgespielt werden kann. Dazu zählen leistungsstarke Chips mit ausreichend Rechenkapazität, die die Grundlage für autonomes Fahren schaffen.
Unterschiedliche Versionen
Für die Zulassung des Systems in Europa sind die Regeln der UN-Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) maßgeblich verantwortlich, deren Arbeitsgruppe für automatisierte und vernetzte Fahrzeuge in Genf ansässig ist. Experten aus unterschiedlichen Bereichen führen dabei immer wieder Diskussionen darüber, wie die Aufmerksamkeit des Fahrers überwacht werden sollte, ob die Hände am Lenkrad bleiben müssen oder ob eine Blickverfolgung ausreichend ist. In diesem Kontext ist auch Teslas jüngste Ankündigung interessant, dass die Nachverfolgung der Augenbewegungen bis Ended September 2024 sogar mit Sonnenbrille möglich sein soll.
Umstrittenes System
Elon Musk, der CEO von Tesla, hat seit Jahren die Vision des autonomen Fahrens angekündigt, musste jedoch wiederholt eingestehen, dass dieses Ziel bislang nicht erreicht werden konnte. Obwohl die Bezeichnung “Full-Self-Driving” suggeriert, dass die Software vollständiges autonomes Fahren ermöglicht, bleibt dieser Anspruch bisher nämlich unerfüllt.
Dennoch wird die fortschrittlichste Version des Systems als “Full Self-Driving Beta” vermarktet, was immer wieder für Kritik sorgt. Besonders in den USA steht Tesla deshalb bereits unter intensiver Beobachtung. Bereits im August 2021 leitete die US-Straßenverkehrsbehörde NHTSA eine Untersuchung bei mehr als 750.000 Fahrzeugen gegen das Fahrassistenzsystem ein, nachdem es zu mehreren Unfällen gekommen war. Wenig zuversichtlich stimmen zudem Berichte, wonach eine Automatisierung selbst unter einfachsten Bedingungen nur schleppend vorankommt. (red, 8.9.2024)