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Aktuell: Tesla-Manager wirbt bei deutscher Messe für Semi – Europa-Start frühestens 2026

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Bild: teslamag.de

Wo es etwas von Tesla zu sehen oder zu hören gibt, ist viel los – das gilt auch für die Messe IAA Transportation, die in diesen Tagen in Hannover stattfindet. Schon vor der offiziellen Eröffnung war am Montag der Stand belagert, auf dem Tesla wie angekündigt seinen Semi ausstellt, und in einer anderen Halle gab es lange Schlangen für kurze Mitfahrten in dem elektrischen Sattelschlepper. Viel Interesse zog auch Dan Priestley auf sich, der als leitender Techniker für den Tesla-Lastwagen verantwortlich ist. In einer Keynote berichtete er am Dienstag von positiven Erfahrungen in den USA und kündigte einen Semi-Start auch in Europa an. Konkreter wurde er allerdings nicht.

Tesla-„Pilotflotte“ bei Pepsi-Konzern

Statt Ende 2022 die allgemeinen Auslieferungen zu starten, übergab Tesla zunächst nur einige Semi an den Konzern PepsiCo, der kurz nach der Vorstellung Ende 2017 gleich 100 davon bestellt hatte. Derzeit sind dort 36 Stück davon in Betrieb, wie am Mittwoch ein Pepsi-Vertreter in einem Podiumsgespräch mit Priestley sagte. Der Tesla-Manager sprach in diesem Zusammenhang von einer „Pilot-Flotte“. Noch in diesem Jahr solle sie vergrößert werden, und auch andere Kunden in den USA sollen erste Semi erhalten.

„Wenn wir den Semi auf den europäischen Markt bringen, wird er von den Kunden begrüßt werden“, sagte Priestley in seiner 15-minütigen IAA-Rede am Dienstag. Tesla freue sich darauf, Lastwagen für die Bedürfnisse von Kunden in dieser Region zu entwickeln. Dabei werde es nicht nur die eine Variante geben, die auf der Messe zu sehen sei, sondern unterschiedliche Versionen, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Kunden ausgelegt seien. Auf diese Weise und mit seiner hohen Reichweite könne der Semi Diesel-Lastwagen 1 zu 1 ersetzen, wie es bei Tesla selbst und bei Pepsi bereits praktiziert werde.

Allgemein sei der Semi so ausgelegt, dass er marktübergreifend überzeuge, erklärt der Tesla-Programmchef weiter. Dadurch werde er zulassungsfähig („street legal“) sein, wenn er nach Europa kommt – Gewicht und Abmessungen würden bereits aktuellen Vorschriften auf dem Kontinent entsprechen. Mit Pepsi habe Tesla zudem bewiesen, dass schnelles Laden mit Megawatt-Leistung sicher und zuverlässig sei. Zusammen mit der hohen Reichweite des Semi – nach Tesla-Angaben voll beladen bis zu 800 Kilometer – wolle man so erreichen, dass keinerlei Stopps allein zum Laden erforderlich sind.

Semi in Europa nicht vor 2026

Mehrere Male erwähnte Priestley, dass Tesla sich darauf freue, den Semi auch europäischen Kunden zugänglich zu machen. Eine konkrete Zeitplanung dafür nannte er aber nicht und schien Hoffnungen auf einen baldigen Start eher zu dämpfen. Für höhere Stückzahlen baue Tesla derzeit eine Fabrik im US-Bundesstaat Nevada mit einer Kapazität von mehr als 50.000 Semi pro Jahr, sagte er. Im Verlauf von 2026 werde man die Produktion dort skalieren, und nach dem Hochlauf in den USA sehe Tesla Europa als den nächsten Markt dafür.

Europäische Kunden, von denen manche den Semi ebenfalls kurz nach der Präsentation vor mehr als sechs Jahren bestellten, müssen also wohl noch länger darauf warten. Aber nach Angaben von Priestley soll sich das lohnen. Denn eine Produktion im industriellen Maßstab erlaube weitere Kosten-Senkungen, die Tesla an die Kunden weitergeben könne. Zudem sei bereits jetzt eine Effizienz von nur etwa 1 Kilowattstunde Strombedarf pro Kilometer erreicht. „Wenn wir mit einer Version in hohem Volumen zurückkommen, wird das besser sein“, kündigte der oberste Semi-Techniker an, was Gewicht und Batterie-Kosten des E-Lastwagens weiter drücken werde.

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