- Musk: Dachte über Abschied als CEO nach
- Zu 100 Prozent bei Tesla in der Krise
- Musk sucht neuen Chef für Twitter
Bild: teslamag.de (Musk bei Eröffnung deutscher Gigafactory)
Als hätte er mit Tesla, SpaceX, neuerdings Twitter sowie seinen Nebenprojekten nicht schon genug zu tun, musste Tesla-CEO Elon Musk am Mittwoch auch noch mehrere Stunden in einem Gericht im Bundesstaat Delaware verbringen. Dort geht es um die Klage eines Aktionärs gegen seine Bonus-Regelung als CEO bei Tesla, die je nach Aktienkurs derzeit um 50 Milliarden Dollar wert ist. Der Kläger will sie für nichtig erklären lassen, weil Musk selbst die Bedingungen diktiert habe und Aktionäre nicht richtig darüber aufgeklärt worden seien.
Musk: Dachte über Abschied als CEO nach
Dass er am liebsten nur als Ingenieur arbeiten würde, hat er bereits vorher gelegentlich erwähnt – doch dass Musk im schwierigen Hochlauf des Model 3 konkret über das Aufgeben des Chef-Postens nachgedacht hat, dürfte für viele neu sein. Auf gewisse Weise ist es das tatsächlich, denn Board-Mitglieder sagten laut NYT in vorigen Befragungen, sie hätten nicht mit einem Weggang von Musk gerechnet und deshalb auch nicht nach einem Nachfolger gesucht.
Zu 100 Prozent bei Tesla in der Krise
Verfolgt wurde die Befragung auch vom Twitter-Konto der Website Chancery Daily, die schon den Twitter-Prozess dokumentierte und kommentierte. Zu dem Termin am Mittwoch berichtete sie, Musk habe dort unter anderem erklärt, wie er mit seiner knappen Zeit umgeht: Normalerweise sei 90 Prozent davon für Tesla und SpaceX reserviert und der Rest auf Boring, OpenAI und Neuralink verteilt. In den Krisenjahren aber habe er sich ganz Tesla gewidmet – von 2017 bis 2020. „Die Allokation verschiebt sich dorthin, wo die Krise ist“, sagte der CEO.
And scene.
Chancellor McCormick:
“The witness may be excused. Safe travels, Mr. Musk.”/90
— The Chancery Daily (@chancery_daily) November 16, 2022
Musk sucht neuen Chef für Twitter
Zudem hat Musk den Dienst mit der Übernahme selbst in eine Art Krise gestützt – und in dieser Woche auf Twitter geschrieben, er werde in dessen Hauptsitz in San Francisco arbeiten und schlafen, bis er „repariert“ sei. Wie einige andere Nachrichten aus den schwierigen letzten Tagen löschte er diese später wieder. Vorher musste er aber noch einem besorgten Tesla-Aktionär versichern, dass er das Elektroauto-Unternehmen nicht vergessen hat: Auch dort werde er einen Teil dieser Woche verbringen, schrieb Musk.
Bei dem Prozess bestätigte er, dass etwa 50 Beschäftigte von Tesla ihn in den ersten Twitter-Tage unterstützt hätten. Das sei aber freiwillig sowie außerhalb der Arbeitszeit geschehen, und außerdem sei die Zahl angesichts von 110.000 Mitarbeitern insgesamt nicht viel. Dennoch hätten viele Tesla-Aktionäre ihren gut bezahlten CEO gern wieder mehr für sich. In dieser Hinsicht hatte er am Mittwoch laut dem Wall Street Journal immerhin gute Nachrichten: Er erwarte, weniger Zeit mit Twitter verbringen zu können und eine andere Person für die Führung zu finden, sagte Musk. Auch der grundlegende organisatorische Umbau dort werde bald abgeschlossen sein.